
Tankwart Jobs und Stellenangebote in Freiburg im Breisgau
Beruf Tankwart in Freiburg im Breisgau
Zwischen Zapfsäule und Dreisam – der Tankwart-Beruf in Freiburg im Breisgau aus erster Hand
Es gibt Jobs, die fristen ihr Dasein im Schatten der Aufmerksamkeit. Der des Tankwarts gehört definitiv dazu. Wer in Freiburg – mitten im wohlverwalteten Grün, zwischen Bächle, E-Bikes und unzähligen Uni-Leuten – an einer Tankstelle arbeitet, sitzt ein wenig zwischen den gesellschaftlichen Stühlen: Kein Handwerksmeister, kein reiner Verkäufer, irgendwie Dienstleister und trotzdem auch technischer „Kümmerer“. Was viele unterschätzen: Gerade in dieser Stadt ist der Beruf ein wenig facettenreicher, als man auf den ersten Blick vermutet.
Schon beim Blick auf den Berufsalltag wird klar: Routinen gibt es – aber nur im Rahmen der Unberechenbarkeit. Klar, Benzin zapfen, Ölstand prüfen oder Reifendruck messen, das geht ins Blut über. Aber da hört der Spaß erst auf. Denn in Freiburg gilt: Du führst Beratungsgespräche mit Menschen, die eigentlich keine Beratung wollen (manchmal traut sich ja einer nach eine Liter E10 zu fragen, als bestelle er einen Longdrink) und gehörst trotzdem zur letzten Bastion persönlicher Ansprache zwischen den Apps. Dann stehen die Eltern in SUVs da – auf dem Weg zum Wochenmarkt, während die Studierenden nervös nach veganen Snacks fragen. Kann man nicht googeln, muss man einmal selbst erlebt haben.
Stichwort Technik: Die Digitalisierung hat auch an Freiburger Tankstellen eingeführt – bargeldlos wird Standard, Autowäschen laufen längst halbautomatisch, und die Sicherheitstechnik überwacht mehr als nur die Tankbelege. Fragt man mich, bringt das zweierlei Effekte: Einerseits wird das Berufsfeld anspruchsvoller, was technische Affinität angeht – andererseits macht es den Job sicherer, aber niemals überflüssig. Wer also nur auf Knopfdruck kassieren will, der wird zu kurz springen. Gekonnt mitder Kasse umgehen, kleinere Wartungsarbeiten erledigen und im Notfall auch mal die Verkehrsregeln erläutern – das gehört inzwischen zum Alltag.
Was viele interessiert, ist natürlich das Gehalt – ich drücke es mal so aus: Traumgehälter warten nicht. In Freiburg startet man mit etwas Glück bei 2.200 € bis 2.500 €, je nach Anlage, Schicht und Verantwortung geht es auch mal Richtung 2.800 €. Nach oben ist die Luft dünn, aber die regionale Lebenshaltung lässt sich zumindest damit frisieren, wenn man sich nicht gerade zur Altbaufraktion zählt. Schichtzulagen winken nachts und am Wochenende, das versöhnt ein wenig mit den unchristlichen Arbeitszeiten. Wer länger dabei ist oder zusätzliche Aufgaben übernimmt – etwa bei der Warenwirtschaft oder Sicherheit – kann die 3.000 € knacken. Dauersonne am Gehaltsfirmament sieht aber anders aus.
Spannend (und typisch Freiburg): Immer öfter taucht das Thema Nachhaltigkeit auch an der Zapfsäule auf. Bio-Spritsorten, E-Ladesäulen, Diskussionen um Plastikmüll im Shop. Hier spürt man den gesellschaftlichen Wandel quasi live – selbst wenn manches nach grünem Feigenblatt riecht. Die Kundschaft ist anspruchsvoll; nicht jeder Berufseinsteiger schafft es, den Spagat zwischen Service und moralischer Debatte zu stemmen. Aber, und das ist mehr als nur Gerede: Wer hier mithält, freundlich bleibt, ein Ohr für technische Fragen beweist und nicht beim ersten Konflikt in Deckung geht, der ist im Freiburger Alltag Gold wert. Das klingt vielleicht nach Plattitüde – doch ich habe oft genug erlebt, dass genau das den Unterschied macht.
Fazit? Na ja, einen Einheits-Blick gibt’s nicht. Mal sind es die Nachtschichten voller schrulliger Geschichten, mal der Adrenalinschub, wenn gleich drei Kunden auf einmal diskutieren. Wer als Quereinsteiger, Neuling oder Erfahrener Abwechslung will, findet sie – ob mit schmutzigen Händen, in Gesprächen über E‑Mobilität oder beim Jonglieren zwischen Service, Verkauf und Technik. Nichts, was in Freiburg aus der Mode käme, aber auch nichts für Drückeberger. Und ehrlich: Manchmal ist das viel mehr als ein Job – eher eine seltsame Mischung aus Kummerkasten, Technikstube und Mini-Großstadt-Soziogramm. Ob einem das taugt? Muss man ausprobieren. Aber langweilig – das wird’s selten.