Systems Engineering Jobs und Stellenangebote in Kiel
Beruf Systems Engineering in Kiel
Wo komplexe Systeme und steifer Wind aufeinandertreffen – Systems Engineering in Kiel
Manchmal frage ich mich, ob die Leute hier in Kiel eigentlich wissen, was sich hinter dem Beruf „Systems Engineer“ verbirgt. Oder ist das nur so ein Buzzword, das in modernen Bürofluren mäandert, ohne dass jemand die ganze Tragweite versteht? Wer im Norden unterwegs ist, weiß: Hier werden keine großen Worte gemacht – aber wenn’s um Technik und Prozesse geht, liegt unter der Oberfläche mehr Struktur als in manchem Start-up-Pitch aus Hamburg. Und genau hier, im Grenzgebiet zwischen Meer, Werft und Forschungslabor, spielt Systems Engineering eine Rolle, die facettenreicher nicht sein könnte.
Zwischen Prozess-Architektur und norddeutscher Bodenhaftung – was tun Systems Engineers überhaupt?
Eigentlich ist Systems Engineering so etwas wie die hohe Kunst des Überblicks. Wer diesen Beruf wählt, sollte Spaß daran haben, das Große und Ganze zusammenzuhalten – aber im Detail nicht die Geduld zu verlieren. Man koordiniert verschiedenste Disziplinen, hält Ingenieurteams zusammen, jongliert mit Lastenheften, nimmt Anforderungen auseinander (und das mit einer Präzision, die man sonst eher von Fischernetz-Reparaturen an der Förde kennt). Die Arbeit ist selten monoton. Es gibt Tage, da reißt einen das Klein-Klein der Spezifikationen fast in den Wahnsinn, und dann wieder gibt es die Momente, in denen ein halbes Jahr Recherche endlich in ein stimmiges Systemdesign mündet.
Kieler Besonderheiten – zwischen Werft, Forschung und IT-Schmiede
Man könnte ja meinen, in Kiel gäbe es nur U-Boote, Uni und das übliche Hafengetümmel. Doch tatsächlich: Das berufliche Ökosystem für Systems Engineers wächst – nicht laut, aber stetig. Die klassischen Werften machen längst mehr als nur Schiffsrümpfe; da entstehen hochkomplexe Marineprojekte, autonome Steuerungen, ja sogar Hybridtechnologien, die den internationalen Vergleich nicht scheuen müssen. Im Windschatten der Hochschulen grünen Forschungskooperationen, und selbst die Hidden Champions im IT-Sektor – viele davon kennt außerhalb Kiels niemand – setzen auf das strukturierte Know-how, das Systems Engineers mitbringen. Kurzum: Wer hier an Systeme denkt, meint längst nicht mehr nur Maschinenbau.
Gehalt, Perspektiven und das große „Aber“
Jetzt mal Butter bei die Fische: Was springt dabei raus? Der Einstieg liegt meist zwischen 3.700 € und 4.500 € – Spitzenkräfte mit Spezialgebiet und ein paar Jahren Erfahrung landen schnell auch mal im Bereich von 4.800 € bis 5.700 €. Entscheidend ist, ob im maritimen Sektor, im Bereich erneuerbare Energien – der in Kiel übrigens an Fahrt gewinnt – oder bei einem der IT-Dienstleister gearbeitet wird. Doch der Schein trügt manchmal: Die Vielfalt an Projekten ist groß, verbunden mit der Erwartung, stets das passende Quäntchen Eigeninitiative und Kommunikationsgeschick zu liefern. Kieler Mittelstand? Mag manchmal etwas stur erscheinen, dafür gibt’s aber kaum Berührungsängste zwischen Ebenen – wenn etwas schiefläuft, ist die Führung nicht weit. Meist ohne Denkpausen, aber manchmal mit der nötigen Portion nordischer Direktheit: „Nu, gibt’s Probleme?“
Wissen wächst nicht nur an der Uni – Weiterbildung im Kieler Takt
Wer glaubt, als Systems Engineer reiche ein abgeschlossenes Studium, hat schnell das Nachsehen. Komplexe Normen, Zertifizierungen wie INCOSE, Safety Management oder durch die Hintertür Einblicke ins Projektcontrolling: Das alles gehört in Kiel zum Alltag. Die Universitäten und Fachhochschulen sitzen quasi nebenan – och, man wechselt mal kurzerhand von der Vorlesung in die Entwicklung an der Werft oder den Austausch mit den ganz Praktischen aufs Forschungsschiff. Weiterbildung ist hier nicht nur Pflichtübung, sondern wird eher wie ein Handwerk begriffen: Wer stehen bleibt, bleibt auf der Strecke. Oder, noch direkter gesagt: Wer auf dem Wasser nicht nachjustiert, landet schnell auf Schiet.
Fazit? Vielleicht lieber ein Zwischenstand
Kiel ist kein Museum, aber auch nicht Berlin-Mitte. Die Spielregeln im lokalen Systems Engineering sind geprägt von echtem Austausch, kurzen Wegen und – seien wir ehrlich – einem gewissen Hang zum Understatement. Wer sich hier in die Untiefen komplexer Projekte wirft, braucht Mut zum Detail, eine Prise norddeutsche Gelassenheit – und den kleinen Stolz, nicht jeden Trend mitzumachen. Nicht alles glänzt, nicht alles läuft immer glatt. Doch selten habe ich so viel Realitätssinn in einem Technikberuf erlebt; immer irgendwo zwischen Ebbe, Flut und digitalem Wandel.