CoFo Räuchle GmbH | 89165 Dietenheim
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Wer das Wort „Stahlumformung“ hört, denkt vielleicht erstmal an Lärm, ölverschmierte Hände und eines dieser schweren Industrieportale, die morgens im diffusen Licht klirren. Klar, ein bisschen Wahrheit steckt schon drin. Und trotzdem: Wer in Stuttgart in die Umformtechnik einsteigt – ob als Newcomer mit Werkzeug in der Hand oder als gestandener Fachmann auf Sinnsuche –, findet ein Terrain, das weit mehr ist als bloßer Kraftakt. Kaum eine Branche lässt so spüren, wie Produktion zwischen Tradition und digitalem Umbruch knirschen kann. Oder manchmal: knarzen, quietschen, rattern.
Was übrigens viele unterschätzen: In der baden-württembergischen Wirtschaftsgeografie zählt der Sektor längst zum pulsierenden Kern industrieller Wertschöpfung. Die großen Automobilzulieferer, aber auch mittelständische Umformbetriebe – sie sichern Tausende Arbeitsplätze direkt hier in Stuttgart und der Region. Gesucht werden Metallprofis mit Köpfchen, denn ohne präzise Steuerung, Materialverständnis und eine ordentliche Portion Verantwortung landet kein Blechteil fehlerfrei auf dem Förderband. Das ist keine Raketenwissenschaft – aber eben auch kein Spaziergang.
Stuttgart – man muss das ehrlich sagen – ist ein teures Pflaster. Wer hier als Fachkraft oder junger Geselle einsteigt, kratzt, je nach Betrieb und Spezialisierung, oft an der Schwelle von 2.800 € bis 3.400 €. Erfahrene (und zuverlässig arbeitende) Experten in der Serienfertigung oder im Werkzeugbau kommen auf 3.200 € bis 3.800 €. Klingt nach viel? Naja, so ist das mit Zahlen. Die Miete bleibt trotzdem hoch. Aber mit Blick auf die technische Ausstattung mancher Werke – Maschinenparks, die jeden echten Technik-Aficionado staunen lassen, automatisierte Highspeed-Pressen, Cobot-gestützte Biegezellen – relativiert sich manches. Wer sich mit Prozessoptimierung, CAD und Qualitätssicherung beschäftigt, kommt schnell mit Zukunftsthemen in Berührung, von Industrie 4.0 bis zum „smarten“ Werkstück. Das zu ignorieren, wäre ungefähr so mutig wie barfuß über einen Fräserspan zu tänzeln.
Und was ist mit Weiterbildung? Lohnt sich das, wenn sich sowieso alles wandelt? Ein klares Jein. Betriebe, die heute keine Fortbildung zu neuen Werkstoffen, Automatisierung oder Prozesskontrolle anbieten, werden morgen ihre Fachkräfte nicht halten – das weiß jeder im Umkreis von Sindelfingen bis Feuerbach. Lukrativ (und fordernd) sind Zusatzqualifikationen, die digitale Kompetenzen und Methoden-Knowhow aus der Fertigung verbinden. Wer den Sprung in die Meisterrolle schafft – der wird nicht nur fürs Schrauben bezahlt, sondern für die Fähigkeit, Teams zu motivieren, Prozesse zu hinterfragen und Standards neu zu denken. Nur: Das will (und kann) nicht jeder – und das ist auch gut so.
Den Arbeitsalltag beschreiben? Schwierig, eigentlich. Staubtrocken oder wüst-romantisch, je nach Tag. Zwischen Hitzeflimmern und Lasermessung, zwischen Schichtwechsel und Meetingraum, ist Platz für Schnack und Streit, für Stolz auf den letzten spitzen Radstützenring und Frust über das nächste ungeplante Werkzeugversagen. In ruhigen Momenten: das dumpfe Dröhnen einer Presse, irgendwie tröstlich, fast wie ein Herzschlag im Betonbau. Vielleicht bilde ich mir das ein. Aber egal wohin man schaut – die Mischung aus Teamgeist, leiser Hierarchie und dem immer wieder auflodernden Technikstolz macht diesen Job in Stuttgart speziell. Und für alle, die ihre Nerven und Gedanken nicht gern auf Halbmast hängen lassen, sondern mal Blech wirklich biegen wollen – mehr als ein sicherer Hafen.
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