JUNG WERKZEUGBAU GMBH | 76470 Ötigheim
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Wer in Mannheim über den Tellerrand des klassischen Maschinenbaus hinausblickt, der kommt an einem alten Bekannten nicht vorbei: der Stahlumformung. Manche reden über sie, als wäre sie ein Relikt aus vergangenen Zeiten, als hätte der spröde Geruch von Öl und Stahl längst dem Dunst aus Start-ups und Kreativwirtschaft Platz gemacht. Falsch gedacht. Wer einmal eine Frühschicht in einer der traditionsreichen Werkhallen erlebt hat – so richtig, mit Lärm, Funkenflug und einer Prise Respekt vor schweren Maschinen – weiß, wie viel Know-how, Fingerspitzengefühl und ja, auch Nervenstärke in diesem Beruf stecken. Ganz zu schweigen von einer gehörigen Portion regionalen Stolz auf das, was in Mannheim zusammengebogen, gewalzt, gepresst und letztlich ausgeliefert wird.
Um eines vorwegzunehmen: Wer „immer nur das Gleiche“ sucht, ist hier an der falschen Adresse. Stahlumformung bedeutet, massive Stahlblöcke in die gewünschte Form zu bringen – mal zart, mal mit Schmackes. Das reicht vom einfachen Biegen über das komplexe Tiefziehen bis zum Kalt- und Warmwalzen. Die Maschinen? Sind meist mächtige Ungetüme, deren Bedienung, Wartung und vor allem der Umgang mit Material und Prozesskontrolle nie zur Routine verkommt.
Manchmal frage ich mich, ob die Leute draußen wissen, was passiert, wenn ein falscher Handgriff zwischen Stanze und Walze landet. Kleiner Fehler, großes Theater. Schon brummt die komplette Linie, alle schauen – und ja, Verantwortung kommt gratis dazu. Wer es technisch mag: Lesen von Zeichnungen, Messen, Einstellen, Überwachen, Nachjustieren, – das volle Programm. Und das, während die Produktionsziele im Nacken brennen.
Jetzt könnte man meinen, Mannheim sei industriell ein alter Hut – aber so staubig ist das Ganze bei Weitem nicht. Hier treffen etablierte Großbetriebe auf mittelständische Spezialisten; das Spektrum reicht von klassischen Automobil-Zulieferern bis zu High-Tech-Betrieben, die stahlbasierte Komponenten für die chemische Industrie produzieren. Nicht zu vergessen die zahlreichen kleineren Lohnfertiger, die mit handwerklicher Präzision für jede Nische was Passendes formen.
Was viele unterschätzen: Der Bedarf an qualifizierten Kräften in der Stahlumformung steigt. Die Maschinen werden smarter, der Werkstoff anspruchsvoller, die Anforderungen an Digitalisierung und technische Dokumentation wachsen. Gleichzeitig gehen die geburtenstarken Jahrgänge in den Ruhestand – und ratet mal, wer dann am Zug ist? Richtig: Die jungen Einsteiger, die Wechselwilligen, die Quereinsteiger mit Technik-Affinität, die bereit sind, Verantwortung auf sich zu nehmen, bevor sie sie erben.
Kommen wir zum kritischen Teil: Klar, niemand arbeitet fürs warme Frühstück allein. Kurz und ehrlich: Das durchschnittliche Einstiegsgehalt liegt aktuell bei etwa 2.800 € bis 3.200 €. Wer Erfahrung, spezielle Kenntnisse in CNC-Technik oder Prozessüberwachung mitbringt, kann sich Richtung 3.200 € bis 3.800 € hocharbeiten. Natürlich hängt viel vom Betrieb ab – im Konzern läuft’s einfacher, im Mittelstand zählt eher das individuelle Können.
Doch Gehalt allein genügt nicht, wenn der Job keine Perspektive liefert. In puncto Weiterbildung hat Mannheim – anders als manche ländliche Region – ein echtes Pfund. Die Nähe zu Hochschulen, das Angebot an technischen Meisterschulen, die Fülle an branchenspezifischen Kursen zur Prozessoptimierung, Digitalisierung oder Materialkunde: Wer will, kann immer noch eins draufsetzen. Und – Hand aufs Herz – so mancher Schichtmeister ist erst auf dem zweiten Bildungsweg zur Führungskraft geworden.
Ist die Stahlumformung rau? Natürlich. Der Weg zum dauerhaft bequemen Arbeitsplatz ist selten gepflastert – man wird dreckig, es wird laut, die Schicht kann auch mal lang werden. Aber: Die technische Entwicklung vor Ort – Stichwort Automatisierung – sorgt mittlerweile dafür, dass vieles ergonomischer, planbarer, schlicht menschenfreundlicher läuft als noch vor zehn Jahren.
Worauf es wirklich ankommt? Durchhaltevermögen, Interesse an Technik, der Wille, auch mal graue Theorie mit öligen Händen umzusetzen. Und wer glaubt, nach fünf Jahren habe er alles gesehen – den belehren die Kollegen gern eines Besseren. Immer neue Prozesse, Materialien, Schnittstellen. Sprich: Langeweile? Höchstens beim Warten auf den nächsten Entwicklungsschritt. Oder beim Kaffeesatzlesen in der Mittagspause.
Vielleicht wirkt dieser Berufsbereich aus der Ferne unspektakulär – tatsächlich steckt in der Stahlumformung in Mannheim alles, was Industrie (und manchmal auch das Leben) spannend macht: Stolz, Wandel, handwerkliches Können und die Dynamik einer Stadt, die mit beiden Beinen im Heute steht und trotzdem auf ihren industriellen Wurzeln tanzt. Wer etwas Solides sucht – und in Kauf nimmt, dass Stillstand keine Option ist – findet in den Werkhallen Mannheims nicht nur Stahl in Form, sondern vielleicht auch den eigenen Kurs.
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