Georg Fischer GmbH | Neuburg an der Donau
- Relevanz
- Titeltreffer
- Datum
Dremo Personaldienstleistung GmbH | 74542 Arnsdorf
Stadtwerke Eberbach GmbH | 74673 Eberbach
CNG Süd-West / NL Stuttgart | 73430 Aalen
Georg Fischer GmbH | Neuburg an der Donau
Dremo Personaldienstleistung GmbH | 74542 Arnsdorf
Stadtwerke Eberbach GmbH | 74673 Eberbach
CNG Süd-West / NL Stuttgart | 73430 Aalen
Wer in Nürnberg über Handwerksberufe spricht, denkt vermutlich nicht als Erstes an das Schweißen von Kunststoffen. Stahl und Metall – klar, das kennt man. Aber Kunststoff? Überraschend vielseitig, handwerklich herausfordernd und eigentümlich wenig im Rampenlicht, so würde ich die Branche beschreiben. Gerade für Leute, die neu einsteigen, vielleicht aus einem anderen technischen Bereich kommen oder sich nach Sinn und Sicherheit abseits der ganz großen Industrie-Bühne sehnen, lohnt sich ein genauer Blick. Glauben Sie mir: Es gibt Berufe mit größerem Lärmpegel, aber die Mischung aus Technik, Fingerspitzengefühl und handfestem Stolz auf das eigene Werk – die findet man hier häufiger, als man denkt.
Typische Klischees? Nein, ein Kunststoffschweißer steht nicht von früh bis spät an einem Fließband und fummelt identische Rohrstücke zusammen, zumindest nicht in Nürnberg. Was viele unterschätzen: Die Palette reicht von anspruchsvollen Sonderanfertigungen (häufig für die chemische Industrie oder den Anlagenbau) bis zu Reparaturen oder Kleinserien für den regionalen Mittelstand. Spannend ist, wie oft improvisiert werden muss. Die Rohre kommen selten so aus dem Lager, wie sie später gebraucht werden. Da trennt die Spreu sich vom Weizen: Wie heiß wird das Werkzeug, wie viel Druck verträgt der Kunststoff, wann wird es kritisch? Kein Lehrbuch kann alles abdecken.
Wer glaubt, Kunststoff sei „billiges Zeug“, kennt die aktuellen technischen Entwicklungen nicht. In vielen Betrieben am Standort wird längst mit automatisierten Schweißanlagen, kontrollierten Gasatmosphären und thermischen Prüfverfahren gearbeitet – richtiges Hightech eben. Nürnberg ist hier keineswegs hinterher. Der Schwerpunkt liegt häufig auf Anwendungsfeldern wie Umwelttechnik, Wasserwirtschaft oder dem Apparatebau. Und mal ehrlich: Vieles, was in der Region von der „grünen Wende“ geredet wird, landet ganz handfest auf dem Tisch – in Form von Bioreaktoren, Rohrleitungen für Kläranlagen oder komplexen Filtergehäusen aus hochwertigem Kunststoff. Wer sowas montieren und verschweißen kann, bringt nicht nur praktische Fähigkeiten mit, sondern auch den Nervenkitzel, wenn es um hundertprozentige Dichtigkeit oder schwierige Geometrien geht.
Jetzt zum (oft vernachlässigten) Thema Geld: Das Einstiegsgehalt bewegt sich in Nürnberg meist zwischen 2.500 € und 2.900 €. Mit Erfahrung, gewissen Zusatzzertifikaten (DVS-Schweißerscheine, beispielsweise) und Einsatz in besonders gefragten Bereichen kann das Richtung 3.200 € bis 3.600 € steigen. Was viele überrascht: Manche Spezialschweißer, die sich auf komplexe Verfahren wie das Extrusionsschweißen verstehen oder Sondermontagen für die Pharma- oder Chemieindustrie übernehmen, erzielen noch mehr. Allerdings – und das ist eine wenig romantische Wahrheit – sind die Gehälter eng an die vorhandene Auftragslage und Spezialisierungsgrad gebunden. Oder positiver formuliert: Wer sich weiterbildet, ist seltener ersetzbar.
Manchmal ertappe ich mich dabei, die Karrierewege von Freunden aus der IT oder Elektrotechnik mit einer gewissen Skepsis zu beobachten. Alles schick, aber schnelllebig. Die Kunststoffschweißerei in der Region ringt dagegen eher mit praktischeren Sorgen: Wer ersetzt die alten Hasen, wenn sie in den Ruhestand gehen? Fachkräftemangel, klar, auch hier. Die Unternehmen versuchen, das Wissen zu halten und anbieten, was sie können. Nachwuchskräfte werden gesucht, fast schon angebettelt. Wer sich mit dem Gedanken trägt, hier einzusteigen – keine Angst vor Stillstand. Die Projekte werden komplexer, die Anforderungen steigen, und manche Werkstoffe ändern plötzlich ihre Eigenschaften, wenn der Sommer am Pegnitzufer mal wieder zu heiß ausfällt.
Kunststoffschweißen in Nürnberg ist unauffällig, aber essentiell – gerade jetzt, wo das Thema Nachhaltigkeit in realen Infrastrukturen ankommt. Es braucht präzise Hände, technisches Gespür und ein wenig von diesem trockenen, fränkischen Pragmatismus. Wer bereit ist, sich auf wechselnde Aufgaben, neue Werkstoffe und gelegentliche Bauchlandungen einzulassen, findet hier ein Handwerk, das überraschend lebendig bleibt. Kein Job für Blender, sondern einer für Menschen mit Substanz. Hand aufs Herz: Wer Freude daran hat, Probleme mit den Händen zu lösen, könnte in Nürnberg gerade an der richtigen Stelle landen.
Das könnte Sie auch interessieren