GSI - Gesellschaft für Schweißtechnik International mbH München | 80331 München
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Jetzt mal ehrlich: Wer hat in der Schule schon gesagt – „Kunststoffschweißer, das wär mein Traumjob“? Wahrscheinlich niemand. Und doch: In München, zwischen Hightech-Industrie, Baustellenstaub und dem ewigen Fluss von Innovation, hat sich dieser Beruf als feste Größe etabliert. Kein Prestigejob wie Ingenieur – dennoch ein Handwerk, das mehr Feingefühl verlangt, als mancher Bürostuhl-Akrobat für möglich hält. Für Berufseinsteiger und die, die mit dem Gedanken an einen Wechsel spielen: Hier gibt’s weder goldene Wasserhähne noch „nine to five“. Dafür aber eine Mischung aus Präzision, Verantwortung und diesem etwas speziellen Stolz, der sich nur einstellt, wenn ein Werkstück nach Stunden des Verschweißens tatsächlich hält.
Im Kern dreht sich alles um Thermoplaste, PE, PP, PVC – klingt nach Chemie, ist aber Alltag. Wer hier arbeitet, hantiert mit Heißluftgeräten, Extrudern, Infrarotstrahlern. Klingt technisch? Ist es auch. Vor allem aber ist’s Handwerk. Anpacken, messen, einspannen, schweißen. Und immer wieder: kontrollieren. Der geringste Fehler, und die Dichtung hält nicht, oder der Tank verliert. Da wird Improvisation schnell zur Lebenskunst. Besonders spannend: In München betrifft das längst nicht nur Bau oder Abwasser – von Hochhäusern bis zu Labortechnik, von Industrietankanlagen bis zum Spezialrohr eines Medizingeräts. Ja, richtig gelesen: Ein verpatzter Kunststofftank im medizinischen Bereich kann Millionen kosten. Wer hier pfuscht, fliegt schneller als man „Schweißnaht“ buchstabieren kann.
Innere Unruhe gehört zum Beruf. München ist kein Dorf, klar. Die Industrie verlangt Takt, Präzision, Flexibilität – nicht selten in Projekten, bei denen die Vorgaben gefühlt alle fünf Minuten wechseln. Mal geht’s raus auf den Bau, mal arbeitet man unter Reinraumbedingungen, mal in stickigen Werkhallen. Einen durchschnittlichen Tag? Gibt’s nicht wirklich. Das kann seine Reize haben, manchmal treibt es einen aber auch zur Weißglut. Wer gern im Team arbeitet, ist oft im Vorteil – gerade, wenn das Projektvolumen wächst und die Zeit mal wieder wegschmilzt wie das Granulat unter dem Heißgebläse. Und was ist mit der Bezahlung? In München bewegt sich das monatliche Gehalt meist zwischen 2.800 € und 3.500 €. Für Einsteiger eher unten, mit ein paar Jahren Erfahrung und Zusatzzertifikaten geht’s rauf. Überstunden? Nicht selten. Dafür gibt’s in vielen Betrieben Zuschläge – manchmal aber auch nur ein Schulterklopfen.
Manchmal frage ich mich: Wird der Kunststoffschweißer bald von Robotern verdrängt? Die Antwort ist, wie so oft, ein Ja, aber. Automatisierte Anlagen nehmen zu, gar keine Frage. Doch bei Spezialprojekten – komplexe Winkel, diffizile Reparaturstellen oder Provisorien – wird man weiterhin auf Menschen setzen, die mitdenken, fühlen, notfalls querdenken. Freilich: Wer sich weiterbildet, bleibt vorne. Zusatzzertifikate, etwa für IR-Schweißen oder die Verarbeitung besonderer Werkstoffe, katapultieren einen fast zwangsläufig zu den attraktiveren Jobs. Die regionalen Anbieter sind überraschend gut – von Handwerkskammer bis zu spezialisierten Technikerschulen.
Schließlich noch ein Gedanke, den ich in Gesprächen mit Kolleginnen und Kollegen immer wieder höre: Der Fachkräftemangel ist real – und das spielt Einsteigern und Umsteigern in die Hände. Was mich daran fasziniert: Es gibt unzählige Wege, sich zu spezialisieren – von Dichtungsbau über Sonderanlagenbau bis hin zu Recycling-Anlagen (wo Innovation und Umweltschutz mal keine Gegensätze sind). Heißt auf gut Deutsch: Wer sich reinhängt, findet in München nicht nur einen Job, sondern oft eine Nische, in der man sich mit etwas Beharrlichkeit beinahe unersetzlich macht. Sicher: Wer nur Routine sucht, wird hier nicht ganz glücklich. Aber für die, die gerne auch mal improvisieren und sich am Ende des Tages sagen wollen „Heute habe ich was gebaut, was bleibt“ – dem bietet der Beruf als Kunststoffschweißer in München eine bemerkenswerte Mischung aus Herausforderung und Stabilität. Wer hätte das gedacht?
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