SCHLÜSSLER Feuerungsbau GmbH | 06502 Thale
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Schornsteinfeger – allein das Wort riecht schon nach Vergangenheit, nach Ruß und Glücksbringer in Zylinder und schwarzem Tuch. Doch wer meint, man arbeite als Schornsteinfeger in Magdeburg noch wie vor hundert Jahren, der hat wohl ewig keinen Schornsteinaufsatz mehr aus der Nähe gesehen. Die Gegenwart ist, wie so oft, widersprüchlicher. Für Berufseinsteiger stehen Chancen und Herausforderungen Schulter an Schulter im Türrahmen – und die klassische Glücksmetapher bleibt irgendwie im Nacken kleben. Aber im Ernst: Wer handfeste Arbeit, technische Abwechslung und ordentlichen Kontakt zu echten Magdeburgern schätzt, für den bietet das Feld mehr als ein charmantes Klischee.
Von außen betrachtet: Irgendwo zwischen Handwerkskunst und High-Tech. Klar, das Reinigen von Kaminen, Öfen und Abgasleitungen – das Tagesgeschäft, könnte man sagen – ist seit jeher Kerngeschäft. Doch heute streift die Aufgabe den Brandschutz ebenso wie die Energieeffizienz. Neue Heizungsanlagen werden nicht mehr einfach abgenickt, sondern nach Vorschrift abgenommen, gemessen, dokumentiert. Man wird zum technischen Wächter. Zahlen lügen nicht, misst der Schornsteinfeger Feinstaub, CO oder den Schornsteinzug. Was viele unterschätzen: Besonders in Magdeburgs „Gründerzeitvierteln“ mit ihren alten Heizsystemen kommen echte Detektivfähigkeiten ins Spiel. Eine unerwartete Rußschicht? Vielleicht nur schlechte Wartung, vielleicht aber ein Symptom für etwas, das tief in den Schacht reicht. Und manchmal, da fragt man sich: Wer, wenn nicht wir, sorgt eigentlich dafür, dass hier keine nächste Schlagzeile ins Haus steht?
Wer den Magdeburger Arbeitsmarkt aus Vogelperspektive beäugt, stößt zwar nicht auf einen Schornsteinfeger-Boom, aber auf solide Nachfrage. Gebäudedichte, der Mix aus Alt- und Neubauten und strenge Vorschriften halten den Bedarf stabil – es gibt in der Stadt noch zahlreiche „echte“ Kamine, die keine Schönwetterdekoration für Weihnachtskarten sind. Die Demografie spricht für einen sanften Generationswechsel: Die alten Hasen haben oft ihr eigenes Revier, aber der Nachwuchs fehlt an vielen Ecken. Im Klartext: Die Wahrscheinlichkeit, als junge oder wechselbereite Kraft einen Fuß in die Haustür, besser gesagt, an den Schacht zu bekommen, ist in Magdeburg keine ferne Fata Morgana.
Und wie sieht’s finanziell aus? Je nach Erfahrung und Qualifikation pendelt sich das Gehalt zwischen 2.400 € und 3.400 € ein. Mit Zusatzkenntnissen, etwa zertifizierter Energieberatung, ist das Ende der Fahnenstange noch nicht erreicht. Unterschätzt wird übrigens oft der „Nebenverdienst“ durch Zusatzaufgaben – Emissionsmessungen, Energiepass-Ausstellung, Beratung in Sanierungsfragen. Wer clever kombiniert und sich die Nische sucht, kann in Magdeburg mit handfesten Zahlen nach Hause gehen – im wortwörtlichen Sinne.
Spannend bleibt, wie das Ganze weitergeht. Digitalisierung im Handwerk, Klimaschutz, neue Förderprogramme – das kann beflügeln, aber auch überfordern. Die Magdeburger Region zieht mit, das stimmt, aber hier ist ein Schornstein eben nicht bloß Bauteil, sondern oft Teil der Identität. Die Heizsysteme werden smarter, die Vorgaben komplizierter. Plötzlich steht man, Laptops statt Leiter, auf dem Dach und justiert Messgeräte, die sich in Echtzeit mit der Verwaltungssoftware synchronisieren. Ist das schon Zukunft oder nervige Protokollitis? Ich weiß es auch nicht mehr so genau. Aber: Wer offen ist, dem bieten sich Möglichkeiten. Energetische Sanierung, Rauchwarnmelder, Beratung für nachhaltiges Heizen – alles Felder, in denen der Beruf neue Farben bekommt.
Manchmal denke ich: Der Schornsteinfegerberuf in Magdeburg ist so etwas wie der konservative Rebell unter den Handwerksjobs. Einerseits Tradition, echtes Anpacken, bisschen rustikal, bisschen nostalisch. Andererseits verdammt vielfältig, auch weil das Branchengesetz uns dazu zwingt. Wer heute einsteigt, muss nicht nur Leitern schleppen und Bürsten drehen, sondern rechnen, erklären, Dokumente ausfüllen – und mit Kunden umgehen, die zwischen skeptisch und herzlich schwanken.
Ob Wechselwilliger, Azubi oder Quereinsteiger: Wer die Mischung aus körperlicher Arbeit, technischem Spürsinn und eigenem Kundenkontakt sucht, findet im Magdeburger Schornsteinfegerhandwerk eine Nische, die – so alt sie auch ist – längst nicht totgeredet gehört. Eher im Gegenteil: Die Häuser werden älter, die Technik anspruchsvoller, die Gesellschaft fragt nach Sicherheit und Effizienz. Das kann ganz schön windig werden da oben – aber ehrlich: Man sieht weiter als viele andere. Wer Lust auf echte Verantwortung mit Rußrand hat, der sollte sich das Handwerk mal genauer anschauen. Wahrscheinlich sehen Sie dann mehr als nur schwarzen Dreck – versprochen.
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