FRÖLING Heizkessel- und Behälterbau Ges.m.b.H. | Rosenheim
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Fröling Deutschland Verwaltung GmbH | Rosenheim
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Schornsteinfeger: Wer dabei an einen Zylinder, ein breites Grinsen und etwas Ruß auf den Händen denkt, liegt nicht völlig daneben – aber ganz ehrlich, das Bild ist von gestern. Ich spreche aus Erfahrung, weil ich nicht nur einmal auf Münchens Dächern meine Zweifel hatte: Hält der Job wirklich, was die Tradition verspricht? Und ist er 2024 noch mehr als ein nostalgischer Glücksbringer für ältere Semester, die noch immer bei jeder Silvesterparty „Feger, bring Glück!“ murmeln?
Wer in München als Schornsteinfeger anfangen will, unterschätzt oft die Bandbreite: Da ist es schnell vorbei mit reiner Routine. Die klassischen Aufgaben – also Kehren, Reinigen und Messen von Schornsteinen, Öfen und Abgaswegen – sind nach wie vor Kern der Arbeit. Aber: Die Vorschriften werden nahezu jährlich verschärft. Und irgendeine neue Heizverordnung liegt immer wie Regenwolken über der Stadt. Wer hier nicht mitzieht, hat schnell Kunden, die mehr wissen als man selbst. Vertrauen: heikel. Fachwissen: Pflicht.
Der feine Unterschied in München? Wer glaubt, das ist alles gleich wie auf dem Land, sollte mal morgens um sechs in einem Mehrfamilienhaus in Sendling antreten. Drei Heizanlagen, fünf Besitzer, sieben Meinungen, ein Auftragsbuch, das sich erst nach dem dritten Kaffee sortiert. Ich für meinen Teil sage: Wer Vielfalt sucht, wird hier fündig, aber eben auch manchmal kopfschüttelnd. Kein Einsatz wie der andere.
Ein Blick nach draußen, durch den Ruß: In München begegnen einem Altbau und Pelletheizung oft an ein und demselben Tag. Viele Häuser aus der Gründerzeit trifft die Energiewende mit voller Wucht – und der Schornsteinfeger sitzt mittendrin. Messgeräte ersetzen längst den alten Drahtbesen; Staubschutzmasken sind Pflicht, sobald man aus dem Flur stolpert. Ein Team in der Hand, das Smartphone in der anderen, und innerlich dieses Pendeln: Wie viel digital darf’s denn sein? Nicht jeder Kollege ist glücklich mit der Technikfreundlichkeit, die von heute verlangt wird. Aber wer sich stur stellt, verliert irgendwann den Anschluss an die Republik der Messwerte.
Man spürt es im Betrieb: Es braucht Neugier für neue Anlagen, für Luftdichtheitsprüfungen, Energieberatung, Feinstaubmessungen – und viel Geduld, wenn Kundinnen zum dritten Mal erklären, dass ihr Ofen „doch immer schon so gelaufen ist“. Da hilft nur eins: Gelassenheit trifft auf ein bisschen Hartnäckigkeit.
Jetzt mal ganz praktisch: Verdienen lässt sich schon was. Das Einstiegsgehalt für Schornsteinfeger in München liegt meist bei etwa 2.800 €. Je länger man dabei ist, umso mehr Spielraum nach oben – bis an die 3.600 € sind bei fachlicher Weiterbildung und Verantwortung drin. Sicher, reich werden ist relativ; aber für einen Handwerksberuf im Münchner (zugegeben, teuren) Umfeld nicht das schlechteste Fundament. Wer den Meister macht, kann sich mit eigener Kehrbezirksleitung noch ein bisschen absetzen. Die Arbeitszeiten? Sagen wir so: Wer den ganz entspannten Büroalltag sucht, liest vielleicht besser gar nicht weiter.
Was viele unterschätzen: Die Nachfrage ist anhaltend hoch. München wächst, die Dichte an Feuerstätten und Anlagen bleibt enorm. Dazu kommt: Wer sich technisch offen zeigt – etwa für Energieberatung, Emissionskontrolle oder Smart-Home-Systeme – bringt sich für die Zukunft in Stellung. Stillstand ist selten.
Warum also Schornsteinfeger in München? Für mich ist es so: Wer einen Beruf will, in dem man den Wandel auf der Straße spürt – technisch, rechtlich, menschlich – und trotzdem irgendwie verwurzelt bleibt, wird selten enttäuscht. Rechne mit Regelchaos, Klischees, und ein wenig Altbauaroma – aber auch mit Leuten, die für ihre Heizung fast alles tun würden. Am Ende gehe ich oft nach Haus, Kopf voll, Nase frei. Glück bringen? Vielleicht. Auf jeden Fall: Sinn fürs Handwerk, für Technik – und für die Sache mit dem schwarzen Zylinder. Auch in einer Stadt, die nie wirklich schläft.
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