Schornsteinfeger Jobs und Stellenangebote in Hagen
Beruf Schornsteinfeger in Hagen
Ruß, Rauch – und Richtungswechsel? Der Schornsteinfeger-Beruf in Hagen unter der Lupe
Einmal ehrlich: Wer an Hagen denkt, dem kommen vermutlich zuerst Industriegeschichte, das graue Farbspiel der Ruhrgebietswetterlage und vielleicht noch ein paar Erinnerungen an den letzten Herbst vor die Augen. An Schornsteinfeger denken dabei nur die wenigsten, und die, die es doch tun – die sehen meist immer noch den Glücksbringer mit Zylinder, schwarzer Kleidung, rußverschmierten Händen. Das Bild hält sich hartnäckig. Alltag und Realität? Seltener. Als Berufseinsteiger oder wechselbereite Fachkraft erlebt man heute einen anderen Hagen, einen anderen Ruhm – und nicht selten auch einen anderen, technisierten Arbeitsalltag bei den schwarzen Männern und Frauen, wie sie manchmal noch genannt werden.
Was viele unterschätzen: Kaum ein Berufsfeld zwischen Fachhandwerk und Gebäudetechnik wandelt sich so rasant
Früher war es der Ruß, heute ist es die Messtechnik. Schornsteinfeger in Hagen – das ist schon eine Sorte für sich. Einerseits der traditionsreiche Handwerker mit Respekt in der Nachbarschaft; andererseits der Spezialist für Brandschutz und Energieeffizienz, der eben im Jahr 2024 nicht nur Feuerstätten und Abgaswege kontrolliert, sondern digitale Prüfgeräte bedient, Heizungsanlagen bewertet, Thermografie-Checks anbietet. Ein Job, der zwischen Baustelle, Dachkante, guter Stube und Versammlungssaal aufgespannt ist. Wer glaubt, das sei alles Routine – der irrt. In Hagen, mit seiner Mischung aus Altbauvierteln, modernisierten Neubausiedlungen und immer mehr Passivhäusern samt Solardächern, muss man improvisieren, umschwenken, sich manchmal neu erfinden.
Praxisnähe, Ehrlichkeit und ein bisschen Dickhäutigkeit – das braucht’s nicht nur auf dem Dach
Reden wir nicht drum herum: Im Fachgespräch mit Kollegen wird schnell klar, dass der Schornsteinfegerberuf trotz Wärmewende und Digitalisierung klare Kanten zeigt. Da ist die körperliche Komponente – keine Leiter, kein Schacht, den man nicht besteigen muss; gelegentlich (und ich spreche aus Erfahrung) stößt man auf Dächer, wo der Wind ordentlich pfeift. Die Fähigkeit, sich selbst zu motivieren, draußen im Januar – das ist durch keine Fortbildung ersetzbar. Zugleich wächst der Anteil der Büroarbeit: Protokollierung, Anfragen von Behörden, Beratungsgespräche mit skeptischen Kunden („Braucht man das alles wirklich, Herr Schornsteinfeger?“). Es ist ein Spagat. Und Hagen? Hier bekommt man regelmäßig „alles in einer Woche“: Altstadt mit Ölheizungen, Vorort mit Pelletkesseln, Industriehalle mit Lüftungsanlage, das Reihenhaus mit Wärmepumpe (und plötzlich Frustration, weil nichts wie geplant läuft). Ich behaupte: Ein gewisses Improvisationstalent – unverzichtbar.
Verdienst, Perspektive und regionales Ungleichgewicht – kein Grund, rosarot zu sehen, aber auch nicht schwarz
Viele, die auf einen Einstieg schielen, fragen zuerst: „Was verdient man eigentlich als Schornsteinfeger in Hagen?“ Unpopuläre Antwort: Es hängt ab. Berufseinsteiger starten meist bei etwa 2.300 € bis 2.700 €, regional kann das schwanken. Mit Praxiserfahrung (und Meisterbrief, was manche unterschätzen!) winken durchaus 3.000 € bis 3.600 € – je nach Qualifikation, Verantwortungsbereich, Betriebsgröße. Wer in Richtung Energieberatung oder Umwelttechnik schielt, kann noch eine Schippe drauflegen; Zusatzaufgaben werden vielerorts händeringend gebraucht. Der Bedarf? In Hagen – und drum herum – überraschend stabil. Fachkräfteüberhang? Nicht hier. Was viele Hagener Kollegen erzählen: Nachwuchs fehlt, Handwerk hat Härten und Höhen, aber auch einen ziemlich soliden Rückhalt – nicht zuletzt, weil die Brandschutzthemen auch in modernen Heizungen nie komplett verschwinden.
Zwischen Technikhunger und Nachbarschaftsdialog: Der Alltag ist alles andere als Stromlinienförmig
Mal ehrlich: Wer sich bei der Aufgabe nicht auch als halber Mediator sieht, hat noch keine aufgebrachten Hausverwaltungen oder penible Privatkunden beraten, die etwas von Emissionswerten hören, aber den Rest dem Zufall überlassen möchten. Routine? Leider nicht. Stattdessen: Neue Standards, Förderprogramme, ständig neue Vorgaben aus Berlin, Brüssel oder – ganz profan – dem Hagener Baurecht. Dazu der Spagat zwischen Eigenverantwortung und Teamarbeit, Innen- und Außendienst, und nicht zuletzt: Selbstbeherrschung, wenn jemand den Termin zum wiederholten Male vergisst. Habe ich erwähnt, dass schneller Perspektivwechsel zur Grundausstattung gehört? Wer sich darauf einlässt, der wird belohnt: Eigenständigkeit, langfristige Perspektive, und (vielleicht wichtiger als Geld allein) das Gefühl, Teil einer Berufsgruppe zu sein, die ihren Ursprung nicht im Spreadsheet hat, sondern im echten Leben auf Hagens Dächern.
Fazit? Gibt’s so nicht. Nur eines: Wer es wagen will, sollte die alten Vorurteile ablegen – und sich überraschen lassen
Ob Quereinsteiger, Azubi oder erfahrene Fachkraft auf Sinnsuche: Der Beruf Schornsteinfeger in Hagen ist weit mehr als eine Nostalgie-Nummer in Rußschwarz. Es erwartet einen ein Mix aus Verantwortung, Technik, Pragmatismus – und, ja, echten Begegnungen. Wen das reizt, den hält nicht mal der Hagener Regen auf dem Dachstuhl auf. Versprochen.