LIV Schornsteinfeger Schleswig-Holstein | 25421 Pinneberg
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TÜV Rheinland Group | 28195 Bad Muskau, Ludwigshafen, Köln, Hamburg, Mainz, Hechtsheim, Herne, Hildesheim, Leipzig
SCHLÜSSLER Feuerungsbau GmbH | 29646 Bispingen
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Bremen am Morgen: Im Nebel, der sich noch nicht ganz verzogen hat, gleitet irgendwo eine schwarze Silhouette über die Dächer. Ein Bild, das fast klischeehaft altmodisch wirkt – und dabei doch erstaunlich aktuell ist. Wer heute in Bremen als Berufseinsteiger oder mit dem Gedanken an einen Wechsel zur Schornsteinfegerei spielt, landet weder in einem folkloristischen Nischenberuf noch – und das ist die Überraschung – im puren Handwerk vergangener Jahrhunderte. Sondern mitten in einem Wandel, den so kaum jemand auf dem Zettel hat.
Man könnte meinen, Schornsteinfeger knien den lieben langen Tag vor Kaminen und fegen Russ. Blanker Unsinn. Ja, es gibt sie noch, die klassische Kehrarbeit. Aber längst ist das Tätigkeitsfeld breiter, technischer, teils digital. In Bremen, mit seinem Mix aus Altbremer Häusern, Hanse-Charme und industriellen Hafengebäuden, reicht der Alltag vom Überprüfen historischer Kachelöfen bis zur Dichtigkeitsmessung modernster Gasheizungen. Wer einen Sinn für Technik hat und keine Angst vor schmutzigen Fingern, kommt hier durchaus auf seine Kosten. Elektronische Messverfahren? Energetische Beratung? Das machen inzwischen längst nicht nur graumelierte Meister, sondern zunehmend auch junge Fachkräfte und solche, die mal einen ganz anderen Berufsweg im Sinn hatten.
Was vielfach unterschätzt wird: Die Weiterbildungsmöglichkeiten sind im Schornsteinfegerhandwerk bemerkenswert vielschichtig. Nach einer dreijährigen Ausbildung öffnen sich in Bremen – und das ist kein leeres Versprechen – Möglichkeiten zur Spezialisierung. Wer sich beispielsweise im Bereich Brandschutz, Lüftungsanlagen oder gar Gebäudeenergieberatung fortbildet, hat nicht nur gute Karten, sondern auch echtes Einfluss-Potenzial auf den Wandel Richtung Klimaneutralität. Und, das muss gesagt werden: Im Schnitt bewegt sich das Anfangsgehalt in Bremen zwischen 2.600 € und 2.900 €. Mit einer Zusatzqualifikation oder der Übernahme eines eigenen Bezirks ist locker ein Sprung auf jenseits der 3.200 € drin. Natürlich schwanken die Zahlen – je nach Verantwortung und Auftragslage. Aber: Von prekärem Lohnniveau kann hier keine Rede sein. Was viele überrascht: Der öffentliche Dienst schielt mit Neid auf den ein oder anderen Schornsteinfeger-Lohnzettel.
Was man selten nennt, aber täglich erlebt: Der behördliche Aspekt. Jede Amtsperson kennt die bürokratische Zwangsjacke – bei den Schornsteinfegern ist sie aber durch die Kehrbezirksregelung besonders präsent. Wer als Neuling glaubt, er müsse „nur fegen“, merkt schnell: Zwischen Termindruck, Sicherheitsvorgaben, regionalen Sonderverordnungen und dem manchmal sturen Mieterkollektiv in Altbremer Häusern wird’s nervenaufreibend. Manchmal fragt man sich, warum man eigentlich nicht gleich Jurist geworden ist. Und doch ist es diese Mischung – draußen, nah am Menschen, ein Schuss Verbindlichkeit, ein Hauch Ordnungsmacht. Wer keinen Draht zum Kunden hat und gerne im verborgenen arbeitet, der wird hier nicht warm. Andere blühen genau an dieser Schnittstelle auf.
Vielleicht ein Wort zur Besonderheit dieses Standorts: Die Immobilienstruktur in Bremen – von Gründerzeit bis sozialer Wohnungsbau – verlangt unglaublich viel Fingerspitzengefühl. Zugleich ist die Nachfrage nach Schornsteinfegern seit Jahren erstaunlich stabil. Gründe? Klar, wachsende Umweltauflagen, das absehbare Ende alter Heizungen, der Druck Richtung energetischer Sanierung. Wer also meint, sein Arbeitsplatz sei hier nicht zukunftsfähig, sollte noch einmal auf die Statistik schauen – oder sich einfach eine Woche mit den Kollegen im Außendienst mitnehmen lassen. Überraschungen garantiert.
Ich persönlich würde so sagen: Kein Beruf für Stubenhocker, keine Goldgrube, aber auch kein aussterbendes Handwerk. In Bremen keinesfalls. Wer neugierig ist, keine Höhenangst mitbringt und zwischen Tradition und Technik nicht die Orientierung verliert – der findet hier vielleicht mehr als nur eine Beschäftigung. Eher so etwas wie – Tja, eine Aufgabe mit Aussicht.
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