COEUR DE LION Schmuckdesign GmbH | 97232 Ingolstadt
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Nürnberg. Wer in dieser Stadt als Schmuckdesigner beginnt – oder nach etlichen Metallspänen im Getriebe des eigenen Lebens noch einmal ganz von vorne anfängt – kennt sie vermutlich: diese irritierende Mischung aus Staunen und Stirnrunzeln, wenn man erzählt, was man beruflich macht. Schmuckdesigner also. „Das ist doch brotlose Kunst!“, raunt es von irgendwoher. Oder, weniger poetisch: „Gibt’s dafür überhaupt Arbeit?“
Schmuckdesign, das klingt immer ein wenig nach glänzenden Vitrinen und leicht verklärtem Luxus. Die Wahrheit? Ist brutaler und schöner zugleich. Hier zählt echtes Handwerk, mit Fingerspitzengefühl für Material, Maß und Milimeter – und für die leisen Drehungen im Zeitgeist, an die sich kein Lehrbuch anschmiegt. In Nürnberg wird diese Spannung traditionell gelebt. Die Stadt war nicht von ungefähr jahrhundertelang ein Zentrum europäischer Goldschmiedekunst. Noch heute atmet die Altstadt, zwischen Pegnitz und Sandstein, ein Klima aus Kunsthandwerk und Beharrlichkeit, aus kleinen Ateliers, die manche gar nicht als solche erkennen – weil sie, auf den ersten Blick, schlicht zu unscheinbar wirken.
Was viele unterschätzen: Schmuckdesign bleibt ein Beruf an der Schnittstelle. Kreativität, ja, aber eben gepaart mit technischer Reife. Entwerfen, Löten, Schleifen, manchmal auch CAD-Modellieren. Für die einen liegt die Zukunft in High-Tech-Verfahren und 3D-Druck. Für andere bleibt der Feinschliff von Hand das Maß aller Dinge. Kaum ein anderer Beruf zwingt so zum Spagat: Man muss pendeln können zwischen Unikat und Serie, zwischen exklusiven Einzelaufträgen und dem, was am Ende wirtschaftlich tragfähig ist. In Nürnberg braucht es dafür beides: den langen Atem für schwierige Kundenwünsche – und die Bereitschaft, sich neue Fertigungstechniken wirklich einzuverleiben. Wer sich da nur auf sein Gesellen- oder Meisterzeugnis verlässt, wird rasch merken: Es reicht hinten und vorne nicht.
Praktisch betrachtet, landet man als Schmuckdesigner in Nürnberg selten gleich bei den großen Häusern – und schon gar nicht in einem durchoptimierten Kreativkonsortium. Viel öfter beginnt es bodenständig: in einem Zwei-Mann-Atelier, einem alteingesessenen Familienbetrieb oder gleich auf eigene Faust. Die Wege? Zickzack. Große Werkstätten bieten Stabilität, sind aber oft traditionalistisch. Kleine Studios wagen mehr Designfreiraum, verlangen aber noch mehr Eigeninitiative. Und dann dieser ewige Spagat: Wer künstlerisch wirklich etwas wagt, lebt zumindest ein wenig mit der Gefahr, dass der regionale Markt zurückhaltender reagiert als erträumt. Ich sage das ganz offen: In Nürnberg entscheiden viele Kunden noch immer mit der Hand am Portemonnaie – und nicht am Puls der Avangarde.
Bleiben wir ehrlich: Die Gehälter? Die bewegen sich für Berufseinsteiger meist zwischen 2.200 € und 2.900 €. Mit Erfahrung, Spezialisierung (etwa in Edelsteinfassungen, CAD-Konstruktion oder nachhaltigen Designlinien) sind in Nürnberg durchaus auch 3.100 € bis 3.600 € realistisch. Wer den Sprung in die Selbstständigkeit wagt – etwa mit eigenem Atelier oder als Design-Dienstleister für regionale Betriebe – lebt mit Schwankungen. Und mit unzähligen Arbeitstagen, die buchstäblich im Silberstift verglühen, ohne dass am Monatsende das große Netzwerkelast vom Konto winkt. Es gibt entspanntere Wege zum Wohlstand, das ist sicher. Aber? Es hat seinen Reiz, ein echtes Original zu schaffen – und damit tatsächlich Kunden zu erreichen, die Qualität erkennen.
Nicht alles bleibt, wie es war. Die Nachfrage nach individualisierbaren, nachhaltigen Schmuckstücken steigt – nicht sprunghaft, aber spürbar. Inklusive Nachfragen nach recycelten Metallen, Fairtrade-Gold und Innovationsbereitschaft bei den Fertigungsmethoden. Anbieter wie die Akademie für Gestaltung in Nürnberg und spezialisierte Werkstatt-Workshops reagieren darauf, wer offen bleibt, wird fündig. Manchmal fragt man sich freilich: Wie viel Moderne kann das „Goldene Handwerk“ eigentlich verkraften? Ist der 3D-Druck wirklich Segen – oder mehr Schein als Sein? Wirklich beantworten kann das keiner. Aber wer heute in Nürnberg Schmuck entwirft, der sollte neugierig bleiben, sich auch am sprichwörtlichen Querschuss freuen – und ehrlich sein mit sich selbst: Dieser Beruf, das ist eine Mischung aus Geduld, Experiment – und einem kleinen Hang zu Verrücktheiten. Und genau das, behaupte ich mal trotzig, macht ihn unvergleichlich.
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