VEBEG GmbH | 10115 Berlin
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Wildauer Schmiede- und Kurbelwellentechnik GmbH | 14461 Wildau bei Berlin
Wildauer Schmiede- und Kurbelwellentechnik GmbH | Wildau

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Potsdam. Man denkt an preußische Schlösser, Filmstudios, vielleicht an Touristen, die ihre Stadtrundgänge machen – aber kaum einer starrt mit Funken in den Augen auf die alten Kais und sieht: Hier, zwischen den Havelschleusen und Gewerbehäfen, wird wirklich gearbeitet. Wer heute als Schiffsmechaniker seinen Alltag zwischen Schraubenschlüssel und Schweißgerät, zwischen dicken Tauen und Navigationsmonitoren verbringt, weiß, dass „Wasserlage“ nicht nur was für Immobilienmakler ist. Hier zählt technisches Verständnis, handfeste Arbeit – und eine gewisse Robustheit gegen schwankende Böden, im wortwörtlichen wie im übertragenen Sinne.
Mal ehrlich: Wer in Potsdam am Hafen steht, begegnet Schiffsmechanikern, die manchmal ein wenig wie Relikte einer anderen Zeit wirken – und doch sind sie alles andere als das. Die Aufgabenpalette ist mittlerweile so breit wie die Havel an regnerischen Tagen. Starten wir mit einem Klischee: „Nur alte Kähne flicken“? Weit gefehlt. Ja, Wartung und Reparatur sind Kernkompetenzen, aber das ist nur ein Bruchteil dessen, was gefordert ist. Schiffsmechaniker in Potsdam jonglieren mit Hydraulik, Elektronik, Motorentechnik und – zunehmend – Steuertechnik auf Basis moderner Software. Kein Vergleich zum Hände-im-Schmierfett-Image der 80er. Wer nicht lernbereit ist oder Technik nur als notwendiges Übel betrachtet, ist hier auf Dauer verloren.
Manchmal werde ich gefragt, ob sich der Einstieg überhaupt lohnt. Machen wir kein Märchen daraus: Der Anfang kann, in Potsdam wie anderswo, zäh sein. Das Einstiegsgehalt? Häufig irgendwo zwischen 2.600 € und 2.900 €. Ehrlich gesagt – nicht der Stoff, aus dem Yachten gebaut werden. Aber: Mit Erfahrung und Zusatzqualifikationen landen viele im Bereich von 3.200 € bis 3.800 €. In einer Stadt, in der Nebenkosten schneller steigen als der Wasserpegel im Frühjahr, ist das immer noch solide, aber kein Selbstläufer ins Eigenheim am Ufer. Was viele unterschätzen: Die Zusatzverdienste, z. B. durch Schichtzulagen oder Überstunden bei Engpässen, können den Ausschlag geben – müssen aber nicht. Die Spannbreite bleibt, und alles hängt an Qualifikation, Betrieb und manchmal schlicht dem Glück, den „richtigen“ Arbeitgeber erwischt zu haben. Das klingt ernüchternd? Mag sein. Aber die Jobsicherheit in der Binnenschifffahrt – gerade rund um Potsdam mit dem weiter stark frequentierten Güter- und Ausflugsverkehr – ist durchaus ein Argument. Wer hier Fachwissen mit Flexibilität paart, wird meist gebraucht.
Stillstand gibt’s selten. In mancher Hinsicht ist es sogar ein Hochseilakt zwischen Tradition und Technik. Ich merke es vor allem an den Jüngeren (und an mir selbst, ehrlich gesagt): Früher wurde geflucht, wenn die alte Dieseleinspritzung zickte, heute quittiert eine Steuerungselektronik mit Fehlermeldung die Arbeit. Hydraulikanlagen, die ihre Macken haben, stehen gleichberechtigt neben digital gesteuerten Antriebssystemen, GPS-Auswertungstools und Funkkommunikation, die manchmal mehr Rätsel aufgeben als lösen. Wer umschulungsbereit ist oder gern experimentiert, findet hier ein Berufsfeld, das mitwächst.
Die Realität: Wer als Berufseinsteiger oder Fachkraft in der Region arbeitet, erfährt die Vielseitigkeit oft erst auf den zweiten oder dritten Blick. Die Bandbreite reicht vom Tourismus auf Ausflugsschiffen über Binnengüter-Transport bis hin zu Werftbetrieben und kleineren Reparaturfirmen, die verblüffend innovativ unterwegs sind. Klar, die großen Reedereien sitzen woanders – Hamburg, Duisburg, wer weiß. Aber das lokale Netzwerk in Potsdam ist dichter, als man glaubt. Arbeitet man hier, kommt man zwangsläufig mit Personen aus unterschiedlichsten Fachrichtungen in Kontakt – Ingenieure, Handwerker, Verwaltungsleute. Ich sage immer: Es gibt keine stumpfe Routine, nur sich ständig verändernde Arbeitswirklichkeit. Und die Wasserwege bleiben, trotz aller Diskussionen um ökologische Modernisierung oder Automatisierung, die Lebensadern dieser Gewerke.
Unterm Strich bleibt: Schiffsmechaniker in Potsdam – das ist nichts für Träumer oder Nostalgiker, aber auch kein sterbender Beruf. Wer Technik, Praxiserfahrung und Lernbereitschaft vereint (und einen Sinn für raue, ehrliche Arbeit entwickelt), findet hier eine Nische, die Bestand hat – trotz Automatisierung und Regulierungsdruck. Wichtig ist, sich nicht auf Altem auszuruhen: Weiterbildung gibt’s regional mehr als gedacht – von Fachseminaren über Softwareschulungen bis zu neuen Sicherheitsstandards. Manchmal frägt man sich: Wäre es leichter in einer anderen Stadt, in einem anderen Beruf? Möglich. Aber so abwechslungsreich, so eigenwillig – das ist, ehrlich gesagt, schwer zu toppen.
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