Rheinmetall Aviation Services GmbH | 47652 Weeze
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Hackforth Holding GmbH & Co. KG | Herne
J.D. Neuhaus GmbH & Co. KG | 58452 Witten
HGK Integrated Logistics Group | 51373 Leverkusen

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Hackforth Holding GmbH & Co. KG | Herne
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Mönchengladbach. Wer nicht aus der Gegend stammt, denkt vermutlich bei der ersten Begegnung eher an Textilindustrie, Gladbacher Fohlen oder das textile Erbe, als an Donnergrollen von Schiffsmaschinen. Dennoch laufen hier – manchmal fernab der Flüsse – die Fäden zusammen für einen Beruf, der zwischen Werft, Werkstatt, Wasserstraße und moderner Technikvitrine pendelt: Schiffsmechaniker. Klingt exotisch? Ist es, aber gerade das macht den Reiz aus, finde ich. Und auch die Herausforderungen. Vielleicht besonders für Menschen, die sich fragen, ob ein Einstieg ins maritime Handwerk nicht bloß Seemannsgarn ist.
Was viele unterschätzen: Wer als Schiffsmechaniker arbeitet, ist weit mehr als ein Mädchen (oder Junge) für alles auf See. Das geht schon beim Maschinenpark los. In Mönchengladbach – so habe ich es erlebt – streift der Arbeitsalltag irgendwo zwischen klassischer Baumaschinenwartung und digitaler Steuerung. Heute handfest anpacken, morgen mit Laptop auf Fehlersuche? Durchaus realistisch. Wer Motoren liebt, sollte wissen: Hier geht’s nicht nur um Öl und Zahnräder, sondern auch um Hydraulik, Elektronik und dass ungeschriebene Gesetz, improvisieren zu können, wenn die Ersatzteile mal wieder eher im Container Rotterdam als im Lagerschupp‘n um die Ecke schlummern.
Nun ist Mönchengladbach nicht gerade selbsterklärend der Hotspot für Schiffsbau. Wer aber auf die lokalen Unternehmen schielt, entdeckt schnell einen bodenständigen Mix aus metallverarbeitenden Betrieben, Logistik, Spezialanbietern für Innenausbau – und ja, die Wasserstraße ist über den Rhein in greifbarer Nähe. Bedeutet: Schiffsmechaniker werden oft dort gebraucht, wo technische Kompetenz das Rückgrat der regionalen Wertschöpfung bildet. Häufig ist das ein ziemlich unscheinbares Firmengelände, die Aufgabe aber anspruchsvoll – Wartung von Binnenschiffen, Reparaturteams im Dauereinsatz, immer wieder einspringen, wenn irgendwas mal wieder so gar nicht dem Lehrbuch entspricht. Klingt nach Abenteuer. Ist es manchmal auch – nur halt mit Werkzeugkoffer statt Fernrohr.
Vielleicht die Gretchenfrage: Lohnt sich das? Was bekommt man – Monetenmäßig? Wer einsteigt, landet derzeit meist irgendwo bei 2.700 € bis 3.100 €. Nach ein paar Jahren, entsprechender Zusatzqualifikation – zum Beispiel als technischer Schichtführer, Spezialist für Automatisierung oder durch den Sprung auf ein größeres Schiff – rückt das Monatsgehalt in Regionen zwischen 3.200 € und 3.800 €. Klingt solide? Ist es, wobei die Arbeitszeiten und Schichtpläne manchmal hart am Limit kratzen. Dazu kommt die, ich nenne es mal, „eigene Kultur“: Zwischen Schraubendreher und Steuerstand zählt handwerklicher Stolz mindestens so viel wie ein weiteres Zertifikat. Ich habe erlebt, wie Routiniers auch mal granteln, wenn wieder jemand mit sauberen Händen in die Werkhalle spaziert – und genau darin liegt dieser raue, ungeschminkte Charme des Berufs.
Einerseits: Die Debatte um fehlende Fachkräfte ist längst kein Alibi mehr – sie ist Realität. Unternehmen in und um Mönchengladbach suchen Menschen, die Technik nicht bloß bedienen, sondern verstehen. Andererseits wirft die Digitalisierung auch im Schiffshandwerk ihren langen Schatten. Moderne Sensorsysteme, Automatisierung, die wachsende Bedeutung von Softwarekenntnissen: Wer auf Dauer bestehen will, muss bereit sein, sich immer wieder neues Wissen draufzuschaufeln. Aber mal ehrlich – genau diese Unruhe hält den Job lebendig. Wer hier als Berufseinsteiger:in (oder als Wechsler mit zwei rechten Händen und Lust auf etwas „Anderes“) reinschnuppert, bekommt keinen stromlinienförmigen Alltagsjob, sondern echten Handlungsspielraum, gelegentlich gepaart mit Nervenkitzel. Und: Manchmal fragt man sich am Feierabend, wie viele verschiedene Geschichten in einem einzigen Schraubenschlüssel stecken können. Die Antwort: meist mehr, als man nach Feierabend erzählen möchte.
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