Schiffsmechaniker Jobs und Stellenangebote in Düsseldorf
Beruf Schiffsmechaniker in Düsseldorf
Schiffsmechaniker in Düsseldorf: Zwischen Schleuse und Strom – ein Beruf, der unter die Haut geht
Düsseldorf. Am Morgen, wenn der feuchte Atem des Rheins noch zwischen den Kais schwebt, starten sie schon – die, die das Rückgrat unserer Binnenschifffahrt bilden. Schiffsmechaniker. Nicht gerade der Beruf, bei dem alle sofort aufspringen und „Genau das will ich machen!“ rufen. Aber ehrlich gesagt: Wer das Handwerk liebt, mit Öl und Lärm kein Problem hat und einen Arbeitsplatz sucht, der selten langweilt, der schaut (manchmal mit Staunen, manchmal skeptisch) aufs Leben an Bord. Ich gehörte da früher eher zu den Skeptikern.
Es gibt in Düsseldorf – genauer gesagt entlang des Industriehafens und im Rheinhafen – eine kleine, verschworene Gemeinschaft. Nicht riesig in Zahlen; die meisten, die das hier machen, könnten sich nach ein paar Jahren duzen, wenn sie denn wollten. Die Reedereien, Werften und Werkstätten am Rhein suchen immer wieder Leute, die zupacken. Doch Schiffsmechaniker zu werden, heißt: vielseitig sein. Maschinenpflege, Ankerwache, Steuerstand, kleine Reparaturen an Ausrüstung und Elektrik. Das hat mehr mit Improvisationskunst zu tun als viele denken. Da hilft kein Handbuch, wenn auf halber Strecke zwischen Neuss und Duisburg plötzlich der Generator spinnt oder der Propeller blockiert. Da braucht man Erfahrung – oder eben Mut, auch mal wild draufloszuschrauben. Nicht wenig, was einem so abverlangt wird.
Wer einsteigen will, landet meist – ich sage es ungeschönt – nicht sofort auf den dicken Pötten, sondern fängt bei Instandhaltung, Maschinenkontrolle, Klarschiffmachen an. Saubere Arbeitskleidung? Anfangs Fehlanzeige. Ölflecken, Ruß, taube Ohren nach einer Acht-Stunden-Schicht unter Deck: Das alles gehört dazu, nicht nur einmal im Leben. Aber – und das wird oft unterschätzt – nach ein paar Wochen fühlst du dich wie ein Teil eines Organismus. Das Schiff lebt und atmet, und du bist dafür zuständig, dass das Herz, die Maschinen, nicht aus dem Takt geraten. Wer das einmal gespürt hat, versteht, weshalb auf diesem Beruf oft mehr Kollegialität, manchmal sogar so etwas wie Stolz wächst. Die alten Hasen sagen: „Wer Schiff kann, kann Land.“ Vielleicht übertrieben. Oder auch nicht.
Was viele interessiert: Geld. Und hier wird es, wie meistens im Leben, nicht nur um Zahlen gehen. Aber klar, ohne sie geht’s auch nicht. Je nach Arbeitgeber und Qualifikation sind in Düsseldorf für frisch ausgelernte Schiffsmechaniker meist zwischen 2.600 € und 3.000 € drin. Wer einige Jahre dabei ist, Erfahrung sammelt oder zusätzliche Zertifikate hat, kommt rasch auf 3.200 € bis 3.700 € – auch das je nach Schichtsystem und Reisedienst, manchmal plus Spesen für längere Einsätze. Nicht übel für ein Handwerk, das keine Schreibtischtäter braucht.
Der Arbeitsmarkt? Erstaunlich robust. Während andere in Krisen jammern, schiebt der Duisburger Hafen Rekordfrachten, die Kaimauern bröckeln unter der Güterlast, und auch in Düsseldorf wird eher gesucht als abgebaut. Technisch hat sich zuletzt einiges bewegt: Digitales Monitoring, Sensorik für Maschinen und Antriebstechnik, Umrüstung auf schadstoffärmere Motoren. Manche meinen, das würde Schiffsmechaniker überflüssig machen. Unfug. Wer im Motorenraum steht, weiß, ein Piepton ersetzt keine kluge Hand – und keine gute Nase. Digitalisierung? Klar, bringt Erleichterungen, verändert den Job, macht ihn aber bestimmt nie überflüssig, jedenfalls nicht so bald.
Und wie ist Düsseldorf? Ehrlich gesagt: Wer Städte mag, für den ist das Hafengelände keine Boutique-Meile. Das Leben spielt sich zwischen Lagerhallen, Containerstapeln und dem herben Geruch von Diesel ab. Dafür sind die Wege kurz, die Kollegen oft geradeheraus, nicht viel Geschwätz, die Arbeit direkt. Manchmal, wenn der Nebel tief über dem Rhein hängt, möchte man für einen Moment wieder ins Büro – aber nur, bis man merkt: Dort fehlt der Strom, der Schwingung und das Gefühl, gebraucht zu werden. Und das ist es am Ende, was den Beruf ausmacht: Man spürt, dass man Teil von etwas Größerem ist.
Wer darüber nachdenkt, sich – vielleicht als handwerklich Versierter oder als jemand im Umbruch – auf einen solchen Beruf einzulassen, sollte sich fragen: Habe ich Lust auf Lärm, auf Bewegung, auf das Gefühl, am Strom zu arbeiten? Denn, wie einer neulich sagte: „Wasser gibt’s überall. Aber Schiffe – die fahren nicht von allein.“ Vielleicht ist das der schlagende Grund, warum der Schiffsmechaniker in Düsseldorf noch auf Jahre hinaus gebraucht wird. Und, Hand aufs Herz, man geht abends selten mit dem Gefühl heim, nichts bewegt zu haben.