Schiffsmechaniker Jobs und Stellenangebote in Dortmund
Beruf Schiffsmechaniker in Dortmund
Schiffsmechaniker in Dortmund – Zwischen Tradition, Technik und rauem Alltag
Man muss kein Nostalgiker sein, um beim Stichwort „Schiffsmechaniker“ ein gewisses Funkeln in den Augen zu kriegen – zumindest, wenn man das Handwerk ernst nimmt. Dortmund ist bekanntlich nicht die Nordsee, sondern Revierstadt durch und durch. Trotzdem: Wer in Dortmund als Schiffsmechaniker arbeitet, landet mitten in einer Branche, die irgendwo zwischen Technik, Geduld und einer gehörigen Portion Improvisationstalent angesiedelt ist. Und ehrlich – unterschätzt wird dieses Berufsbild viel zu oft.
Schiffsmechaniker in Dortmund, das klingt erst einmal nach Hafen, nach Wasserstraße, nach Stahlschiff, das sich langsam den Rhein-Herne-Kanal hochschiebt. Stimmt auch. Die Binnenschifffahrt ist in der Region ein eigenwilliges Feld: Hier trifft man auf Schubverbände, Schlepper, ab und zu sogar auf ein Ausflugsschiff, das seine Runden zwischen Industrie-Schlacken und überraschend grünen Flussbiegungen dreht. Die Aufgaben als Schiffsmechaniker gleichen dabei manchmal einer kleinen Rundreise durch sämtliche technischen Gewerke – Motoren schauen, Schweißen, Elektrik prüfen, ein bisschen Hydraulik, und zu allem Überfluss auch noch das berühmte „klare Deck“. Wer anpacken will und keine Scheu vor öligen Händen hat, ist hier richtig aufgehoben. Oder anders: Bürohengste werden’s schwer haben.
Junge Leute, die sich für diesen Weg entscheiden, tauchen regelrecht ein in einen Alltag, der so schön unplanbar sein kann. Da steht man morgens im leichten Regen auf der Werft am Kanal und ärgert sich noch über das Wetter, bis wieder irgendwo eine Pumpe spinnt oder ein Getriebe rappelt. Also Kaffeebecher abstellen, ab unter Deck, Werkzeug in die Hand. Die Ausbilder – oft gestandene Revierleute mit markigen Sprüchen – haben ihre eigenen Methoden, Lernende auf Trab zu bringen. Die Erwartungen sind eine echte Mischung aus Handfertigkeit, Sorgfalt und der Fähigkeit, auch mal eine Nacht durchzuarbeiten, wenn’s darauf ankommt. Schifffahrtsbetrieb eben. Ohne Zehnstundenregel und pünktlichen Feierabend.
Finanziell? Nun ja, Luft nach oben gibt’s eigentlich immer, aber im Branchenvergleich kann sich der Verdienst sehen lassen: Das Einstiegsgehalt liegt meist im Bereich von 2.600 € bis 2.900 €, mit ein paar Jahren Erfahrung sind 3.000 € bis 3.400 € durchaus im Bereich des Möglichen. Schichtdienste, Wochenendarbeit, das alles schlägt gelegentlich auf die Laune, zahlt sich aber spätestens aus, wenn man Verantwortung – und damit auch Zulagen – übernimmt. Natürlich gibt es auch die, die meinen, das reiche nicht für den Aufwand. Mag sein, aber wer wirklich Freude an Technik hat und dem maroden Kahn lieber eine Stunde länger lauscht als im Stau zu stehen, sieht das oft anders. Wirklich.
Bleibt die Frage: Lohnt sich der Einstieg für Fachkräfte, Wechselwillige oder Quereinsteiger in Dortmund überhaupt noch? Da scheiden sich die Geister. Offiziell ist die Nachfrage stabil, inoffiziell sucht fast jedes Binnenschifffahrtsunternehmen händeringend nach Leuten, die mehr können als nur Anweisungen ablesen. Der Schiffsverkehr im Ruhrgebiet hält sich zwar nicht an Urlaubszeiten, aber die Modernisierung der Flotten – Stichwort emissionsarme Antriebe, Umrüstung auf hybride Systeme – bringt neuen Schwung ins Getriebe. Wer sich weiterbilden will, findet in der Region mehr als ein Weiterbildungszentrum. Immerhin: Die Zahl der Ausbildungsplätze steigt, ebenso die Investitionen in neue Technologien. Aber das heißt nicht, dass die „alten Hasen“ überflüssig werden – die Mischung macht’s, und das merkt man schnell.
Vielleicht bin ich da zu romantisch, aber manchmal fragt man sich: Wann hat man zuletzt einen Job gesehen, der so laut, schmutzig und trotzdem voller handfester Zufriedenheit stecken kann? Ein Beruf, in dem das Schraubenschlüsselklirren lauter ist als jede Teams-Nachricht und in dem ein kurzes Nicken auf dem Steg mehr zählt als hundert Mails? Also – für mich zählt das. Und vermutlich für jeden, der lieber zugreift als abwartet.