Stadtwerke Schifferstadt | 67105 Schifferstadt
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Schweitzer-Chemie GmbH | 60306 Kempten, 60306 Kempten, Memmingen, Kaufbeuren, Frankfurt, München, Nürnberg
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Frankfurt, die Stadt der Banken? Klar. Aber dass rund um den Main auch ordentlich gefeilt, gelötet und verschaltet wird, das wissen nur wenige. Wer sich – ob direkt nach einer Ausbildung oder als „alter Hase“ aus anderen technischen Berufen – für das Arbeitsfeld des Schiffselektrikers in Frankfurt interessiert, landet in einem überraschend vielschichtigen Metier. Hier geht’s nämlich weniger um Hochseeträume, sondern vielmehr um den knallharten Alltag auf und an Binnenschiffen, Werften und Reparaturplätzen am Mainufer. Was viele unterschätzen: Schiffselektriker, das heißt Arbeit am schwankenden Arbeitsplatz, Einsatz in engen Maschinenräumen, und: improvisieren können, wenn Ersatzteile mal wieder zu spät eintreffen.
Wer glaubt, Schiffselektrik sei bloß das Ziehen von Kabelbäumen durch verrostete Deckspassagen, hat entweder zu viele Werbefilme geschaut – oder schlicht den Wandel der Branche verschlafen. Die Elektrik heutiger Binnenschiffe reicht von 24-Volt-Steuersystemen, komplexen Generatorsteuerungen, Navigations- und Kommunikationsanlagen bis hin zu Brandmeldern und bordinternen Klimasystemen. Das ist nicht mal ansatzweise monoton. Mal reparierst du eine Steuerungseinheit, mal prüfst du Relais auf einer Frachtfähre – und dann kommt zwischendurch noch der „Auftrag außer der Reihe“, weil irgendeiner vergessen hat, die Lichter für die Hafeneinfahrt korrekt zu verbinden.
Wer seine Ausbildung vor mehr als zehn Jahren gemacht hat, könnte hier in Frankfurt fast von Tradition sprechen: alte Binnenschiffe mit Relais und dicken Kabelquerschnitten, die Wände aus gekantetem Stahl. Aber mittlerweile sind gerade bei Reparatur- und Aufrüstungsaufträgen die digitalen Systeme in den Vordergrund gerückt – vom GPS-Modul bis zum energieeffizienten E-Antrieb. Und ja, die anspruchsvollen Kunden aus Industrie und Logistik, die Frankfurt heute prägen, fordern längst moderne Bordelektronik und dokumentierte Fehlerdiagnosen. Das erfordert kontinuierliches Lernen. Oder, wie es ein älterer Kollege neulich formulierte: „Wer stehenbleibt, bleibt am Ufer.“
Schiffselektriker tun mehr, als Vorschriften abnicken und Kabel beschriften. Die Arbeit ist oft geprägt von wechselnden Einsatzorten, auch mal längeren Arbeitszeiten oder Rufbereitschaft, wenn ein Schubverband mitten in der Nacht bei Oberrad die Navigation verliert. Ich persönlich habe anfangs unterschätzt, wie sehr man gefordert wird – nicht nur technisch, sondern auch sozial: Arbeitsanweisungen aus der Zentrale, Hammerschläge nebenan, Diskussionen mit Kollegen aus drei Nationen. Konzentration und Improvisation sind gefragt. Die Stimmung in den Frankfurter Werkstätten oder direkt auf dem Schiff? Rau, direkt, aber auch kollegial – für Sensibelchen eher ungeeignet, für lösungsorientierte Tüftler dagegen ein seltenes Biotop.
Frankfurt ist nicht Duisburg, aber das Güter- und Fahrgastschiffswesen spielt auch hier eine erstaunlich stabile Rolle. Fachkräfte werden gesucht – jedenfalls, wenn sie bereit sind, auch mal außerhalb der üblichen Bürostunden am Main entlangzufahren. Das Gehalt? Für Einsteiger bewegen sich die Werte meist zwischen 2.500 € und 3.000 €. Wer Spezialisierungen, Schweißzertifikate oder Erfahrung mit elektronischer Steuerung und Motorüberwachung mitbringt, kommt durchaus auf 3.200 € bis 3.600 € – mit etwas Verhandlungsgeschick und Flexibilität auch darüber hinaus. Tarifbindung ist eher selten, aber einige Werften und große Logistikunternehmen orientieren sich an IG Metall oder verhandeln eigene Zusatzleistungen.
Vom Aufstehen im Morgengrauen bis zum Basteln an Windgesteuerten Bordsystemen am Abend – Schiffselektriker rund um den Frankfurter Main müssen flexibel sein und sich auf wechselnde Anforderungen einlassen. Wer Technik liebt, keine Angst vor öligen Händen hat und Lust auf ein echtes, manchmal unberechenbares Technikerleben „am Wasser“ hat: Das Spektrum ist weit, die Entwicklungsmöglichkeiten überraschend vielfältig. Ob ich es wieder machen würde? Definitiv. Aber Hand aufs Herz: Das muss jeder für sich selbst herausfinden – und manchmal entdeckt man erst am vertäuten Schiff, wofür man wirklich brennt.
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