FRIEDRICH VORWERK SE & Co. KG | 14974 Ludwigsfelde
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Wer in Potsdam zwischen Baustaub, Bauzaun und Hektik steht, dem fallen sie nicht immer auf – dabei liegen ihre „Kunstwerke“ offen zutage: solide Rohrsysteme, sorgfältig vorbereitet, gebogen, geschnitten, zusammengefügt. Rohrvorrichter. Für Laien klingt das fantastisch diffus, ein bisschen wie aus einem altertümlichen Technik-Lexikon. Für Neulinge und Wechselwillige, die den Beruf ins Auge fassen, tun sich direkt Fragen auf: Muss man Bärenkräfte haben? Ist das nicht monotone Fließbandarbeit? Wie steht es um die Jobsicherheit, das Gehalt, die Perspektiven? Ich gestehe: Das Berufsbild ist ehrlicher, vielfältiger – und bodenständiger, als man ahnt. Aber gehen wir einen Schritt zurück.
Rohrleitungen sind die Lebensadern industrieller Anlagen, egal ob es um Heizung, Sanitär, Chemiewerke, Kraftwerke oder die moderne Energiebranche geht. Die Aufgabe des Rohrvorrichters? Er (oder sie, durchaus mehr als nur Männerdomäne) misst, schneidet, bearbeitet und montiert Rohre aller Durchmesser. Dazu kommt Zeichnungen lesen, Stücklisten abgleichen, ab und zu auch Schweißnahtvorbereitung oder Isolierungsarbeiten. Hört sich nach Klartext an – ist in der Realität aber fast schon so etwas wie ein taktisches Geduldsspiel. Jeden Tag neue Baustellen, veränderte Bedingungen. In Potsdam? Da gehören Projekte aus dem Forschungsumfeld, die energetische Sanierung alter Villen und großflächige Versorgungsnetze für neue Wohngebiete genauso dazu wie Routineaufträge für Wasserwerke. Abwechslung? Definitiv. Routine? Nur in den ersten zehn Minuten nach dem Morgenkaffee.
Was viele unterschätzen: Der Mix aus Präzision und Improvisation fordert mehr als nur kräftige Arme. Wer meint, als Rohrvorrichter müsse man einfach nur „zupacken“, wird auf der Baustelle rasch eines Besseren belehrt. Ja, die körperliche Seite ist nicht wegzudiskutieren – Rohre sind schwer, manchmal sperrig, und im Winter kann sich Anfassen nach Eisschrank anfühlen. Aber viel entscheidender sind das räumliche Denken, handwerkliche Geschick, ein sicherer Umgang mit technischen Zeichnungen. Wer hier nur Schema F fährt, landet unmittelbar im Chaos: Längen fehlerhaft berechnet, Anschlusswinkel versemmelt, und schon steht der ganze Bau (erwischt – ist mir in den ersten Wochen passiert, peinlicher geht's kaum).
Wenn ich auf den regionalen Markt schaue, drängen sich zwei Gedanken auf. Erstens: Der Bedarf ist hoch; Infrastrukturprojekte, Energiewende, veraltete Leitungen, alles will gebaut oder modernisiert werden. Die Nachfrage nach cleveren (nicht nur kräftigen) Fachkräften bleibt konstant. Zweitens: Wer auf Dauer hier arbeitet, kann mit einem ordentlichen Einkommen rechnen – kein Raketenstart, aber auch kein Hungerlohn. Die Einstiegsspanne? In Potsdam bewegen sich viele Angebote zwischen 2.700 € und 3.100 €, mit Luft nach oben je nach Erfahrung, Spezialisierung und Betrieb. Tarifbindung ist Glückssache, bestimmte Industriezweige zahlen besser als Heizung-Sanitär-Handwerk, das muss man wissen (und rechtzeitig aufsatteln).
Weiterbildung? Hier wird’s spannend. Wer bloßer Rohrvorrichter bleiben will, kann gut leben – mehr Geld, anspruchsvollere Projekte und technischer Gestaltungsspielraum eröffnen sich aber erst, wenn das eigene Profil wächst: Schweißen, Planung, vielleicht eine Qualifikation im Bereich Erneuerbare Energien oder digitale Messtechnologien. Was mir dabei auffiel: Viele Kollegen kommen als Quereinsteiger, zum Beispiel aus Metallbau, Anlagenmechanik oder ganz anderen Handwerken. Offenbar zieht Potsdam auch Leute an, die Veränderung suchen – und bereit sind, sich die Hände (und manchmal auch die Nerven) schmutzig zu machen. Apropos: Der Stolz, am Ende des Tages sein Werk zu sehen – Meter um Meter verschweißter Rohre, oft unter Zeitdruck und nicht ideales Wetter – kann süchtig machen. Egal wie oft der Chef nörgelt, die eigene Arbeit ist sichtbar. Und das, finde ich, hat Seltenheitswert in unserer virtuellen Schreibtischwelt.
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