FRIEDRICH VORWERK SE & Co. KG | Halle
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Weber Industrieller Rohrleitungsbau & Anlagenbau Merseburg GmbH & Co. KG | 06237 Leuna
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Weber Industrieller Rohrleitungsbau & Anlagenbau Merseburg GmbH & Co. KG | 06237 Leuna
Man könnte glatt denken, ein Rohr sei nur ein Stück Metall, das von A nach B geleitet wird. Wer jemals morgens in die Werkshalle getreten ist, wenn der Nebel noch über dem Börde-Vorland hängt, weiß: Von wegen einfach. Rohrvorrichten ist eine Mischung aus Fingerspitzengefühl, Mathe und Dreck unter den Fingernägeln – und zwar hier in Magdeburg nicht weniger als irgendwo sonst in Deutschland, vielleicht sogar ein kleines bisschen mehr. Magdeburg, das industrielle Herz, brennt für Anlagenbau, Energie und – zugegeben – gelegentlich für einen rustikalen Spruch aus dem Pausenraum. Wer frisch startet oder nach Jahren in anderen Gewerken ins Feld „Rohr“ wechselt, erlebt hier eine Welt, in der Millimeterbruchteile manchmal über den Fortgang einer Baustelle entscheiden. Und trotzdem: In den Gesichtern der Kollegen sieht man nicht selten ein zufriedenes Grinsen. Vielleicht, weil sie wissen, wie sehr ihr Handwerk gebraucht wird – im Kraftwerk, in der Chemie oder beim Schulneubau gleich ums Eck.
Ein Tag im Leben eines Rohrvorrichters – sagen wir, einer, der seit ein paar Monaten dabei ist – beginnt nie mit Plan C. Eher mit: „Wo haben die gestern schon wieder die Schablonen hingelegt?“ Es gibt Schema F, aber selten läuft alles nach Schema. Rohrleitungspläne, Isometrien, Werkstofflisten, Stück für Stück zeigt sich die Komplexität. Wer meint, ein bisschen Biegen und Ablängen reicht, irrt gewaltig. Schweißnähte werden geprüft, Schrägschnitte beurteilt, und wenn’s mal wieder nicht passt, überlegt man kurz, ob das Material oder doch die eigene Messkunst schuld ist. Schönreden bringt da wenig. Manchmal steht man da, schaut auf einen scheinbar simplen Bogen und denkt: „Kann nicht sein, dass das schon wieder die Krümmung um drei Grad verpasst.“ Was viele unterschätzen: Der Kopf arbeitet mindestens so sehr mit wie der Oberarm. Gerade in Magdeburg, wo die Taktzeiten in großen Betrieben und auf Baustellen oft knapp sind, ist Konzentration gefragt. Fehler sieht der Kunde – und die Kollegen spüren sie.
Nun, wie sieht’s eigentlich mit den Chancen aus? Keine Märchenstunde: Magdeburg entwickelt sich zum Hotspot für Industrie, Wasserstoff-Projekte und Energiewende-Baustellen. Der Bedarf an geschulten Rohrvorrichtern – gerne mal kurzfristig, gerne mal für Speziallösungen – zieht spürbar an. Gerade Unternehmen der chemischen Industrie und Energieversorger wissen, dass sie ohne gut ausgebildete Leute alt aussehen. Das schlägt sich auch beim Einkommen nieder: Einstiegsgehälter, so meine Erfahrung und die vieler Kollegen, pendeln derzeit zwischen 2.800 € und 3.100 € im Monat. Mit ein paar Jahren Praxis, etwas Fortbildung – das Thema Schweißprüfungen ist hier ein echter Türöffner –, sind 3.200 € bis 3.600 € erreichbar. Kurios dabei: Während sich anderswo die Gehälter eher schmucklos nach oben schleichen, gibt es in Magdeburg, besonders für kurzfristig verfügbare erfahrene Fachleute, regelmäßige Ausschläge nach oben – etwa für Großprojekte oder bei kurzfristigen Engpässen. Mal ehrlich, eine Garantie ist das nicht, aber der Puls des Marktes schlägt hier oft einen Takt schneller als in vielen anderen ostdeutschen Großstädten.
Wer hier anheuert – ob frisch von der Schule oder mit 20 Jahren im Werkzeugkoffer –, merkt schnell: Die Technik verändert sich. Digitale Vermessung, 3D-Modellierung, Vorfertigung auf CNC-Anlagen – all das spielt zunehmend eine Rolle. Manche winken ab („Früher ging’s auch ohne Tablet und CAD“) – und doch: Wer hängt, der bleibt eben manchmal hinterm Bogen zurück, auch wenn der Spruch schon älter ist als manches Rohr im Altbestand. Es lohnt sich, die Weiterbildungen nicht nur als Pflicht, sondern als echtes Werkzeug zu begreifen. In Magdeburg gibt’s seit einiger Zeit dazu gezielte Angebote von Bildungsträgern, die sich passgenau an den jüngeren Nachwuchs wie die alten Hasen richten, nicht zuletzt getrieben durch den Boom in Industrie und Infrastrukturprojekten. Persönlich meine ich: Wer offen bleibt, kann in diesem Beruf immer dazulernen. Und Lust auf praktische Kniffe, einen gesunden Pragmatismus und gelegentliches Augenrollen über altbekannte Planungsfehler – das schadet hier auch nicht.
Ob man als Einsteiger, Quereinsteiger oder routinierter Facharbeiter auf Magdeburgs Baustellen anheuert: Der Bedarf ist da, die Aufgaben sind da – und der Stolz auf das eigene Handwerk wächst selten von allein. Man muss schon ein bisschen mögen, was man tut. Und ehrlich: Wer abends mit dreckigen Händen, aber dem guten Gefühl geht, etwas gebaut zu haben, das bleibt – der weiß, dass dieser Beruf mehr ist als Millimeterarbeit. In Magdeburg sowieso.
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