System-Instandsetzung und Service GmbH | Bitterfeld-Wolfen
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Es gibt Berufe, bei denen merkt man erst auf den zweiten Blick, warum sie das Rückgrat ganzer Branchen sind. Der Rohrvorrichter ist so einer. Klingt unscheinbar – fast wie das stille Zahnrad im Maschinenraum der Industrie. Fragt man aber genauer nach, wird schnell klar: Ohne diesen Beruf läuft weder in der Freiburger Pharma noch im Kraftwerk irgendetwas zusammen. Besonders für Berufseinsteigerinnen, Quereinsteiger und Fachkräfte, die einen neuen Anlauf suchen, ist das nicht unbedingt die erste Spur in der Berufswahl. Aber, und ich wage das leise zu behaupten: Wer auf Präzision, Teamarbeit und handfeste Technik steht, der findet sich oft schneller im Anlagenbau wieder als im vermeintlich hippen Büroloft. Warum? Vielleicht, weil der Reiz im Konkreten, Haptischen liegt… und in der Mischung aus Altbewährtem und neuester Technik, wie sie gerade in Freiburg durchs Handwerk weht.
Wer den Begriff noch nie gehört hat, muss sich das so vorstellen: Rohre – manchmal meterlange Ungetüme, manchmal filigrane Leitungen – werden zugeschnitten, gebogen, geschweißt und nach Plan verbaut. Es geht nicht nur um stumpfes Zusammenstecken; maßgenaue Vorfertigung, millimetergenaue Anpassung und echtes Verstehen von isometrischen Zeichnungen sind Pflicht. Nicht selten verflucht man dabei den Konstrukteur, der eine fast unmögliche Krümmung aufs Papier gebracht hat. Und trotzdem – am Ende klopft man sich auf die Schulter, wenn das komplexe Leitungsnetz tatsächlich dicht und stabil ist.
Der Schauplatz Freiburg ist dabei mindestens eine Fußnote wert. Hier gibt es nicht nur einen Mix aus Industrie und innovativen Betrieben – auch der Ausbau von erneuerbaren Energien, die regionale Gesundheitswirtschaft und eine traditionsreiche Chemiebranche brauchen ständig neues Leitungsleben. Ich sehe das immer wieder: Auf Großbaustellen im Umland, bei kleinen Spezialfirmen oder im städtischen Versorgungsnetz. Die Arbeit ist nie ganz gleich, das rostige Eisenrohr vom Heizungsbauer trifft auf hochmoderne Edelstahlleitungen im Bio-Labor. Vielseitiger wird es selten.
So ein Tag im Leben eines Rohrvorrichters – der ist selten planbar. Immer wieder diese Mischung aus Routine und plötzlicher Improvisation. Vormittags noch am Autogenbrenner, nachmittags hat man die Hände in der Kalibrierlehre. Wer gerne seine Erfolge am Feierabend sehen will (und anfassen kann), ist hier richtig. Aber: Von nichts kommt nichts. Technisches Verständnis, Durchhaltevermögen und die Bereitschaft, im Team zu arbeiten – das zählt, noch vor jeder Spezialqualifikation. Viele unterschätzen, wie komplex der Mix aus Technik und handwerklichem Geschick ist. Zeichnungen lesen, Toleranzen einhalten, Materialkunde: Lernt man alles, klar. Nur kommt der Aha-Moment nicht nach der ersten Woche – sondern nach der zehnten misslungenen Naht oder dem dritten Mal, wenn das Rohr sich um Millimeter partout nicht biegen will.
Was viele nicht wissen: In Freiburg wird immer mehr auf Digitalisierung gesetzt – sogar im Rohrleitungsbau. Wurde früher alles noch frei Hand gefertigt, gibt’s heute 3D-Scanner, digitale Planungstools und sogar halbautomatische Fertigungshelfer. Klingt nach Hightech, ist am Ende aber oft genauso eine Frage von Praxisverstand und Erfahrung. Wer glaubt, der Job sei „muckelige Knochenarbeit“ aus Omas Zeiten, der täuscht sich. Fit sollte man trotzdem sein – es wird getragen, geschraubt, meistens in Teams, oft draußen, auch mal bei Wind und Wetter (ja, auch im Breisgau regnet’s … ab und zu).
Geld ist natürlich nicht alles. Aber machen wir uns nichts vor: Es geht ums Auskommen. In Freiburg bewegen sich die Einstiegsgehälter für Rohrvorrichter aktuell meist zwischen 2.600 € und 2.900 €. Wer schon ein paar Jahre auf dem Buckel, eine Spezialisierung wie Orbitalschweißen oder Erfahrung im Anlagenbau vorweisen kann, der landet oft im Bereich von 3.000 € bis 3.500 € – manchmal darüber, wenn Baustellenzulagen oder Schichtdienste dazu kommen. Vieles hängt am Arbeitgeber, klar, aber auch daran, wie flexibel und lernwillig man sich zeigt. Selbständige, das am Rande, können in guten Zeiten und mit Nerven wie Drahtseilen noch mehr holen – freilich mit Risiko.
Übrigens, Weiterbildung wird speziell in der Region nicht nur angeboten, sondern regelrecht eingefordert. Wer heute nur im Altbekannten verweilt, fällt schnell durchs Raster. Schweißzertifikate, Spezialkurse für Edelstahl, Rohrleitungsplanung am PC – wer sich hier fit hält, wird in Freiburg ziemlich schnell zur gefragten Fachkraft. Und ich kenne genug Kollegen, die erst über Umwege – etwa aus der Montage, dem Handwerk oder gar der Veranstaltungsbranche – hier ihr Ding gefunden haben.
Manche sagen, der Beruf des Rohrvorrichters sei ein Fall für Nostalgiker. Ich würde widersprechen. Es ist eine Mischung aus Tradition und Wandel, wie sie gerade in Freiburg besonders spannend ist. Wer die Gelegenheit packt, findet sich zwischen Blaupause und Bauhelm – und spürt ziemlich schnell, dass gutes Handwerk auch im 21. Jahrhundert dringend gebraucht wird. Klar, der Weg ist kein Selbstläufer. Aber für Menschen mit Spürsinn für Technik, handwerklichem Ehrgeiz und Lust auf Neuanfang gibt’s hier mehr Chancen, als man auf den ersten Blick meint.
Oder, um es salopp zu sagen: Wer morgens gerne sieht, was abends (hoffentlich) dicht ist, wird im Breisgauer Rohrleitungsbau leicht heimisch. Und bleibt es auch – oft länger, als ursprünglich geplant.
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