FRIEDRICH VORWERK SE & Co. KG | Halle
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PPS Pipeline Systems GmbH | 04103 Leipzig
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BW Water GmbH | 01665 Klipphausen
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Einmal ehrlich: Wer an Chemnitz denkt, hat vermutlich irgendwas mit Maschinenbau, Automobil oder alter DDR-Industriekultur vor Augen. Aber im Schatten der großen Werbetafeln pulsiert eine Berufsgruppe, deren tägliche Arbeit selten auf Titelseiten landet – und doch unverzichtbar bleibt. Die Rede ist von denen, die Rohre nicht einfach nur verlegen, sondern daraus verwinkelte Netzwerke erschaffen: Rohrvorrichter. Kein Beruf für Leute mit Angst vor Metallgeruch unter den Fingernägeln.
Wer sich als Einsteiger oder Wechselwilliger in diesen Bereich wagt, muss mit einer gewissen Erdung rechnen – im doppelten Sinne. Jede Anlage ist ein Unikat, jede Installation eine neue Denksportaufgabe. In Chemnitz, wo industrielle Heizkraftwerke auf modernisierte Produktionshallen treffen, wird kein Tag wie der andere. Ein falscher Winkel, ein vorlauter Rohrbogen – schon steckt man wieder mit Zollstock und Schweißspiegel unter dem Kessel, grummelt vor sich hin, weil das Werkstück nicht passen will. Und trotzdem: Wer diese Mischung aus Grobmotorik und Fingerspitzengefühl beherrscht, wird von Kollegen hochgeschätzt. Drei Dinge entscheiden, wenn es ernst wird: Genauigkeit, Materialverständnis – und eine Portion pragmatische Kreativität. Oder, wie es ein älterer Kollege mal sagte: „Zeichnungen sind der Plan, Baustellen die Wahrheit.“
In den letzten Jahren hat sich der Arbeitsmarkt gewandelt. Große Namen, die einst den Takt angaben, sind leiser geworden, aber die Nachfrage im Segment Anlagenbau, Energie- und Umwelttechnik zieht wieder deutlich an. Erstaunlich übrigens, wie vielseitig das Tätigkeitsfeld ist: Von der Nahwärmezentrale auf dem Kaßberg bis hin zu Versorgungsleitungen in Betrieben der Wasserwirtschaft – alles dabei. Gerade im Raum Chemnitz drängt die Zeit, viele Altanlagen müssen saniert, erweitert oder ökologisch umgerüstet werden. Neue Werkstoffe tauchen auf, Digitalisierung schleicht sich in die Planung – auf der Baustelle sehen die Dinge dann trotzdem meistens nach alter Schule aus. Irgendwo zwischen verrostetem Schraubstock und Laptop, ehrlich gesagt.
Der großspurige Glamour anderer Berufe bleibt aus – und dennoch: Der Verdienst liegt im Einstiegsbereich meist zwischen 2.600 € und 2.900 €, mit einigen Erfahrungen und speziellem Know-how durchaus steigend. Wer sich in Richtung Schweißtechnik, Spezialanfertigungen oder Anlagenplanung weiterentwickelt, kratzt schnell an der 3.300 € – Marke, teils auch darüber. Die Spannweite ist beachtlich – je nachdem, ob man sich in die Tiefen der Chemnitzer Industrieparks wagt, als Monteur auf Montage geht oder lieber in der Region bleibt. Aber was viele unterschätzen: Es gibt sie, die ruhigen Nischen, wo Erfahrung und Sorgfalt mehr zählen als Tempo. Schichtarbeit? Kommt vor, aber nicht die Regel, so mein Eindruck. Was nervt? Der wechselhafte Bedarf – mal Überstunden bis zum Umfallen, mal Leerlauf und Kaffee mit den Kollegen. Kein Alltag, den man planen kann wie beim Bürojob.
Wer den Kopf nicht in den Sand steckt (oder ins Rohr), dem stehen Weiterbildungen in Sichtweite: Prüfungen zum Schweißer, Zusatzqualifikationen für Kunststoffsysteme oder – ganz modern – Einblicke in digitale Anlagenplanung sind am Start. Sogar kleinere Chemnitzer Betriebe setzen inzwischen auf interne Schulungen, um wettbewerbsfähig zu bleiben. Ehrlich gesagt: Die Lust am Lernen sollte man sich erhalten. Stahl bleibt nicht Stahl – heute Hightech, morgen Spezialkunststoff, übermorgen vielleicht etwas, das noch keiner kennt. Und manchmal frage ich mich, ob die jungen Leute das alles wirklich auf dem Zettel haben. Vielleicht wäre genau das die Chance: Wer bereit ist, Fachwissen und Technikbegeisterung zu verbinden, wird in Chemnitz gebraucht wie der Monteurschlüssel auf jeder zweiten Baustelle.
Wer sich auf das Abenteuer Rohrvorrichter in Chemnitz einlässt, lernt mehr als Rohre zu biegen. Man schnappt Geschichten auf, beobachtet Branche im Wandel und spürt schnell: Sie suchen keine Roboter, sondern Leute mit Empathie für Werkstoff und Teamgeist. Sicher, es ist kein Spaziergang – aber auch keine Einbahnstraße. Oder, um es im Baustellenjargon zu sagen: Die nächste Herausforderung wartet garantiert schon, bevor der Kaffee kalt ist.
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