BSS Anlagenbau GmbH | 90403 Nürnberg
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Stadtwerke Eberbach GmbH | 74673 Eberbach
CNG Ost / NL Calau | 91077 Rosenbach
CNG Süd-West / NL Stuttgart | 73430 Aalen
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Wer schon einmal gesehen hat, wie Stahl unter dem Lichtbogen schmilzt, der ahnt: Rohrschweißen ist mehr als nur Hand“werk“ im klassischen Sinne. Und in Nürnberg – ich spreche aus persönlicher Beobachtung – ist das Geschäft so lebendig wie selten zuvor. Die Mischung aus rauem Alltag, technischem Raffinement und regionalen Besonderheiten ergibt eine ziemlich eigensinnige Melange. Was erwartet einen hier im Großraum? Wer kann (sich) das eigentlich leisten? Und ist ein Job als Rohrschweißer wirklich so stabil, wie die Kollegen an der Werkbank abends beim Feierabendbier immer behaupten?
Nürnberg ist, klar, kein x-beliebiger Industriestandort. Vieles kommt, gefühlt, immer noch aus den alten Werkshallen – was früher Lokomotiven und Maschinen waren, sind jetzt komplexe Anlagen für Energie, Wasser oder sogar Lebensmittel. Fast überall, wo in Mittelfranken gebaut, modernisiert oder erhalten wird, sind Rohrschweißer gefragt. Ob Lebensmittelindustrie bei Fürth, Chemiebetriebe am Stadtrand oder Energieprojekte im Nürnberger Umland – man muss sich hier im Alltag schon an das farbige Wechselspiel aus Projekten und Baustellen gewöhnen. Aber: Der eigentliche Kern der Arbeit bleibt der Gleiche – millimetergenau schweißen, Druck und Dichtheit garantieren, manchmal Schweißprüfung an Schweißprüfung. Klingt monoton? Keineswegs! Kaum ein Tag gleicht dem anderen. Ach ja: Wer in Nürnberg als Schweißer das Wort „Pipeline“ hört, denkt längst nicht mehr nur an Öl und Gas, sondern auch an Nahwärme, Wasser oder sogar komplexe Industriechemie.
Was viele unterschätzen: Die Anforderungen sind hoch, oft vielschichtig. Nicht nur ein Schweißschein – gleich ein Bündel an Qualifikationen braucht's, je nach Betrieb und Branche. Es gibt Tage, da fragt man sich, ob der Papierkram rund um Prüfungen und Zertifikate nicht langsam Überhand nimmt... Tatsache ist: Besonders für Berufseinsteiger fühlt sich das wie ein Spießrutenlauf an. Aber, und das ist wirklich kein leeres Gerede, ohne fundierte Fachkenntnisse und technisches Feingefühl ist im Rohrleitungsbau nichts zu holen. Da reicht die Motivation alleine nicht – das Auge für die Naht, der Instinkt für Materialverhalten und der Respekt vor der Verantwortung (man denke nur an Dichtigkeit und Sicherheit!) entscheiden. Ganz ehrlich: Man muss sich das Zutrauen, irgendwann auch diese „Dauerprüfung“ zu leben. Das ist kein Sonntagsspaziergang, aber Werktagsroutine wird’s trotzdem nie.
Klar – das liebe Geld. In Nürnberg rangiert der Verdienst für Rohrschweißer, je nach Qualifikation und Erfahrung, meist zwischen 2.800 € und 3.700 €. Alte Hasen mit speziellen Zusatzscheinen oder Erfahrung in besonders „delikaten“ Schweißverfahren (WIG, Orbitaltechnik) kommen teilweise auf 4.000 € oder mehr. Aber – und jetzt spricht meine innere Stimme – die Schrottplatz-Romantik trügt. Die Verantwortung wächst mit: Wer an einer Raffinerieleitung schweißt, sollte auch bereit sein, nachts um drei für eine Reparatur rauszurücken. Und das mit einem Arbeitsumfeld, das mal nach Teer, mal nach Öl, mal nach gar nichts riecht – je nach Branche. Wer reines 9-to-5 sucht, wird hier also kaum warm. Trotzdem: Von „schlechter Bezahlung“ zu reden wäre Unsinn. In Nürnberg jedenfalls, wo die Industrie nach wie vor hungrig ist, zahlt sich Können und Zuverlässigkeit tatsächlich aus.
Eins fällt auf, wenn man genauer hinsieht: In Nürnbergs Betrieben (vom kleinen Rohrleitungsservice bis hin zum Energiekonzern) herrscht eine stille Unruhe. Der Markt für spezialisierte Rohrschweißer ist… ja, ziemlich trocken. Ohne Weiterbildungen – sei es in Richtung Kunststoff-Schweißen, Druckbehälterprüfung, neuartige Verbindungstechniken oder digitale Prüfverfahren – bleibt man schnell stehen, während andere vorbeiziehen. Die Betriebe fördern heute mehr als früher, doch sich auszuruhen, kann sich niemand leisten. Ich würde sagen: Wer offen bleibt und bereit ist, sich auch mal auf Experimente einzulassen (Stichwort: neue Verfahren mit Laser oder Automation), der steigt schneller auf der Gehaltsleiter – und wird abends zufriedener heimgehen. Wer sich dagegen „verfährt“, den rettet irgendwann auch kein traditionelles Handwerkspathos mehr. Die industrielle Modernisierung rollt auch durch Nürnberg, egal, wie sehr man manchmal den guten alten „Blechhaufen“ verklärt.
Wer also als Berufseinsteiger, Umsattler oder erfahrener Quereinsteiger in Nürnberg unterwegs ist, kann sich auf einen lebendigen, fordernden – manchmal auch stur-traditionellen, aber letztlich zukunftsoffenen Berufsalltag einstellen. Auf Maschinen, die sprechen (naja, fast), Rohre, die Geschichten erzählen, und Kollegen, die morgens schon mehr Kaffee trinken als manch einer für den ganzen Tag braucht. Und auf das Gefühl, etwas zu schaffen, das bleibt: Wasser, Wärme, Energie – Schweißnähte, die halten. Klingt pathetisch? Vielleicht. Aber ohne ein bisschen Stolz geht’s in diesem Beruf sowieso nicht.
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