CELSEO | 53840 Troisdorf
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Dohlen Isoliertechnik GmbH & Co. KG | Stolberg (Rheinland)
CELSEO | Hellenhahn-Schellenberg
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Wenn ich durch Leverkusen fahre – sagen wir, zwischen Chempark und Schlebuscher Altbauten –, muss ich oft schmunzeln: Überall, wo es zischt, dampft oder die Heizung nicht pfeifen soll, sind die Spuren der Rohrisolierer zu sehen. Man nimmt es kaum wahr, was in Wänden, Schächten oder hinter den Kulissen passiert. Erst der Fachmann weiß, wie still es im Haus bleiben kann, wenn die Isolation stimmt. Für Berufseinsteigerinnen oder Leute, die den Schraubendreher lieber am Rohr als am Möbelstück haben, lohnt sich ein nüchterner Blick auf diesen Job. Mehr Handwerk als Glamour – aber das ist ja manchmal ganz gut.
Wer im Bereich Rohrisolierung arbeitet, ist im besten Sinne ein Detailverliebter mit Hang zur Grobmotorik. Die Mischung klingt widersprüchlich – ist aber Alltag. Mal wird mit Glas- oder Steinwolle gearbeitet, mal mit Hightech-Schäumen oder Kautschuk. Ja, die Chemie hält Einzug, nicht nur mit Formeln, sondern knallhart im Material. Mancher Kollege schwört seit Jahren auf ein bestimmtes Klebeband, der andere nimmt lieber Alukaschierung. Am Ende gilt: Kein Rohr wie das andere, kein Tag ohne eine kleine Improvisation.
Man vergisst das leicht, aber Leverkusen ist – auch außerhalb des Fußballs – ein Industriestandort durch und durch. Hier trifft Schwerindustrie auf Rheinromantik, Wasserturm auf Wellnessbad. Das hat für Rohrisolierer Folgen: Wer im Chempark, bei regionalen Versorgern oder in einem der vielen mittelständischen Handwerksbetriebe unterwegs ist, erlebt einen anderen Alltag als im wohnungsnahen Bereich. In den Werken zählen Toleranzen, Wartungszyklen und sicherheitstechnische Vorschriften; auf der Baustelle nebenan kommt’s eher auf Flexibilität und pragmatische Klugheit an. Einen „klassischen“ Tagesablauf? Gibt’s eigentlich nicht. Und ein bisschen Ehrfurcht bleibt – besonders beim ersten Mal am Großkessel.
Wer jetzt aufschreit und nach einer glorifizierten Berufung sucht, dem sei gesagt: Es braucht handwerkliches Geschick, Sorgfalt, Grundkenntnisse in Mathematik und, na klar, keine Angst vor Dreck – oder Hitze. Die klassische Ausbildung dauert meist drei Jahre, gelegentlich mit Spezialisierungen in Dämmsystemen oder Oberflächenbearbeitung. Wer vorher schon Werkzeug geführt hat (sei’s im Sanitärbereich oder bei anderen Isoliergewerken), hat oft einen Vorteil. Und ja, es gibt Momente, in denen man abends seine Arme zweimal waschen muss. Kein Kosmetikstudio hier – aber Respekt von Kollegen und Kunden, wenn’s dicht und ordentlich ist.
Manchmal ist das Thema Gehalt ein Minenfeld. Wer als Rohrisolierer in Leverkusen einsteigt, startet meist zwischen 2.400 € und 2.900 € – hängt an Qualifikation, Arbeitgeber und den ewigen Tarifverhandlungen. Wer sich ein paar Jahre Erfahrung plus Zusatzscheine draufpackt, landet flott bei 3.100 € bis 3.700 €. Ich kenne Kollegen, die im Chemiepark sogar mehr rausholen, aber klar – dafür herrscht dort auch ein anderer Wind. Was gerne übersehen wird: Die Nachfrage zieht an, vor allem durch die energetische Sanierung im Wohnungsbau, neue Dämmschutzauflagen und die Modernisierung von Industrieanlagen. Kurzum, wer sich geschickt fortbildet (Brandschutz? Spritztechnik? Digitale Aufmaßsysteme?), steht gut da. Jobsicherheit ist kein leeres Versprechen, sondern solide Wirklichkeit.
Viele wollen ja Großes bewegen, sichtbar Spuren in Beton oder Stahl hinterlassen. Rohrisolierer machen das Gegenteil: Sie schaffen Stille, Energie- und Wärmeschutz – oft unsichtbar, aber spürbar. Manchmal frage ich mich, ob das nicht die ehrlichste „Leistung“ am Bau ist. In einer Stadt wie Leverkusen, die nie ganz zur Ruhe kommt (selbst nachts schimmern die Lichter der Anlagen), sind wir so etwas wie die stillen Helden. Kein Grund für Pathos, aber vielleicht ein bisschen Stolz. Und einen trockenen Arbeitsplatz gibt’s obendrein. Zumindest meistens.
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