FRIEDRICH VORWERK SE & Co. KG | Halle (Saale)
- Relevanz
- Titeltreffer
- Datum
FRIEDRICH VORWERK SE & Co. KG | Halle
FRIEDRICH VORWERK SE & Co. KG | Halle (Saale)
FRIEDRICH VORWERK SE & Co. KG | Halle
Wer bei „Rohrisolierer“ automatisch an unsichtbare Schichten hinter Gipskartonplatten oder den berüchtigten Panzertape-Enthusiasten denkt, liegt nicht ganz daneben – und doch ziemlich schief. In Halle (Saale), einer Stadt, in der der architektonische Spagat zwischen wilhelminischem Altbau, Plattenbau und science city alles andere als eine Metapher ist, kommt dem Beruf eine eigene Würze zu. Fragen Sie mal, ob Isolieren einfach nur Zuarbeit für den Heizungsbauer ist – Sie werden wohl ein unhöfliches Lachen als Antwort ernten.
Tagtäglich fräst sich das Berufsfeld des Rohrisolierers irgendwo zwischen Baustellenstaub und Ingenieurszeichnung seinen eigenen Weg – nicht gerade Hollywood, aber das muss es auch nicht sein. Wer neu einsteigt oder von einem anderen Gewerk herüberwechselt, landet im besten Fall mitten im Geschehen: Gebäudehülle im Rohbau, Rohre ziehen sich kreuz und quer durch Beton und Klinker, und dann? Dann soll es energetisch sinnvoll, feuerfest und am besten auch noch hübsch abgedeckt werden. Für Hallenser Verhältnisse manchmal ein Ritt durch die Baugeschichte, vor allem wenn man – und das gibt es hier nicht selten – ein Jahrhundertwendehaus auf Fernwärme-Update trimmt. Dann bleibt es selten beim Milchmädchen-Rechnen. Da werden Dämmstoffe vor Ort geschnitten, geklebt, geschnürt – kein Tag wie der andere.
Was viele unterschätzen: Die Technisierung hat auch im Isoliergewerbe mächtig Fahrt aufgenommen. Wer noch im Geiste mit der Blechschere aufgewachsen ist, trifft heute nicht selten auf Hartschaum, vorkonfektionierte Schalensysteme oder gar digitale Aufmaßtechnik. Halle (Saale) ist da – einigermaßen überraschend, wie ich finde – keine Insel der Vergessenen. Die Energiewende samt verschärfter Dämmvorgaben, der notorischen CO₂-Zielvorgaben, hat die Branche durchgerüttelt. Mal ehrlich: Wärmedämmung war früher ein Randthema. Jetzt steht sie (gefühlt) in jeder öffentlichen Ausschreibung, ob bei Uniklinik-Neubau oder Schulsanierung. Draußen protestieren die Klimaschützer, drinnen soll es die Isolierschicht schon richten – Ironie der Geschichte.
Jetzt mal Butter bei die Rohre: Ja, Einstiegsgehälter sind für Handwerksskeptiker kein Grund für Jubelsprünge. Wer in Halle (Saale) als Einsteiger startet, wird sich meist irgendwo zwischen 2.400 € und 2.900 € im Monat wiederfinden – nicht glamourös, aber für diese Stadt ehrlich verdient. Mit Erfahrung, Spezialisierung (schon mal an Kältedämmung oder Brandschutz gedacht?) und ein bisschen Ausdauer schiebt sich das Gehalt dann gerne in Richtung 3.200 € oder sogar 3.500 €. Es gibt schlechtere Gegenden, um mit den Händen einen lebenswerten Lohn anzupacken, ohne dabei vom Wohnungsmarkt erschlagen zu werden. Und das kommt in Deutschland ja nicht überall vor: In Halle überschaltet einen die Miete selten auf Existenzkampf.
Hand aufs Herz: Wer heute mit der Idee spielt, sein Wissen um Isolierung und Dämmstoffe weiterzuschrauben, wird in Halle nicht im Regen stehen gelassen. Regionale Bildungsträger bieten längst Module zu modernen Dämmtechniken, Brandschutz oder auch Asbest-Sanierung – letzteres ein Feld, das in Halles Altbaubestand ab und an böse Überraschungen bereithält. Ob Pflichtschulung oder der Sprung zum Techniker – selten war der Zugang so niederschwellig, wie es inzwischen Praxis geworden ist. Manchmal frage ich mich, warum nicht noch mehr Leute das Potenzial dieses vermeintlich „unsichtbaren“ Berufs erkennen. Vielleicht, weil zu viele nach Glanz suchen, wo eigentlich Substanz zählt.
Es soll schon Kollegen gegeben haben, die zum Feierabend im Plausch am Saaleufer feststellen: „Man sieht zwar fast nichts von unserer Arbeit, aber ohne uns läuft in den Gebäudeadern rein gar nichts.“ Und das stimmt. Wer in Halle (Saale) als Rohrisolierer unterwegs ist, werkelt an der Zukunftsfähigkeit der Stadt mit – meist im Stillen, aber selten ohne Relevanz. Es bleibt das Gefühl, Teil von etwas zu sein, das im Alltag fast unsichtbar bleibt, aber verdammt wichtig ist. Und so geht mancher nach einem Tag zwischen Klemmschale und Altbau-Schacht nach Hause und weiß: Heute habe ich tatsächlich einen Unterschied gemacht – ob es wer gesehen hat oder nicht.
Das könnte Sie auch interessieren