FRIEDRICH VORWERK SE & Co. KG | Halle
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FRIEDRICH VORWERK SE & Co. KG | Halle
Draußen nieselt es, irgendwo faucht eine Flex, und ich frage mich wieder mal: Hätte ich damals wirklich gedacht, dass ich als Rohrisolierer am Ende so viel Fingerspitzengefühl brauche? Willkommen in Erfurt, willkommen im Alltag zwischen Dämmschalen, Glaswolle und dem ewigen Ringen um Millimeter. Das Bild vom „einfachen“ Job an der Leitung? Trügerisch. Wer hier einsteigt, merkt schnell, dass Thermoschutz und Brandschutz keine Spielwiese für Schluderei sind. Und, Hand aufs Herz: Es gibt Schlimmeres, als am frühen Morgen schon den Schraubendreher in der einen, den Plan in der anderen Hand zu haben – besonders, wenn das Team stimmt.
Klar, bei Isolierung denkt man an Heizungskeller, die nach altem Putz und abgestandenem Kaffee riechen. Ist ja nicht ganz falsch. Aber in Erfurt wandelt sich das Bild – und zwar rasant. Gerade bei all den Sanierungen in den Altbauvierteln oder den immer neuen Technikzentren. Die Anforderungen sind heute oft ein kompliziertes Puzzle: Energieeffizienz steigt auf die Agenda, Verbundanlagen werden komplexer, und die Bauaufsicht will Belege, keine Geschichten. Wer hier einmal eigenhändig eine komplette Rohrtrasse sauber isoliert hat, weiß, wovon ich rede: Da sitzt jeder Schnitt, und eine unsaubere Fuge fällt schneller auf, als einem lieb ist.
Jetzt, Butter bei die Fische: Der Verdienst rangiert in Erfurt typischerweise zwischen 2.500 € und 3.300 € – schwankend, klar, je nach Erfahrung, Saison und so mancher Mischkalkulation auf Baustellen. Wer’s draufhat, vielleicht schon eine Weiterbildung zum Techniker oder Meister ins Auge fasst oder Brandschutzspezialist wird, hat durchaus Chancen Richtung 3.600 €. Nicht atemberaubend, aber solide – und bei guter Auslastung plus Montagezuschlägen manchmal auch mehr. Das Team? Oft eine Mischung aus alten Hasen, Quereinsteigern und scharfzüngigen Lehrlingen. Ehrlich: Man wächst zusammen, man stichelt, man hilft sich – besonders, wenn’s mal wieder eng wird mit Terminen oder einem der Mörtel im Gesicht klebt.
Was hat sich in letzter Zeit verändert? Mehr als man denkt. Die Stadt gönnt sich Sanierungen – von Plattenbauten im Norden bis zu schicken Büroneubauten jenseits des Rings. Effizienz wird großgeschrieben. Und so landet der Rohrisolierer häufig in Szenarien, bei denen die Materialauswahl gefühlt wichtiger ist als das Mittagessen: Ökologische Dämmschalen? Feuchtebeständige Ummantelungen? Oder gleich Hightech-Schäume, weil im Flur eine Lüftungsanlage steht, die kühler bleibt als mein Kühlschrank. Wer offen ist für Neues, der erkennt: Hier dazulernen ist kein PR-Slogan, sondern Alltag. Und, kleine Randnotiz – die Anforderungen an Dokumentation, Normen und Brandschutz werden eher mehr als weniger. Manchmal wünschte ich mir weniger Bürokratie, aber auch das gehört zur Wahrheit.
Rohrisolierer in Erfurt sein – das klingt selten nach Titelstory. Und doch steckt da mehr drin, als viele vermuten. Eine gewisse Bodenständigkeit schadet nicht. Wer mitdenkt, packt an, bleibt neugierig und kann auch mal über eigene Patzer grinsen, der findet hier seinen Rhythmus. Es ist wie so vieles im Handwerk: Kein glamouröses Parkett, aber eben auch kein Abstellgleis. Und wenn ich am Ende des Tages durch den Flur laufe und die frisch isolierten Leitungen sehe, denke ich oft – still, aber nicht ohne Stolz –: Das hält jetzt ein paar Jahrzehnte. Und für einen Moment fühlt sich das ziemlich richtig an.
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