CELSEO | 53840 Troisdorf
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CELSEO | 53721 Siegburg
Dohlen Isoliertechnik GmbH & Co. KG | Stolberg (Rheinland)
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Aachen, die Stadt der heißen Quellen und – fast schon ironisch – auch ein Ort, in dem Kälte und Hitze regelmäßig gebändigt werden müssen. Wer täglich mit offenen Augen durch die Viertel streift, kann überall kleine Hinweise auf den Berufsbereich entdecken, über den selten gesprochen wird: Rohrisolierer. Klingt erstmal nach grauem Alltag im Gewerbekeller? Falsch gedacht. Zumindest wenn man eintritt und erlebt, wie nah hier Handwerk, Technik und ein unaufgeregtes Selbstbewusstsein beieinander liegen. Die Arbeit riecht nach Dämmwolle, schneidet scharf an Kupferrohren vorbei – und verlangt mehr als nur Muskelkraft. Sie fordert eine Mischung aus Präzision, Geduld, räumlichem Denken und – ganz ehrlich – einer gewissen Freude am Frickeln. Wer mit der Einstellung „Geht schon irgendwie“ antritt, merkt schnell: Hier trennt sich die Spreu vom Weizen.
Wer in Aachen die Skyline sucht, muss den Blick senken – zu den unzähligen Baustellen, energetischen Sanierungen oder neuen Gewerbebauten. Städtebaulich mag hier nicht Berlin entstehen, aber jede Hochschule, jedes Altbau-Viertel hat seine Dämmprobleme. Und dann der Schub durch die Wärmewende! Gerade der Handwerksbereich rund um Rohr- und Anlagenisolierung ist seit Jahren auf Expansionskurs. Einerseits boomt die Nachfrage: Energieeffizienz, neue Heizanlagen, Klimaschutz - klingt nach Schlagworten, die einem der Chef morgens mit dem Kaffee auftischt. Aber wer drinsteht, merkt: Das bedeutet manchmal einen Termindruck, der richtig zwicken kann. Mal eben die Leitung im Altbau einpacken? Schön wär’s. Da klemmt die Decke, dort stört ein uralter Balken – und Schicht ist selten dann, wenn die Uhr es sagt.
Ernsthaft: Wer glaubt, Rohrisolierung sei ein Auslaufmodell, irrt. Gefragt sind Hände und Köpfe – Leute, die mitdenken, Werkstofftypen unterscheiden, Maße auf den Millimeter nehmen und nicht beim ersten Husten nach Mineralfaser die Segel streichen. Die Ausbildung dauert üblicherweise drei Jahre, aber ehrlich gesagt: Der eigentliche Feinschliff, das Gefühl für das Handwerk, kommt erst mit den Jahren. Auch für erfahrene „Wechsler“ gibt’s weiterhin Platz – gerade wegen der Kombination aus Technik und klassischer Handwerksarbeit. Und was steht am Monatsende? Der Verdienst in Aachen pendelt für Einsteiger zumeist zwischen 2.500 € und 2.900 €, je nach Betrieb, Zusatzqualifikation oder tariflicher Bindung. Den Sprung über die 3.000 € schaffen ambitionierte Kräfte – etwa mit Spezialisierung auf Industrie-Anlagen oder nach weiterführenden Qualifikationen. Steil geht’s zwar nicht immer, aber im Vergleich zu so manchen anderen Gewerken durchaus solide.
Was viele unterschätzen: Der Beruf Rohrisolierer ist längst kein „Nischenweg“ mehr für Leute ohne Plan B. Im Gegenteil. Digitalisierung hat sogar hier Spuren hinterlassen – digitale Messsysteme, Planungssoftware, neue Werkstoffe. Wer offen bleibt für Weiterbildungen (es gibt sie, auch in Aachen und im nahen Köln), kann Verantwortung übernehmen, Baustellen allein koordinieren oder sogar als Meister oder Techniker eigenes Fachwissen weitergeben. Klar, der Schritt aus dem Kellerlicht auf die Leitungsebene bleibt eine Zusatzschleife; wer will, dem steht die Tür aber offen. Und ja, oft ist es gerade die Mischung aus routiniertem Alltagskönnen und der Lust am Dazulernen, die den Job langfristig reizvoll macht. Aber: Ein Selbstläufer ist das nicht. Wer morgens nur seine Stunden absitzen will, wird schnell merken, dass die Branche sich Leute sucht, die mitzupacken wissen – und auch mal eine Lösung improvisieren, wenn gerade wieder eine Leitung irgendwo verläuft, wo laut Plan eigentlich Wand sein sollte.
Ich behaupte: Das Handwerk der Rohrisolierer hat in Aachen nicht nur Zukunft – es ist Zukunft, wenn man die aktuellen Entwicklungen anschaut. Klar, die Arbeit wird nie ohne Dreck, Staub, schiefe Ecken und körperliche Herausforderung auskommen. Aber gerade das macht ihren Reiz aus. Wer also Lust auf Handwerk, Technik und Abwechslung mitbringt, muss hier keine Understatement-Rolle spielen. Ein unterschätzter Beruf voller Energiefragen – in einer Stadt, die ständig zwischen Vergangenheit und Wärmegewinnen pendelt. Und irgendjemand muss ja dafür sorgen, dass’s drinnen warm bleibt, oder?
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