Sepro Robotique GmbH | 10115 Berlin
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Sepro Robotique GmbH | 10115 Berlin
Wer heute durch die Industriehallen in Potsdam läuft, spürt eine eigentümliche Spannung: Überall surren Achsen, blinzeln Statusleuchten, fliegen – sinnbildlich gesprochen – Funken technischer Neugier. Genau mittendrin: Robotereinsteller, von manchen beinahe beiläufig als „Anlernkraft mit Laptop“ abgetan, von anderen als Herzstück der modernen Produktion unterschätzt. Und ja, der Beruf hat Ecken – manchmal im Schraubstock festgeklemmt, manchmal im Software-Update begraben. Wer das sucht: Ein Alltag voller copy-paste, stillsitzend vor Monitoren, der möge bitte weiterziehen.
Das Berufsfeld „Robotereinsteller“ – das klingt zunächst nüchtern, aber dahinter steckt mehr Raum für Tüftler und Technikfuchs, als es der Titel vermuten lässt. Wer anfängt, landet selten in einer Glückslosmaschine: Der typische Arbeitstag gleicht einem ständigen Wechselspiel zwischen Präzision, Improvisation und handwerklichen Reflexen. Ja, der Job verlangt beides: Die Fähigkeit, mit feinmechanischem Werkzeug umzugehen, und das Verständnis für digitale Prozesse. Die Bandbreite ist gewaltig. Mal muss ein Greifer auf den Zehntelmillimeter justiert werden, mal verlangt die Steuerungssoftware nach Feinschliff. Einmal Presslufthammer, einmal Touchscreen – und dazwischen die Frage: Funktioniert das, was die Automatisierer oben in den Plänen zusammenphantasiert haben, auch so in der Praxis? Überraschend oft lautet die Antwort: nicht ganz. Da beginnt der eigentliche Job.
Warum lohnt es sich gerade hier, im industriellen Potsdam, einzusteigen? Na gut – die Metropole Berlin hat ihren Sog, aber Potsdam wächst, und zwar nicht nur im Technologietheater, sondern handfest: Baugruppenmontage, Logistik, Automotive – jede zweite größere Halle setzt inzwischen auf Robotik. Und gesucht werden Menschen, die nicht bloß Maschinen bedienen, sondern sie verstehen, anpassen, optimieren. Mit Beginn steigt das Gehalt meist zwischen 2.800 € und 3.200 €, mit wachsender Erfahrung (und rostfreier Lernbereitschaft) klettert das durchaus auf 3.400 € bis 3.700 €. Schön reden muss das keiner – die Verantwortung ist real, insbesondere mit Blick auf Produktionsausfälle oder Sicherheitsstandards. Ein Job zum Reichwerden? Sicher nicht, aber die langfristige Planbarkeit, gerade in einer Stadt, die nicht auf Billigproduktion, sondern Qualitätsmontage setzt, ist ein echtes Plus.
Nein, ein abgeschlossenes Maschinenbaustudium ist nicht zwingend gefordert. Wer hier anheuert, bringt meist eine klassische technische Ausbildung und möglichst praktische Erfahrung mit Steuerungstechnik, Pneumatik und idealerweise ein Gespür für technische Fehlersuche mit. Was viele unterschätzen: Ohne Neugier auf neue Softwareschnittstellen, zahllose Herstellerbefehle und die Bereitschaft, auch schmutzige Fingernägel in Kauf zu nehmen, wird das nichts. Und Weiterbildung? Sie ist kein Bonus, sondern Grundbedingung, wenn man am Ball bleiben will. Hersteller-Schulungen, Zertifikate in SPS-Programmierung, vielleicht ein Kurs in moderner Sensortechnik – Potsdam bietet, je nach Arbeitgeber, einiges. Und, kleiner Wink: Wer den Ehrgeiz entwickelt, die Fehler nicht nur zu beheben, sondern auf Ursachenjagd zu gehen, der wird schnell zum unverzichtbaren Spezialisten.
Ich gebe zu, manchmal frage ich mich, ob uns die neuen Cobots (also kollaborierende Roboter) wirklich Arbeit erleichtern – oder uns in einen unermüdlichen Taktzwang zwingen. Dann sehe ich, wie ein Kollege in Windeseile eine fehlerhafte Achse nachzieht, das System neu kalibriert, den Roboter ein Stück fährt, als wäre’s ein gutes, altes Fahrrad. Da wird klar: Technik, so schlau sie programmiert sein mag, braucht weiterhin Menschen, die Unvorhergesehenes sehen und lösen können. Wer an Schnittstellen arbeitet, fühlt sich manchmal wie ein Vermittler zwischen zwei Welten – zwischen Hardware-Realität, Produktionsdruck und Software-Versprechen. Viel Kopfarbeit. Viel Handarbeit. Und immer wieder die kleine Freude, wenn nach der nächsten Anpassung das ganze System läuft. Ruhig. Präzise. Und manchmal, ganz selten, fehlerfrei – fast als hätte man’s selbst gebaut.
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