Konecranes GmbH - Port Solutions Düsseldorf | 40213 Düsseldorf
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AAM Standorte in Deutschland | 52382 Krauthausen
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Wer morgens durch das Industriegebiet Oberhausen fährt – und ja, man sieht mehr als nur den rauen Stahlhimmel überm Ruhrpott –, der kommt an einer Tatsache nicht vorbei: Die Automatisierung ist hier längst keine Zukunftsmusik mehr, sondern allgegenwärtiger Arbeitsalltag. Und mitten hinein in diesen elektrisierten Kosmos platzen sie: die Robotereinsteller. Ein Beruf, der nach Hightech klingt, aber den Schweiß nicht scheut. Weshalb gerade für Berufseinsteiger oder Technik-Umsteiger aus klassischen Berufen der Mix oft eine ganz eigene Faszination hat. Sich von einer betagten Pressmaschine jetzt plötzlich zu einem hüftsteifen Kawasaki-Roboterduo „umzugewöhnen“ – das ist kein Schritt, den man nebenbei mit einem Kaffee abnickt.
Die Arbeitsumgebung in Oberhausen ist – sagen wir mal vorsichtig – geprägt von Gegensätzen. Auf der einen Seite traditionelle Maschinenbaubetriebe, die ihr Fundament auf Jahrzehnte alten Erfahrungen errichtet haben. Auf der anderen Seite jene Werke, in denen Gleichspannung, speicherprogrammierbare Steuerungen und Kettenförderer die eigentliche Sprache sprechen. Wer Robotereinsteller wird, muss hier also tief in beide Welten eintauchen können: erst die Mechanik, dann die Magie der Steuerungssoftware, und zwischendurch schmutzige Finger. Oder, um es ungeschönt zu sagen: Es reicht nicht, einen KUKA-Arm auf „Auto“ zu stellen und dann auf das nächste Feierabendbier zu hoffen. Die Taktung ist straff, und bei Störungen zählt eher die Lösung als der Lamento-Pegel.
Spannend ist, dass der Einstieg oft bei den tariflichen Entgeltgruppen im mittleren Bereich liegt. Wer mit abgeschlossener Ausbildung im Bereich Mechatronik oder Industriemechanik startet, muss sich beim Gehalt nicht ganz am Boden orientieren – Einstiegsgehälter bewegen sich typischerweise zwischen 2.800 € und 3.200 €, wobei Erfahrung, Branche und Betriebszugehörigkeit die Spreizung durchaus nach oben treiben können. Je tiefer die Fachkenntnis – etwa bei der Fehleranalyse an kollaborativen Robotersystemen oder der Programmierung unter Zeitdruck –, desto satter fällt meist auch der Lohnzettel aus. Klar, hat alles seinen Preis, Rückenschmerzen inbegriffen. Und was viele unterschätzen: Es ist eben doch nicht nur Drücken, sondern oft auch Denken, Verstehen, schnelle ortsnahe Abstimmungen mit den Kollegen. Die wenigsten schaffen alles komplett alleine; das ist kein Beruf für Einzelkämpfer mit Tüftler-Mentalität, sondern ziemlich oft ein Mannschaftssport mit Funkenflug.
Was unterscheidet Oberhausen nun vom Rest der Welt – oder wenigstens von anderen Industriestädten? Erstens: die Dichte an Automobilzulieferern und große metallverarbeitende Firmen, die ständig neues Personal für den Umgang mit Robotersystemen suchen. Wer schon mal eine Produktionshalle bei laufendem Betrieb erlebt hat, merkt schnell: Hier sind Fehler keine Option, sondern meist teure Spielverderber. Lokale Besonderheit? Viele Betriebe lassen sich nicht auf Standardlösungen ein, sondern basteln Hybridanlagen – ein halbes Dutzend Steuerungstypen, jede mit eigener Eigenwilligkeit. Flexibilität und die Fähigkeit, auch nach zehn Stunden noch freundlich auf einen abgerissenen Datenstecker zu reagieren, sind gefragt. Manchmal frage ich mich selbst, wann ich das letzte Mal nicht mindestens einmal am Tag irgendeinen Adapter gesucht habe.
Vorteile gibt’s aber durchaus. Wer sich laufend fortbildet – etwa zu bildverarbeitenden Systemen, kollaborativen Robotern oder übergreifenden Sicherheitskonzepten –, hat solide Karten für Aufstieg und sichere Beschäftigung. Fortbildungsangebote sind tatsächlich gut ausgebaut, viele Betriebe kooperieren eng mit lokalen Bildungsträgern. Das eröffnet auch Routiniers, die vielleicht nach Jahren in der Montage mal Luftveränderung suchen, die Möglichkeit, sich in die technische Tiefe und Breite eines Robotersystems einzuarbeiten. Natürlich bleibt das Tagesgeschäft fordernd, manchmal sogar abends noch im Kopf präsent. Aber, ganz nüchtern: Wer Zahlen, Logik und einen Sinn für den Augenblick hat – und sich nicht scheut, die Hände schmutzig zu machen, während man digital tickt –, für den öffnen sich hier immer wieder Türen. Sicher, keine Wohlfühloase, aber mit Blick auf die Zukunftsträchtigkeit des Berufs lohnt es sich, Atem und Nerven zu bewahren. Wer heute Robotereinsteller in Oberhausen wird, der schreibt an der Industriegeschichte nicht nur mit – er tippt sie direkt ins System ein. Und das, so glaube ich, ist mehr als nur ein Job. Das ist ein kleiner Pakt mit der Zukunft – im besten (und manchmal auch im stressigsten) Sinne des Wortes.
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