PSH Koblenz GmbH | 53578 Windhagen
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Die Vorstellung, als Robotereinsteller im industrialisierten Herzen von Mainz zu arbeiten, klingt für Außenstehende nach Science-Fiction aus den Achtzigern. Wer allerdings schon mal an einem Montagmorgen in das produktionswarme Licht einer Mainzer Fertigungshalle getreten ist, weiß: Science-Fiction? Nein, vielmehr nüchterner Maschinenalltag mit gelegentlichen Glanzlichtern. Und, das will ich gleich vorwegnehmen: langweilig wird es selten. Wer den Geruch von Öl und die leise Anspannung vor Produktionsbeginn mag, kommt hier durchaus auf seine Kosten.
Robotereinsteller – das klingt nach Knopfdruck und Kaffee in der einen, Tablet in der anderen Hand, oder? Das Bild stimmt nur teilweise. Die Aufgaben im Mainzer Umland haben ihre ganz eigene Eigenart: Keine zwei Produktionsanlagen ticken ganz gleich, jeder Schweißroboter, jede Pick-and-Place-Armatur verlangt nach einer individuellen Einstelllogik. Man steht nicht einfach daneben, sondern arbeitet mitten im Maschinenraum – mit allen Verlockungen und Tücken. Einstellen, einrichten, prüfen, nachjustieren, Fehler ausmerzen und wieder von vorn: Das gehört ebenso dazu wie die Verantwortung, dass das Zusammenspiel aus Mensch und Maschine Woche um Woche beständig Leistung zeigt.
Was viele unterschätzen: In Mainz haben sich die Anforderungen an Robotereinsteller in den vergangenen Jahren spürbar gewandelt. Das liegt einerseits an den zunehmend komplexeren Anlagen, andererseits – und das merke ich immer häufiger – an den gestiegenen Erwartungen der Unternehmen. Die klassische Ausbildung in Elektrotechnik, Mechatronik oder Metalltechnik taugt als Einstieg, reicht allein aber oft nicht mehr. Man muss sich fortlaufend in neue Systeme einarbeiten, etwa wenn in Finthen ein großes Unternehmen auf Industrie-4.0-Standards umstellt. Wer denkt, man könne sich mit ein paar alten Handgriffen durch den Arbeitsalltag hangeln, merkt schnell: Die Zeit von bloßer Anlerntätigkeit ist vorbei. Wer hier bestehen will, muss technisches Talent zeigen, aber eben auch ein gewisses Gespür für Software – und manchmal, so ehrlich muss man sein, auch für zwischenmenschliche Tücken im Schichtteam.
Die Nachfrage nach Robotereinstellern ist in Mainz robust – kein Wunder, die Nähe zu Forschungseinrichtungen und mittelständischen Maschinenbauern wirkt wie ein Magnet. Aber die Messlatte liegt hoch. Maschinen und Produktionslinien werden regelmäßig erneuert, stillstehende Robotik kostet bares Geld. Improvisationstalent ist gefragt, punktuell sogar Nervenstärke: Ein defekter Greifer am Freitag um vierzehn Uhr – dann beginnt das eigentliche Abenteuer. Dazu kommt die hohe Erwartungshaltung an Wartung, Dokumentation und Sicherheitsstandards, gerade bei sensiblen Branchen wie Automotive oder Pharma. Man kann sich schnell verzetteln – aber eben auch fachlich wachsen.
Erfahrungsgemäß liegt der Verdienst irgendwo zwischen 2.800 € und 3.600 €, je nach Betrieb, Schichtmodell und Erfahrungsstand. Manche Einstieger, vor allem in größeren Automatisierungsfirmen, bekommen zum Start auch mal weniger; erfahrene Kolleginnen und Kollegen, die viel Verantwortung übernehmen, klettern hinauf bis 4.200 € oder mehr. Ob das nun für einen Job, der nicht selten an Wochenenden Einsatz verlangt, angemessen ist? Nun, da gehen die Meinungen auseinander. Aber: Wer technikaffin ist und Sicherheit sucht, findet selten vergleichbar stabile Jobs in der Region – gerade in Zeiten von Fachkräfte-Rätselraten und Digitalisierungsdruck.
Es gibt in Mainz und Umgebung zahlreiche Möglichkeiten zur Weiterbildung – von gewerksspezifischen Roboterlehrgängen bis hin zu zertifizierten SPS-Schulungen. Die Unternehmen fördern das weiter gern, auch wenn manchmal der Ton, so scheint es zumindest mir, rauer wird: Wer sich nicht kontinuierlich weiterqualifiziert, wird kurzerhand vom Hightech-Tross abgehängt. Beispiel? Wer sich mit kollaborativen Robotern auskennt, dem öffnen sich aktuell mehr Türen als je zuvor. Wer dagegen stehen bleibt, sieht oft nur noch die Rücklichter der Innovation. Aber so ist das nun einmal: Auf der Stelle treten ist im Robotik-Bereich keine Option – und sowieso eine schlechte Ausrede.
Robotereinsteller in Mainz: Das ist kein Job für leise Mitläufer, sondern für Typen und Typinnen mit Lust am technischen Pingpong, an Prozessverbesserungen und dem gelegentlichen Adrenalinstoß, wenn mal wieder alles aus dem Takt gerät. Und, um ehrlich zu sein, man wächst dabei nicht nur an den Maschinen, sondern auch an sich selbst. Oder, wie ein älterer Kollege gerne sagt: Wenn der Roboter läuft und alle still sind, dann weißt du, du hast alles richtig eingestellt. Aber wehe, wenn nicht – dann beginnt der Spaß erst richtig.
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