Konecranes GmbH - Port Solutions Düsseldorf | 40213 Düsseldorf
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PSH Koblenz GmbH | 53578 Windhagen
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Jeder, der morgens am Kölner Stadtrand durch die grauen Werkhallen stapft, weiß: „Robotereinsteller“ klingt nach Zukunft, schmeckt aber nach öligen Händen. Der Job schwebt irgendwo zwischen Schraubenschlüssel und Laptop, zwischen Jazz im Radio und dem Schweißgeruch von Altmaschinen. Köln ist kein Silicon Valley – und doch werden hier Roboter zum Laufen gebracht, bis sie sanft summen, statt dramatisch zu zicken. Aber das Bild vom Tüftler in der Ecke? Zu kurz gesprungen. Vieles ist anders geworden, spannender – aber auch anspruchsvoller.
Hand aufs Herz: Den einen Roboter gibt es nicht. Mit Spielzeug-Versionen aus der Werbung hat das herzlich wenig zu tun. Hier geht’s um Industrieroboter – Gelenkmonster von beachtlicher Größe und noch größerem Eigenwillen. Ob in Porz oder Ehrenfeld, die meisten Automobilzulieferer, Maschinenbauer und Logistikbetriebe setzen inzwischen auf automatisierte Fertigungen. Einstellen heißt: Roboter installieren, konfigurieren, Justagen vornehmen, Fehler auslesen, Software aufspielen, Sensoren kalibrieren, Geschwindigkeit drosseln oder Beschleunigung hochziehen. Klingt technisch? Ist es – aber Menschenverstand und Improvisationstalent schlagen jede Checkliste.
Was viele unterschätzen: In der Domstadt sind die Anforderungsprofile selten weichgespült. Kein Wunder, wenn in der Produktion Tempo zählt und ein Roboterarm mal wieder Faxen macht. Die klassische Ausbildung im Bereich Mechatronik oder Industriemechanik bildet das solide Fundament, klar. Aber das war gestern. Heute reicht das nicht mehr – Steuerungstechnik, SPS-Programmierung, Mensch-Roboter-Kollaboration (MRK)? Setzt man mittlerweile stillschweigend voraus. Wobei: Gelernt ist nicht gleich verstanden. Täglicher Umgang mit Schaltplänen, Diagnose-Software und gelegentlicher Fehlersuche im Vier-Augen-Gespräch mit dem „Kasten“. Klingt widersprüchlich, ich weiß. Aber hier zählen Kombinationsgabe, gesunder Menschenverstand und dieser gewisse Pragmatismus, den man im Rheinland nicht zuletzt im Karneval lernt. Et jitt kei Wood… Sie wissen schon.
„Was verdient man denn eigentlich?“ Gute Frage. Immerhin brüstet sich die Region ungern mit Gehältern, Praktiker-Antworten lauten wahlweise „Jo, kann man von leben“ oder „Muss reichen“. Konkret bewegt sich das Einstiegsgehalt meist zwischen 2.700 € und 3.200 € – was, gemessen an Verantwortung und Schichtsystem, nicht überall Begeisterungsstürme auslöst. Mit Zusatzqualifikationen und einigen Jahren Erfahrung sind 3.400 € bis 3.800 € durchaus machbar. Sonderschichten, Bereitschaftsdienste und Nachtschichten drücken die Spanne nach oben – oder drücken aufs Gemüt, das muss jeder selbst wissen. Aber der Markt ist in Bewegung. Mit wachsendem Automatisierungsdruck und Fachkräftemangel steigen die Chancen, dass erfahrene Robotereinsteller auch mal Forderungen stellen dürfen.
Köln lebt von Wandel, zumindest, wenn man den Marketingabteilungen glauben darf. Für Robotereinsteller bleibt Weiterbildung kein Luxus, sondern Notwendigkeit. Herstellerseminare zu neuen Robotertypen wechseln sich ab mit Fortbildungen in Sicherheitstechnik, Grundlagen der kollaborativen Robotik oder Software-Updates. Ein Gefühl der Sicherheit? Gibt es nicht. Ich kenne keinen, der nicht irgendwann mal an neuen Achsen verzweifelt ist oder nach ein paar Monaten quer durch den Dschungel von Feldbusprotokollen getapst ist, ohne zu wissen, wo vorne und hinten ist. Bleibt man stehen, überholen einen spätestens die Jüngeren – oder die nächste Software-Generation.
Robotereinsteller in Köln – das klingt sperrig, hat aber seinen eigenen Rhythmus. Wer den Reiz der wandelbaren Technik, das Spiel mit Maschine und Fehlercode, den Dialog am Schaltkasten und die Morgenluft der Werkshalle schätzt, findet hier einen beruflichen Heimathafen auf Zeit. Kurzfristig Sicherheiten? Fehlanzeige. Mittel- und langfristig aber ein Feld, das wächst, sich windet und überraschend viele Chancen bietet – wenn man bereit ist, dauernd dazuzulernen. Köln eben: robust, eigensinnig, manchmal bräsig – aber immer mit einem Fuß in der Zukunft, selbst wenn der andere noch fest im Öl steht.
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