FERCHAU GmbH | 76133 Karlsruhe
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METALLWERK GmbH & Co. KG Blech- und Rohrbearbeitung | 75175 Pforzheim
Roth Steuerungstechnik GmbH | 74842 Billigheim
Sepro Robotique GmbH | Baden-Württemberg
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Manchmal frage ich mich: Hat die Öffentlichkeit überhaupt eine Vorstellung davon, was ein Robotereinsteller wirklich tut? In Karlsruhe – der heimlichen Hauptstadt süddeutscher Automatisierungsfreude – ist diese Frage nicht nur akademisch. Wer hier als Berufseinsteigerin, Umsteiger oder ambitionierte Fachkraft mit Fertigungs- oder Elektrohintergrund an den Start geht, wird schnell merken: Der Titel klingt nach Zukunft, der Alltag ist aber oft kniffliger als so manche Vorstellung suggeriert.
Robotereinsteller. Das klingt nach Hightech und digitalen Wunderwelten, aber tatsächlich steht man (und frau) am Anfang öfter mit ölverschmutzten Fingern und kniffligen Anlagenparametern da als mit Laptop und Latte Macchiato. Die wesentlichen Zutaten? Grundsolides technisches Verständnis – gerne mit einem kräftigen Schuss Praxiswissen in Sachen Steuerung, Mechanik und Sensorik. Von Autoindustrie bis mittelständische Teilefertigung: In Karlsruhe und Umgebung gibt es keinen Mangel an Unternehmen, die ihre Fertigungsschritte robotergestützt fahren wollen. Aber auch einen permanenten Bedarf an Menschen, die diese Systeme zum Laufen – und zum reibungslosen Wiederanlauf – bringen. Wer glaubt, dass sich komplexe Industrieroboter „per App“ ins Werk einschleusen lassen, wird spätestens beim Einrichten eines sechsachsigen Handschmeichlers mit speziellem Greifer eines Besseren belehrt.
Die Anforderungen an diese Rolle? Zupackend, aufmerksam, lernbereit. Ein Stück weit improvisationsfreudig auch. Immer wieder erlebe ich, dass selbst langjährige Monteure erst in der Zusammenarbeit mit Robotern einen Hang zum Tüfteln – manches Mal auch zum Fluchen – entwickeln. Klar, theoretisch findet man heute für alles eine Anleitung. Doch die wirklichen Probleme beginnen oft dann, wenn eine Linie plötzlich stillsteht, ein Sensor Fehlwerte spuckt oder das SPS-Programm nach einer Änderung plötzlich die Grätsche macht. Dann entscheidet keine Cloud, keine Software, sondern ein wacher Blick, ein Händedruck am richtigen Kabel, vielleicht ein Notgriff am Greifer. Wer dann kühlen Kopf bewahrt, ist im Vorteil. Es sind gerade diese Momente, in denen Erfahrung schwerer wiegt als jedes Zertifikat.
Karlsruhe bietet als Standort gewisse regionale Eigenheiten. Die Dichte an Zulieferern in der Umgebung, dazu Hochschulnähe und eine gewisse Innovationsfreude in Produktionsbetrieben – das ergibt eine Mischung, die einerseits für moderne Ausrüstung sorgt, andererseits aber auch ständigen Wandel bedeutet. Viele Unternehmen suchen eigentlich händeringend nach Menschen, die bereit sind, sich mit Neuentwicklungen auseinanderzusetzen, Schnittstellen zu verstehen, Störungen ernst – aber nicht verbissen – zu nehmen. Wer bereit ist, auch mal samstags für einen ungeplanten Anlagenstillstand einzuspringen (ja, das kommt vor!), findet hier ein lebendiges Feld. Nicht selten packen Robotereinsteller Aufgaben an, die weit über das Justieren hinausgehen: Kleine Programmierlösungen, kurzfristige Ersatzteilbeschaffung – manchmal das Lehrmeister-Sein für Azubis, die noch skeptisch auf die wuchtigen Roboterarme schauen.
Beim Gehalt? Da trennt sich Spreu vom Weizen – und von der Geduld. Realistisch bewegen sich Einstiegsgehälter in Karlsruhe zwischen 2.700 € und 3.100 €, je nach Erfahrung, Branche und Bereitschaft zur Schicht- oder Bereitschaftsarbeit. Wer auf besondere Spezialkenntnisse – etwa in Offline-Programmierung, Safety-Integration oder seltenen Robotermarken – setzen kann, schiebt sich mit der Zeit eher Richtung 3.300 € bis 3.800 €. Aber: Gehaltsangaben sind hier – wie überall – nur ein Teil der Wahrheit. Oft kommt’s auf die Einsatzbereitschaft, das zwischenmenschliche Feingefühl in Fertigungsteams (liebe Grüße an die Dauerrivalität Mechanik-Elektrik), aber auch auf die Bereitschaft zur Weiterentwicklung an.
Worauf sollte man sich einstellen? Kein Tag gleicht dem anderen. Zwischen Störungsbehebung, Neukonfiguration und dem spontanen Einsatz, wenn „nichts mehr geht“, pendelt die Arbeitswoche. Robotereinsteller sind in Karlsruhe längst zu einer Art modernen Feuerwehr auf dem Shopfloor geworden. Und manchmal – das sollte niemand verschweigen – lässt einen das nicht kalt, wenn um fünf am Freitagnachmittag eine vollautomatisierte Linie plötzlich stillsteht. Aber, so ehrlich muss man sein: Wer scharf auf monotone Routinen ist, der sucht besser woanders. Technikbegeisterung, Frusttoleranz und Lust auf echte Probleme abseits der perfekten Welt – das sind die Zutaten, die man in Karlsruhe als Robotereinsteller wirklich braucht.
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