Reifenmonteur Jobs und Stellenangebote in München
Beruf Reifenmonteur in München
Reifenmonteur in München: Zwischen Alltagsstress, Präzision und handfesten Perspektiven
Draußen vor dem Tor hupen die ersten Kunden schon, obwohl es noch nicht einmal acht ist. Frühling in München – das klingt für Fahrradfahrer nach einer Tour an der Isar. Für Reifenmonteure wie mich bedeutet es: Reifenwechsel-Saison, Stoßzeiten zum Bersten. Es ist erstaunlich, wie viel Alltagsroutine in diesem Job stecken kann und wie wenig wirklich vorhersehbar ist. Wer denkt, als Reifenmonteur käme man in einen Arbeitsmaschinen-Trott, der irrt gewaltig. Jeder Morgen kann eine kleine Wundertüte werden – mit staubigen Felgen, gehetzten Unternehmer-Kundschaften im Anzug und dem einen oder anderen E-Auto, das sich stumm in die Werkstatt rollt, Motorengeräusche sucht man da ja vergebens.
Man darf das nicht unterschätzen: Reifen wechseln ist mehr als Gummi auf Felge ziehen. Jeder Satz, der rausgeht, muss halten. Verantwortung ist das Stichwort. Ein schlecht montierter Reifen? Tödlich im schlimmsten Fall. Wer hier nicht sauber arbeitet, hat’s entweder noch nicht begriffen oder wird ganz schnell wieder gehen. Klar, das ist nicht die Raumfahrt, aber doch ein Beruf, bei dem Akribie zählt. Ich habe mal von einem Kollegen gehört, der beim Gedanken an das Drehmoment des Schlagschraubers nachts wach lag. Verständlich. Trotz oder gerade wegen der Routine: Fehler verzeiht der Job nicht.
Der Münchner Markt steht dabei auf einem eigenen Blatt. Inflation, Personalknappheit, ein ständiges Kommen und Gehen von Kollegen. Auf der anderen Seite aber auch: solide Löhne, tarifliche Absicherung und ein recht robustes Gefüge. Die Bezahlung? Wer frisch einsteigt, darf sich derzeit meist auf einen Bereich um 2.500 € bis 2.900 € einstellen. Ältere Hasen, die Verantwortung für Azubis oder Spezialaufträge übernehmen, landen nicht selten bei 3.000 € oder sogar darüber. Klingt ordentlich? Ist für Münchner Verhältnisse beinahe bodenständig – bedenkt man die Mieten. Aber: Die Nachfrage nach erfahrenen Monteuren bleibt hoch. Gerade größere Werkstätten suchen so dringend, dass sie Quereinsteiger praktisch an die Hand nehmen. Manchmal fragt man sich wirklich, wie lange sich das noch so halten kann, ohne dass die Lohnschraube weiter nach oben geht.
Das Berufsbild selbst? Im Wandel – und das meine ich nicht als Floskel. Erst kommen SUVs mit 22-Zoll-Felgen, nächste Woche dann wieder Transporter, und plötzlich stehen Hybridfahrzeuge auf der Bühne, bei denen schon das Ansetzen des Wagenhebers eine kleine Wissenschaft wird. Wer mittelfristig up-to-date bleiben will, kommt an Weiterbildungen kaum vorbei. Ein paar meiner Kollegen haben sich auf RDKS-Systeme spezialisiert, also Reifendruckkontrollsensoren. Wer da fit ist, verdient nicht nur mehr, sondern bleibt auch dann unverzichtbar, wenn irgendwann das große E-Auto-Wettrennen losgeht. München ist Testfeld, was Innovationen angeht. Manchmal wünschte ich mir etwas weniger Digitalisierung, nur kurz. Dann wieder spüre ich: Wer neugierig bleibt, macht den Unterschied – auch (und gerade) als Reifenmonteur.
Und Gesellschaft? Ehrlich gesagt – der Beruf hat nicht immer das glitzernde Image, das manch andere handwerkliche Disziplinen für sich beanspruchen. Aber es sind die kleinen Dinge, die ihn tragen: ein zufriedener Kunde, ein gelöstes Problem, die Routine des Handgriffs, in der ganz eigene Würde liegt. Ich habe das Gefühl, vielen fehlt heute der Respekt vor diesem Job. Dabei ist er alles andere als nebensächlich. Ohne uns läuft in München wenig, erst recht, wenn die Reifen-Saison kommt. Vielleicht braucht es manchmal eben auch dieses Understatement – ein Ticken Ehrlichkeit, etwas weniger Show, dafür mehr Substanz. Wer das sucht, bleibt. Wer schnelle Nummern will, ist meist rasch wieder weg.
Ob als Berufseinstieg, Standortwechsel oder kompletter Neuanfang – Reifenmonteur in München ist ein handfester, oft unterschätzter Job mit Ecken, Kanten und einer realen Zukunft. Wer zupackt, wach bleibt und bereit ist, mit Technik und Kunden gleichermaßen umzugehen, wird daran wachsen. Karriereleiter? Die gibt’s, klar, aber sie steht nicht immer da, wo du sie erwartest. Manchmal ist der Sprung ins kalte Wasser ein Satz auf festes Pflaster.