Reifenmonteur Jobs und Stellenangebote in Freiburg im Breisgau
Beruf Reifenmonteur in Freiburg im Breisgau
Das Handwerk am Rad – Reifenmonteur in Freiburg im Breisgau
Es gibt Berufe, die abends kein Homeoffice kennen. Keine schicken Großraumbüros, keinen Wechsel ins „digitale Nomadentum“. Und doch sind genau das die Jobs, auf die sich unsere Mobilität stützt. Der Reifenmonteur – ein Beruf, der in der heiter-launigen Szenerie Freiburgs oft ein wenig im Halbschatten steht. Zu Unrecht, wie ich meine. Erstens, weil gerade am Oberrhein, unter der Sonne Südbadens, das Auto zwischen Breisgau und Schwarzwald immer noch ein Lebensbegleiter ist. Zweitens, weil hier mehr läuft, als viele vermuten.
Was viele unterschätzen: Bereits am frühen Morgen herrscht im Reifenservice gewöhnlich ziemliche Betriebsamkeit. Während anderswo noch der erste Espresso gezogen wird, hantiert man hier schon mit Montierhebel, Schlagschrauber und – zugegeben – auch ordentlich Muskelkraft. Je nach Saison – im Frühjahr und im Herbst ist das fast Gesetz – kommen die Freiburgerinnen und Freiburger reihenweise mit Winter- oder Sommerreifen zum Wechseln. Es wird schwer, schmutzig, auch mal laut. Klingt ruppig? Klar! Aber irgendwie auch ehrlich – und vor allem abwechslungsreich.
Gelernt, nicht geboren – Was Reifenmonteur wirklich heißt
Wer meint, Reifenmonteure wuchten nur Gummi von Felge A auf Felge B, verkennt den Alltag. Viele Firmen in der Region, besonders in Freiburg, setzen auf vielseitig geschulte Fachkräfte. Da wird kontrolliert, gemessen, gewuchtet, handwerklich getüftelt. Klar, einen klassischen Ausbildungsweg gibt es: Kfz-Mechatronik als solide Basis, Gehilfenstatus durch Einweisung – manchmal auch als Quereinsteiger. Ein bisschen Fingerspitzengefühl muss man sowieso mitbringen. Das Montieren ist keine Raketenwissenschaft – aber eben auch kein Spaziergang. Sensoren für Reifendruckkontrolle werden heute fast schon im Halbschlaf geprüft; die Technik schreitet munter voran. Wer hier nicht am Ball bleibt, steht bald im Dunkeln.
Einmal ganz ehrlich: Nach Feierabend spürst du, dass du was geschafft hast. Schwielen sind kein Schimpfwort mehr, sondern so etwas wie ein inoffizieller Berufsausweis. Langweilig wird diese Arbeit selten. Eher das Gegenteil: In Hochphasen kommt man kaum hinterher. Ich habe Zeiten erlebt, da saß man zum Mittagessen nur, weil die Händen nach Werkzeugen suchten, die gar nicht mehr losgelassen werden wollten.
Leben und Arbeiten im Breisgau – Regionale Eigenheiten
Freiburg ist anders. Nicht nur, weil die Bächle durch die Altstadt plätschern und die Gastlichkeit legendär ist. Die Stadt ist jung, erfindungsreich – und trotzdem auf vier Rädern unterwegs. Die Mobilitätswende? Ja, die schwappt langsam auch ins Umland. Aber solange die Bergdörfer nicht auf Teleportation umsteigen, bleibt das Auto (und damit der Reifen) unersetzlich.
Etwas, das oft untergeht: Die Werkstätten hier sind ziemlich vielfältig. Von inhabergeführten Betrieben, in denen gerade mal fünf Mitarbeitende alles am Laufen halten, bis hin zu regionalen Filialisten. Kleine Teams, flache Hierarchien, aber auch ordentlich Eigenverantwortung. Wer zuverlässig arbeitet, hat schnell das Ohr der Chefs – Bodenständigkeit und Handwerk, das zählt hier. Die Nähe zur Schweiz? Spielt übrigens eine Rolle: Mancher Kunde kommt von jenseits der Grenze, die Nachfrage ist also bisweilen international. Kein Witz!
Verdienst, Perspektiven, und was sonst noch wichtig ist
Jetzt mal Tacheles: Menschen reden wenig über Geld in diesem Metier und doch – niemand lebt von Luft und Liebe. Der Einstiegsverdienst liegt im Raum Freiburg meist bei etwa 2.400 € bis 2.600 €; mit Erfahrung, Fachwissen oder Verantwortung schnuppert man schnell an 2.800 € bis 3.000 €, Spitzenkräfte in größeren Werkstätten erreichen gelegentlich sogar die Schwelle von 3.200 €. Nicht astronomisch, aber ehrlich verdient.
Könnte es besser sein? Wahrscheinlich. Im Vergleich zu den handwerklichen Berufen, die mit Digitalisierung kaum etwas zu tun haben wollen, steht der Reifenmonteur aber solider da als gedacht. Neue Fahrzeugmodelle, sensible Assistenzsysteme, E-Mobilität – längst betrifft das auch die Reifenbranche. Wer bereit ist, in Sachen Technik, Sensorik oder sogar Kundenberatung nachzulegen, der kann sich breiter aufstellen. Weiterbildungsmöglichkeiten? Eher praxisnah als akademisch, aber durchaus vorhanden: Fortbildungen zum Reifenspezialisten, Sachkunde in Sachen Räder und Fahrwerk, branchenspezifische Seminare. Wie viel das bringt? Fragt man zehn Kollegen, hört man zwanzig Meinungen.
Fazit? Nein. Eher eine Einladung zum Hinsehen
Ist der Reifenmonteur ein Beruf für Lebensläufer? Vielleicht nicht immer – aber für Anpacker, die etwas sehen wollen von dem, was sie schaffen, ganz bestimmt. Fertig mit der Theorie. Wer einmal das oder andere Mal die ölverschmierten Hände gewaschen, das Lächeln eines dankbaren Kunden gesehen und sich abends mit einer ehrlichen Müdigkeit aufs Rad (oder – ja, manchmal eben auch ins Auto) gesetzt hat – der weiß, was zählt. In Freiburg sowieso. Das ist am Ende auch eine Frage der Haltung.