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Stellen wir die Floskel vom „medialen Wandel“ mal einen Moment in den Hintergrund: Wer im Jahr 2024 ernsthaft als Online-Redakteur in Rostock startet – sei es frisch nach dem Studium, als Quereinsteigerin oder routinierter „Wechsler“ aus Print oder PR –, der sitzt plötzlich mittendrin in einem Räderwerk aus Content-Konkurrenz, regionalem Spagat und technischen Dringlichkeiten. Ich sage das weder mit Pathos noch mit Panik, sondern mit wachsender Faszination. Denn der Mix aus hanseatischem Boden, digitalem Innovationsdruck und dieser gelegentlich trotzigen norddeutschen Eigenlogik verlangt einem weit mehr ab, als so mancher Rotstift-Romantiker erwartet hätte.
Was bitte ist hier das „Kerngeschäft“? Darüber ließe sich in lokalen Redaktionsstuben vermutlich eine Anekdotensammlung füllen. Von wegen „nur Artikel schreiben“. Klar: Wortgewandtheit, das klassische Händchen für Dramaturgie, sprich Talent fürs Formulieren, Punkt für die Kopfzeile, Cut für die Teaser – das sind Basiselemente. Aber wer heute in Rostock tatsächlich glücklich und effektiv als Online-Redakteur arbeitet, muss mehr bieten als gepflegte Kommasätze. Storydesign, „Suchmaschinenfreundlichkeit“ (ja, das Unwort), Live-Ticker bei Sturmflut oder Last-Minute-Handballtransfer, die berüchtigte Kommentarspalte – das wird gefordert. Und: Fakten checken. Zehnmal, wenn’s sein muss. Denn neben dem gefühlt endlosen Besuch der eigenen Analytics-Statistik zählt am Ende immer eines: Glaubwürdigkeit in der Stadt, die manchmal kleiner ist als ihr 200.000er-Schatten behauptet.
Technisch? Machen wir uns nichts vor: Wer reine Textverliebtheit sucht, irrt sich in der Wirklichkeit. CMS-Wechsel zwischen den Systemen, responsives Bildmanagement, Social-Media-Integration – es gibt mittlerweile wohl kaum mehr einen Online-Redakteur hier am Standort, der nicht zwischen Redaktionsplanung, Live-Video-Betreuung und Short-Form-Audio hin und her springt. Dazu gesellen sich, je nach Arbeitgeber, die Anforderungen eines regionalen Medienhauses oder einer digital ambitionierten Agentur aus Warnemünde, Evershagen oder eben direkt am Doberaner Platz. Was viele unterschätzen: Trotz aller Digitalisierung bleibt die Nähe vor Ort ein Vorteil; so manches Hintergrundgespräch, der exklusive Szenetipp – er springt einen buchstäblich am Marktstand an, nicht via Videocall.
Jetzt die Gretchenfrage: Lohnt sich das finanziell? Hier schwankt der hanseatische Charme manchmal zwischen nordischer Ehrlichkeit und verständlicher Knappheit. Einstiegsgehälter bewegen sich häufig zwischen 2.700 € und 3.300 €, in klassischen lokalen Medienhäusern teils etwas niedriger, während innovative Digitalagenturen und größere Verlagshäuser mit überregionalem Anspruch für erfahrene Onliner inzwischen deutlich Richtung 3.600 € bis 4.200 € gehen. Aber: Es ist eine Branche, in der sich Wertschätzung noch lange nicht automatisch im Gehaltszettel niederschlägt. Das klingt bitter? Mag sein. Doch der Spielraum wächst, vor allem, wenn Moderation, redaktionelle Leitung oder Spezialwissen (Datenjournalismus, Streaming, investigative Recherche) hinzukommen.
Am Ende bleibt Online-Redaktion in Rostock ein ziemlicher Drahtseilakt. Zwischen Hafenromantik und Deadline-Druck, hanseatischer Ruhe und digitalem Konkurrenzgetöse. Manches ist hier eigen: Die Relevanz regionaler Themen bleibt spürbar hoch, auch 2024, die Wechselwirkungen von Verkehrspolitik, Universitätsstadt und Ostseetourismus geben laufend Stoff. Weiterbildung? Wird dringend gebraucht und zunehmend angeboten – ob beim Medienhaus, über die IHK oder per Fernlehrgang. Fakt ist: Wer sich darauf einlässt, findet in der Ostseestadt einen Redaktionsalltag, der wenig planbar, oft fordernd, nie wirklich fad ist. Ich persönlich schätze genau diese Mischung: Das gegen den Wind Denken und das Gefühl, mit einer guten Headline manchmal mehr zu bewirken als mit einer ganzen Pressemeldung. Wer das als Herausforderung begreift, bekommt in Rostock – keine Übertreibung – mehr als nur Dunst von Salz- und Tintenluft.
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