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Malen, tapezieren, polstern, beraten – nicht selten steckt im Berufsalltag eines Raumausstatters mehr Drama als in so manchem Theaterstück. Und Potsdam? Nun, diese Stadt hat ihre ganz eigene Note. Wer hier als Berufseinsteiger landet oder als erfahrener Handwerker einen Neuanfang sucht, stolpert ziemlich schnell über besondere Herausforderungen: Denkmalschutz, historische Altbauten, anspruchsvolle Kundschaft. Klischeehafte Floskeln helfen da wenig. Stattdessen braucht es Pragmatismus, Herz – und den Mut, auch mal mit beiden Händen in alten Dielen zu wühlen, wenn’s der Auftrag verlangt.
Potsdam klingt nach Sanssouci, nach preußischem Erbe – doch beim Blick in die Praxis mischen sich Barock und Bauhaus, IKEA und Intarsien auseinander: Jeder Tag fühlt sich ein bisschen wie eine Modenschau im Überraschungslaufsteg an. Wer Raumausstatter ist, muss mit mehr rechnen, als bloß Tapeten aus einem Katalog zu reißen. Hier treffen Geschichten auf Betonstaub, historische Fischgrätparketts treffen auf schwedische Flachpressplatten. Für Neulinge ist das manchmal überfordernd, gleichzeitig aber faszinierend. Ich erinnere mich noch an meinen ersten Auftrag: Ein Piepen, ein lautes Seufzen und dann diese eine Frage: "Wie klebt man bitte Tapeten nahtlos über eine Stuckkante, ohne die Historie zu beleidigen?" Tja, willkommen in Potsdam.
Wer glaubt, Raumausstatter zu sein sei eine Frage des Farbempfindens oder des talentierten Umdekorierens, irrt sich gewaltig. Sicher, das Gespür für Farben, Stoffe, Materialien ist wichtig. Aber genauso zählbar ist das handwerkliche Können – und die Geduld. Die Ausbildung? Drei Jahre. Und keine, die man mal eben so nebenbei rockt. Ganz ehrlich: Man verschätzt sich gerne mal in der Komplexität. Zwischen Schablonieren, Möbelrestaurierung und komplizierter Fensterdekoration stecken viele Stunden Sisyphusarbeit. Selbst nach der Lehre gibt’s dauernd Neues. Plötzlich verlangen Kunden allergikerfreundliche Textilien, nachhaltige Farben, früher Exoten – heute immer häufiger gefragt. Und Potsdams Fantasie ist groß, vor allem wenn Altbaucharme auf moderne Wohnwünsche stößt.
Jetzt mal Tacheles – beim Einkommen hört der Spaß ja meist auf. Das Einstiegsgehalt in Potsdam liegt oft zwischen 2.300 € und 2.700 €, je nachdem, ob kleiner Betrieb oder mittelgroßes Team. Mit wachsender Erfahrung, Spezialisierung oder dem Sprung ins Teamleitung kann das Gehalt auf 3.000 € bis 3.600 € hochschnellen. Klingt solide? Ja, aber: Die Preisschere zwischen klassischen Aufträgen und Promi-Sanierungen bleibt weit geöffnet. Wer Kunden in Babelsberg oder dem holländischen Viertel betreut, knabbert nicht selten an höheren Erwartungen – und manchmal auch an unbezahlter Mehrarbeit. Die Konkurrenz schläft nicht, Fachkräfte sind trotz Handwerkerboom rar, doch das drückt den Preiskampf nicht – es verschiebt ihn nur.
Digitalisierung, ja, auch im Handwerk. 3D-Planung, Lasermessung – vieles lässt sich nicht mehr wegwischen. Wer da stehen bleibt, bleibt auf Strecke. Aber: Kein Computer ersetzt das Fingerspitzengefühl, wenn Seide sich an Mauerwerk schmiegt oder der richtige Mix aus Kissen und Licht die Atmosphäre kippt. Was viele unterschätzen: Gerade in Potsdam gibt es kein Schema F. Jeder Auftrag birgt Überraschungen – mal historische Böden, dann wieder hitzige Debatten mit Bauamt oder Denkmalpflege. Und ganz ehrlich: Genau das macht diesen Beruf aus. Ein Drahtseilakt, manchmal ein Knochenjob – aber einer, der in Erinnerung bleibt. Wer also mit offenen Augen, Nerven aus Drahtseil und Liebe zur Herausforderung reingeht, findet als Raumausstatter in Potsdam nicht nur Arbeit. Sondern – mit etwas Glück und Durchhaltewillen – auch ein Stück von sich selbst.
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