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Raumausstatter. Das klingt für manche nach Blümchentapete und Gardinenstange, vielleicht ein bisschen nach Omas Wohnzimmer – ein Irrweg, wie ich schnell feststellen durfte. Wer in Magdeburg morgens das Werkzeug einpackt, weiß: Der Job steckt voller Kontraste. Einerseits das klassische Handwerk – Nadelfilz zuschneiden, Stoffe verspannen, Holzleisten anpassen. Andererseits das stille Versprechen, Räume lebendig zu machen. Und mittendrin wir, die anfangen, dieses Handwerk zu begreifen oder nach Jahren auf einmal alles anders sehen. Was passt besser zu Magdeburg als diese Mischung aus praktischem Anpacken und verspieltem Augenmaß?
Wer in diesem Beruf Fuß fassen will, sollte nicht nur sauber tapezieren oder Böden verlegen können – so viel ist klar. Es geht ums Hinschauen. Um Feinmotorik, aber auch ein bisschen Empathie. Warum? Weil jedes Projekt einen anderen Rhythmus hat: In der Altstadt fordern stuckverzierte Gründerzeitwohnungen Fingerspitzengefühl beim Restaurieren, während im Großen Dreieck Plattenbauten neue Behaglichkeit benötigen, ohne dass gleich der Charme der 80er rausfliegt. Wer glaubt, man mache hier Tag für Tag das Gleiche, irrt. Klar, Routine gibt’s – aber das beste Werkzeug bleibt die Bereitschaft, den eigenen Blick zu schärfen.
Erstaunlich: Auch in Sachsen-Anhalt braucht es selbst in digitalisierten Zeiten Raumausstatter mit Sinn für Material und Proportion. Das Klischee vom „aussterbenden Handwerk“ hält sich hartnäckig, aber vor Ort genießt praktische Erfahrung weiterhin Respekt – jedenfalls solange man lösungsorientiert bleibt. Der Trend im Privatsektor? Eindeutig: Weg von den Nullachtfünfzehn-Lösungen, hin zu individuellen Konzepten mit smarter Lichtsteuerung und akustischem Feinschliff. Lokale Betriebe berichten, dass gerade junge Kundschaft knallharte Ansprüche an Nachhaltigkeit und Qualität stellt. PVC-Boden wie vor 20 Jahren? Bestenfalls im Abstellkammer-Revival. Stattdessen gefragt: Naturmaterialien, Energiesparpotenziale und barrierefreie Raumkonzepte.
Natürlich bleibt dabei oft weniger Zeit fürs Träumen als manch Instagram-Portfolio verspricht. Kostendruck, Terminchaos und Materialengpässe setzen auch alte Hasen unter Strom. Es gibt Tage, da fragt man sich ernsthaft, ob bei jedem Projekt wirklich jeder Trend mitgenommen werden muss. Die gute Nachricht: Wer bereit ist, Verantwortung zu übernehmen, kann schon zu Beginn recht eigenständig arbeiten. Und, nicht ganz unwichtig, mit den Händen sehen, was abends geschaffen wurde – eine Erfahrung, die Schreibtischjobs selten liefern.
Jetzt Butter bei die Fische: Lohnt sich der Job? Das Einstiegsgehalt in Magdeburg liegt meist zwischen 2.100 € und 2.500 €. Viel Luft nach oben ist da auf den ersten Blick nicht – und doch: Wer sein Handwerk beherrscht, kann mit steigender Erfahrung durchaus an die 2.800 € bis 3.200 € herankommen, in Einzelfällen auch höher, sofern Sonderqualifikationen oder Führungsverantwortung im Spiel sind. Und ja, verglichen mit anderen Branchen klingt das nicht nach dem schnellen Reichtum. Aber Vorsicht vor bloßem Zahlenfetisch: In kleineren Meisterbetrieben gibt es ein Miteinander, das größere Unternehmen kaum leisten. Und das zählt für einige mehr als die letzte Null auf dem Lohnzettel.
Eins ist klar: Wer bei der aktuellen Entwicklung stehen bleibt, den überholt irgendwann die Konkurrenz – oft schneller als gedacht. Die regionalen Innungen und Handwerkskammern bieten Seminare zu Smart-Home-Technik, nachhaltigen Baustoffen oder neuen Verlegetechniken. Ich habe Kolleginnen getroffen, die sich auf fugenlose Beläge oder Akustiklösungen spezialisiert haben – ein Nischengeschäft mit Zukunft. Manche würden sagen: Mut zu Spezialisierung lohnt sich, gerade hier. Die Stadt wächst, sanierungsbedürftige Altbausubstanz bleibt, und Wohnästhetik wird für viele zur Visitenkarte. Wer laufend sein Repertoire erweitert, dem sind die Türen zu hochwertigeren Projekten und besseren Konditionen offen.
Wer Raumausstatter werden will, braucht beides: Geduld für Detailarbeit und Fantasie für das große Ganze. Klingt nach Spagat. Ist es auch. Ist es die Mühe wert? Nicht jeden Tag. Aber an den guten – und die gibt’s, das versichere ich –, reicht ein Blick am Feierabend auf die fertige Wand. Und das Gefühl: Das war heute mehr als nur ein Job.
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