Raumausstatter Jobs und Stellenangebote in Kiel
Beruf Raumausstatter in Kiel
Raumausstatter in Kiel: Zwischen Sehnsucht nach Handwerk und dem Blick auf die Realität
Man meint ja manchmal, in so einer Stadt wie Kiel müsste alles immer ein bisschen nach Meer riechen. Das stimmt so halb – und das merkt keiner besser als jemand, der sich im Raumausstatterhandwerk versucht oder schon dazu gehört. Denn wie viel Alltag, wie viel Kunst und wie viel manchmal auch – Entschuldigung! – Frust in diesem Beruf stecken, weiß erst, wer einmal morgens früh bei Regen in einen Altbau gerollt ist, Werkzeugkasten unterm Arm, und dann fragt: Was mache ich hier eigentlich?
Dabei sein, wo's lebt: Der Alltag zwischen Kieler Altbau und Neubausiedlung
Der Beruf des Raumausstatters – pardon, der Titel klingt verstaubter, als das Handwerk ist – ist viel mehr als Tapete und Vorhang. Gerade in Kiel ist der Alltag geprägt von Gegensätzen: Villen am Blücherplatz, Studentenbuden rund ums Unizentrum und dann diese 1970er-Platten, die ihre ganz eigenen Tücken haben. Hier ist Fingerfertigkeit gefragt, aber auch ein Auge für Materialien – und für die Wünsche der Kundschaft sowieso. Nachhaltigkeit? Seit ein paar Jahren in aller Munde und tatsächlich immer öfter Auftraggeberwunsch: recycelte Textilien, ökologisch saubere Farben. Manche Kollegen und Kolleginnen verdrehen da die Augen, andere entdecken darin eine Nische – Geschmackssache eben.
Neue Technik, alte Schule – und was Kiel daraus macht
Wer mit offenen Augen durch Ostholstein fährt, spürt: Handwerk im Norden ist ein eigenwilliges Gebräu. Manches läuft hier noch wie anno dazumal, da polstern alle noch mit Federn, als sei der Kaiser auf der Durchreise. Aber keine Angst, die Digitalisierung schleicht auch schon durch die Werkstätten: CAD-Programme zum Entwerfen von Raumkonzepten, mobile Geräte für Materialkalkulationen – und manchmal ist es eben doch die Schere, die schneller ist als jede App. Was viele unterschätzen: Die Lernkurve im Raumausstatterberuf ist steiler, als sie aussieht. Klar, ein bisschen Geschmack haben viele. Aber unter der Oberfläche – Stoffauswahl, Akustik, Lichtführung, Montage, Arbeitsschutz – steckt eine ordentliche Portion physisches, ja manchmal beinahe architektonisches Know-how, das man nicht an einem Wochenende lernt. Und in Kiel? Da gibt es jene kleinen Familienbetriebe, die seit Generationen arbeiten, und da sieht man schnell: Der Mix macht’s. Wer offen ist für Neues, hat hier Rückenwind, aber alt werden die Methoden selten allein aus Nostalgie.
Geld ist nicht alles – aber auch nicht nichts
Hand aufs Herz: Die Entlohnung in diesem Beruf ist kein Geheimnis, sondern meist ein Thema, über das man trotzdem nicht gerne spricht – zumindest unter Kollegen. Im Kieler Raum bewegen sich die Einstiegsgehälter oft zwischen 2.300 € und 2.700 €. Mit Erfahrung und wenn man mal einen eigenen Wagen in der Werkstatt hat, sind 2.800 € bis 3.300 € durchaus drin. Richtig spannend wird’s mit Meisterprüfung oder Spezialisierungen, dann sind auch einmal 3.400 € bis 3.900 € realistisch – Fälle, in denen man dann wirklich Freude an seiner Lohnabrechnung haben könnte. Aber Ehrlichkeit muss sein: Die Konkurrenz stellt sich zunehmend wirtschaftlicher auf, und die Zahl der Raumausstatterbetriebe, die Pretiosenpreise bieten, ist begrenzt wie ein Parkplatz am Hauptbahnhof im Dezember. Und trotzdem: Wer nach Feierabend mit zufriedenen Kunden noch einen Tee am Hafen trinkt, der weiß manchmal, dass Lebensqualität nicht auf dem Lohnzettel steht.
Berufsalltag im Wandel – Chancen für Frischlinge und Quereinsteiger?
Steht die Branche vor dem Umbruch? Gewissermaßen ja. Gerade in Kiel, wo der Wohnraum sich mit jeder Modernisierung verändert, werden kreative Köpfe gesucht. Allerdings ist nicht jeder Tag mit Leinen und Leder glänzend: Termindruck, Materialknappheit und die immer wieder erstaunlich hohe Erwartung an Perfektion – da muss man sich behaupten. Die praktischen Seiten des Jobs – Stoffe auswählen, Räume gestalten, Möbel aufarbeiten – locken zwar, aber die Realität holt einen manchmal auf dem Boden der Werkstatt zurück. Ein ganz persönlicher Rat? Wer die Hände schmutzig macht und mit Kopf und Herz dabei ist, kann hier wachsen. Aber Illusionen sollte man nicht hegen: Es ist mehr echter Handgriff als ein Schaulaufen auf Instagram.
Und Kiel? Irgendwie anders.
Vielleicht liegt es an der Luft, vielleicht an der Mentalität: Raumausstatter in Kiel zu sein, heißt auch, zwischen nordischer Gelassenheit und hanseatischem Pragmatismus zu balancieren. Es ist kein Beruf, in dem Ruhm winkt – aber einer, in dem Handwerk, Stil und der Geruch frischer Farben eine echte Heimat haben können. Wer hier anfangen will, darf Fragen stellen, Fehler machen – Hauptsache, er bleibt neugierig und mit den Füßen auf dem Boden. Oder auf dem Teppich, sozusagen.