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Sauberkeit kann manchmal ganz schön schmutzig sein. Wer sich in Rostock als Putzhilfe verdingt, weiß: Der Staub ist nie besiegt. Gerade für Berufsanfängerinnen – oder jene „Wechselwilligen“, die nach Jahren in anderen Branchen auf der Suche nach etwas Handfesterem sind – ist dieser Arbeitsbereich so bodenständig wie abwechslungsreich. Klingt das zunächst unspektakulär? Vielleicht. Aber unterschätzt wird, wer glaubt, Routine, Zeitdruck und Umgang mit Menschen sowie Chemikalien seien ein Kinderspiel. Gerade in Rostock, wo zwischen Altstadt und Hafensilhouette die Immobilienpreise steigen, wächst der Druck auf Reinigungskräfte – und die Erwartungen gleich mit.
Was viele unterschätzen: Die „klassische Putzkraft“, so ein altbackener Begriff, ist in Rostock längst nicht mehr bloß mit Wischmopp und Eimer unterwegs. Einmal Wohnungen, dann Büros, dann Praxen – kein Tag gleicht dem anderen. Die Aufgabenpalette reicht mittlerweile von Grundreinigung über spezielle Oberflächenpflege bis hin zu Hygieneprotokollen in Einrichtungen. Fun Fact am Rande: Gerade in medizinischen Betrieben verlangt man inzwischen – samt Prüfprotokollen – routiniert Desinfektions-Know-how. Wer da noch glaubt, das sei „nur ein bisschen sauber machen“, hat die letzten zehn Jahre verpasst.
Rostock wächst. Soweit, so bekannt. Aber was bedeutet das für Putzhilfen? Die Kehrseite der boomenden Altstadt- und Hafencity-Sanierungen ist ein steigender Bedarf an Sauberkeit – nicht nur bei Privatleuten, auch im gewerblichen Bereich. Gleichzeitig kämpfen viele Reinigungsfirmen mit Personalknappheit. Wer zuverlässig, freundlich und belastbar ist, bekommt in Rostock oft schneller eine Anstellung, als er „Allzweckreiniger“ sagen kann. Zuverlässigkeit steht da übrigens weit vor Zeugnissen – auch wenn Arbeitsverträge zunehmend professioneller formuliert werden.
Reden wir nicht drum herum: Gehaltsgespräche haben in diesem Beruf zuweilen einen schalen Beigeschmack. Die Löhne? Ja, es gibt den Mindestlohn. Doch die Praxis zeigt: Die Spanne ist in Rostock breiter als man denkt. Bei gering qualifizierten Einsätzen pendelt sich der Verdienst meist um 2.000 € bis 2.300 € pro Monat ein. Mit Erfahrung, Zusatzaufgaben (z. B. Spezialreinigung, Teamführung oder Schlüsseldienst) und in Unternehmen, die Tarif zahlen, sind 2.400 € bis 2.700 € realistisch. Mancher Privathaushalt zahlt – unter der Hand? – gelegentlich auch mehr. Aber ehrlich: Schwarzarbeit ist in einer wachsenden Stadt wie Rostock kein kluger Schachzug mehr. Die Lohnnebenkosten steigen, das Risiko sowieso.
Natürlich, putzen geht auch mit Schwamm und Muskelkraft – das „Back-to-the-Roots“-Prinzip hat aber spätestens dann Grenzen, wenn automatische Hochdruckreiniger und antiallergene Reinigungsmittel Standard sind. Wer technologisch hinterherhinkt, merkt schnell: Rücken und Gelenke geben schneller auf als erhofft. Weiterbildungsmöglichkeiten? Die gibt’s tatsächlich öfter als gedacht: Produkteinweisungen zu umweltfreundlichen Reinigern, Workshops über Ergonomie, sogar kleine Lehrgänge zu Dokumentation und Infektionsschutz. Wer sich auskennt, steigt nicht nur im Gehalt, sondern kann auch Ansprüche an Arbeitszeiten und Sicherheit stellen – eine Seltenheit, aber in Rostock kein Hirngespinst.
Manchmal fragt man sich: Warum hat ausgerechnet dieser Beruf ein Imageproblem? Wer als Putzhilfe arbeitet, spürt diesen merkwürdigen Mix aus Stillhalten und Notwendigkeit. Vieles läuft verdeckt ab, Wertschätzung gibt’s meist nur von jenen, die das Chaos wieder vorfinden, wenn mal nicht geputzt wurde. Doch unterschätzt ist, wie facettenreich, kontaktintensiv und verantwortungsvoll der Beruf in Rostock geworden ist. Ob Handgriff, Handschlag oder Humor beim Kunden: Manchmal entstehen freundschaftliche Beziehungen, manchmal Respekt, manchmal nur ein Schulterzucken. Aber: Wer diese Arbeit macht, zeigt eine ganz eigene Art von Stolz – irgendwo zwischen Hafenluft und Kalkreiniger. Und das ist manchmal mehr wert, als sich so mancher vorstellen kann.
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