Dr. Hoberg Zahnmedizin GmbH | 10115 Berlin
- Relevanz
- Titeltreffer
- Datum
DAMPSOFT GmbH | 10115 Berlin
IFLb Laboratoriumsmedizin Berlin GmbH | 14461 Berlin
Dr. Hoberg Zahnmedizin GmbH | 10115 Berlin
DAMPSOFT GmbH | 10115 Berlin
IFLb Laboratoriumsmedizin Berlin GmbH | 14461 Berlin
Manchmal erwische ich mich dabei, wie ich gedanklich durch die Flure einer typischen Zahnarztpraxis in Potsdam streife – umgeben von beherzten Stimmen, Wischplänen und einem Hauch Lavendelduft aus der letzten Hygienekontrolle. Das klingt romantischer, als es ist. Denn der Beruf des Praxismanagers (und ja, ich meine ausdrücklich alle Geschlechter), ist ein Balanceakt zwischen betriebswirtschaftlichem Kalkül, Teamempathie und einem Schuss Beharrlichkeit im Berliner Speckgürtel. Doch der Reihe nach: Was macht diesen Job, gerade für Einsteiger:innen oder Wechselhungrige, in Potsdam so besonders?
Wer sich für den Beruf entscheidet, landet mitten in einem Spannungsfeld: Auf dem einen Ast balancieren Abrechnungen, Budgetkontrolle, personelle Einteilung, Qualitätsmanagement und die knallharten Vorgaben der KZV. Auf dem anderen schaukeln menschliche Bedürfnisse, Notfälle, IT-Fragen (und nicht zu vergessen: die Chefin mit ihrer Vorliebe für Listen in Pastellfarben). Kurz: Man jongliert mit Patientenakten, Arbeitszeitmodellen und spontanen Lieferengpässen für Betäubungsmittel. Klingt nach Multi-Tasking? Ist es – und das auf ziemlich hohem Niveau. Nicht selten wächst einem der Eindruck: Wer hier bestehen will, muss mehr als organisieren können; man muss im Zweifel auch einmal den „Bad Cop“ spielen, ohne als „Bürohengst“ abgestempelt zu werden.
Rechnen wir Tacheles: In Potsdam bewegt sich das Einstiegsgehalt für Praxismanager:innen meist im Korridor von 2.800 € bis 3.300 €. Mit Erfahrung – und Praxen, die den Unterschied wirklich schätzen – sind gelegentlich auch 3.500 € bis zu 4.100 € drin. Klingt nach solides Mittelfeld? Stimmt. Allerdings muss man für diesen Bereich in Brandenburg zwei Dinge wissen: Erstens fällt das Lohnniveau im Speckgürtel selten in Richtung Hauptstadtgehälter (von der Eigenkapitalquote vieler Praxen mal ganz zu schweigen). Zweitens: Wer sich um Fortbildungen oder Zusatzqualifikationen wie QM-Zertifikate oder Abrechnungs-Updates bemüht, argumentiert deutlich überzeugender in der nächsten Gehaltsrunde – sofern die Praxisleitung den regionalen Markt im Blick hat und nicht noch in D-Mark rechnet.
Neulich fragte mich eine Kollegin: „Musstest du dich eigentlich komplett neu erfinden, als das digitale Röntgen kam?“ Ehrliche Antwort: Ein bisschen schon. Die Digitalisierung – von Software-Umstellungen bis hin zu eRezept-Prozessen – verändert das Berufsbild rasanter als viele wahrhaben wollen. Wer jetzt einsteigt, merkt bald: Die Bereitschaft, sich auf IT-Kuriositäten, Ablagewellen und gesetzliche Neuerungen einzulassen, ist heute beinahe so wichtig wie Durchsetzungsvermögen oder Abrechnungskenntnisse. In Potsdam, wo demografischer Wandel und wachsender Konkurrenzdruck das Zahnärzte-Wesen kräftig umwälzen, werden Praxismanager:innen mit Innovationsgeist händeringend gesucht. Wer da nur auf Routinen setzt, steht schnell auf verlorenem Posten.
Was in der Region auffällt? Potsdam zieht – nicht nur wegen Babelsberger Kiefern oder märchenhafter Villen – eine anspruchsvolle, teils international aufgestellte Patientenschaft an. Da ist Feingefühl gefragt, manchmal sogar Kommunikationsgeschick auf Englisch oder Polnisch (!). Hinzu kommt ein lebendiger Mix aus jungen Berufseinsteiger:innen und altgedienten Praxismitarbeiter:innen: Hier prallen Pragmatismus und Neugier auf jahrzehntealte Gepflogenheiten, was zu überraschend konstruktiven – gelegentlich aber auch sehr widerspenstigen – Teambesprechungen führen kann. Und wenn es mal wieder um Datenschutz oder Rezertifizierung geht? Dann steht der Praxismanager ganz vorn – meistens zwischen allen Stühlen, aber mit einer gesunden Portion Sturheit.
Ob Neuankömmling, Umsteiger:in oder Rückkehrer aus dem Berliner Chaos – Praxismanager:in in Potsdam zu werden, ist nichts für schwache Nerven, aber absolut reizvoll für Menschen mit Sinn fürs Praktische, sowie einem hauchdünnen Nervenkostüm aus Drahtseil und diplomatischem Feingefühl. Wer keine Angst vor wechselnden Herausforderungen, dem Geruch von Desinfektionsmittel und gelegentlichen Brückentagen (diesseits und jenseits der Havel) hat, der wird mehr als nur ein Verwalter – vielleicht sogar so etwas wie das Rückgrat der gesamten Praxis. Eigentlich verrückt, dass das kein Traumberuf für Serienhelden ist. Aber vielleicht gerade deshalb so wichtig. Und in Potsdam ohnehin: dringend gesucht.
Das könnte Sie auch interessieren