Zahnhaus Fiesel MVZ GmbH | 41061 Mönchengladbach
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Kreiskrankenhaus Mechernich GmbH | 53894 Mechernich
VPL Personal Leasing GmbH | 58507 Lüdenscheid
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Wer bei „Praxismanager“ an den bequemen Sessel im Chefbüro denkt und glaubt, der Kaffee fließt hier ohne jeden Störfaktor, der möge sich besser gleich umorientieren. Praxismanager in einer Zahnarztpraxis – speziell im Mönchengladbacher Raum – begegnen einer Welt, die irgendwo zwischen Mini-Konzern und mikroskopisch durchleuchtetem Familienbetrieb oszilliert. Die eigentliche Anstrengung? Ein ständiges Spagatturnen zwischen Patientenflut, Personalfragen, Gesetzesflut und Technik-Sprüngen, deren Tempo nicht immer die eigene Tagesform berücksichtigt. Ich weiß, wovon ich spreche – manchmal fühlt es sich an, als müsste man gleichzeitig Buchführung, Mediation und einen Crashkurs in Digitalisierungsfragen jonglieren.
Wen die Zettelwirtschaft und das Klientel am Empfang überraschen, der sollte einen zweiten Blick riskieren: Praxismanager sind eben nicht nur Verwalter von Urlaubsanträgen und Einbestellungslisten. Sie sind Schnittstelle – und zwar für alles, was Organisation, Mensch und Maschine in der Zahnarztpraxis betrifft. Teamführung? Ja. Qualitätssicherung? Tagtäglich. Datenschutz und Rechnungswesen? Wer glaubt, das macht sich nebenher, unterschätzt die Komplexität. In Mönchengladbach, wo der Wettbewerb zwischen großen Medizinischen Versorgungszentren und kleineren Traditionspraxen wächst, wird diese Vielseitigkeit zur echten Berufsvoraussetzung. Eine Allzweckwaffe wird hier verlangt, keine Zauberformel – selbst wenn der Umgang mit Quartalsbilanzen und IT-Systemen manchmal wie Hokuspokus anmutet.
Ich erinnere mich an meinen ersten Tag – Checkliste raus, Erwartungen hoch, Nerven blank. Gerade für Einsteiger oder Quereinsteiger fühlt sich der Sprung in die Praxiswelt wenig wie ein warmer Empfang an; eher wie der Einstieg auf ein Segelschiff bei Windstärke sieben. Viel Eigeninitiative, manchmal sogar Widerstand gegen die berüchtigte „Das haben wir hier immer schon so gemacht“-Mentalität sind gefragt. Wer einen Hang zu kleinen Machtkämpfen im Team verspürt – keine Sorge, die gibt’s überall. Nur: Wer im Management bestehen möchte, sollte diplomatisch, kommunikativ und bereit sein, Arbeitsprozesse immer wieder zu hinterfragen. Was viele unterschätzen: Der Beruf verlangt ein gewisses dickes Fell und – ja! – auch eine Prise Humor. Manchmal frage ich mich, ob das nicht die wichtigste Qualifikation ist, um zwischen widerspenstiger Praxissoftware und auf Kante genähten Abrechnungsfristen zu überleben.
Digitalisierung ist – zumindest auf dem Papier – der große Befreiungsschlag der letzten Jahre. Klappt aber? Tja, wer schon einmal eine neue Praxisverwaltungssoftware eingeführt hat, weiß: Zwischen Werbeversprechen und Praxisrealität klafft oft ein Ozean. Im Mönchengladbacher Raum tun sich besonders jene Praxen hervor, die technikaffin sind – oder zumindest den Mut haben, Neues auszuprobieren. Der Haken: Der Wandel geht nicht an allen Lohnstrukturen spurlos vorbei. Einstiegsgehälter ab etwa 2.800 € sind keine Seltenheit, dass sich das jedoch linear nach oben entwickelt, bleibt Wunschdenken. In manchen Großpraxen sind 3.200 € bis 3.800 € möglich; kleinere Praxen stecken mitunter im Bereich von 2.700 € bis 3.100 €. Klingt anständig, ist aber oft gekoppelt an Verantwortungsbereiche, die gelegentlich alles andere als eindeutig umrissen sind. So wie im richtigen Leben eben.
Mönchengladbach hat, abseits seines nicht ganz unumstrittenen Charmes, einen Vorteil: Die Mischung aus Ballungsnähe und niederrheinischer Bodenständigkeit bringt einen Arbeitsmarkt hervor, in dem Wandel zwar beschlossen, aber nicht immer stürmisch angenommen wird. Weiterbildung? Einerseits ein Muss, etwa im Bereich Datenschutz, Personalführung oder Abrechnungsoptimierung. Andererseits laufen viele Lehrgangsangebote – zumindest für Berufseinsteiger – Gefahr, in Standardfloskeln zu versanden. Was mich immer wieder wundert: Wie selten nachgefragt wird, wie es einem im Management wirklich geht. Es gibt Tage, da bräuchte man weniger ein weiteres Zertifikat, als ein Gespräch mit jemandem, der das Chaos einmal durchlebt hat.
Praxismanager in einer Zahnarztpraxis in Mönchengladbach zu sein, ist kein rein administrativer Job. Eher ein Beruf, in den man hineinwächst, stärker noch: den man mitprägt – trotz, oder vielleicht gerade wegen, des täglich neu sortierten Wahnsinns. Wer bereit ist, sich auf das Wechselspiel aus Organisieren, Umdenken und Durchhalten einzulassen, findet hier – bei aller Herausforderung – einen Arbeitsbereich, der selten langweilig wird. Wirklich. Und abends, wenn der letzte Patient weg ist und die Listen endlich stimmen? Tja, dann merkt man: Ein bisschen Stolz bleibt fast immer hängen.
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