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Praxismanagerin – männlich, weiblich, divers, das ist hier völlig unerheblich. Was zählt, ist der kühle Kopf zwischen Termindrahtseilakten, Abrechnungscodes und dem ziemlich breiten Lächeln der Patienten. Wer als Praxismanager in einer Leipziger Zahnarztpraxis einsteigt, landet keineswegs in einer grauen Schaltzentrale. Eher erinnert die Aufgabe an das Jonglieren mit Tellern bei Gegenwind: Verwaltung, Personal, Qualitätsmanagement, oft noch die IT – und wenn’s knallt, ist selten jemand schneller vor Ort als Sie. Klingt abschreckend? Keineswegs. Es hat eine ganz eigene Schönheit, Ordnung ins Chaos zu bringen. Manchmal merkt das nur niemand – bis Sie mal eine Woche krank sind.
Die Jobbeschreibung liest sich schnell: Teamführung, Abrechnung, Organisation, Schnittstelle zwischen Ärzten, Team und Patienten. Leipzig bringt da seine Tücken mit. Die Stadt wächst seit Jahren, Praxen expandieren, Zahnärztinnen werden jünger – ambitionierter obendrein. Digitalisierung? In der Theorie längst gesetzt, in der Praxis oft ein Bastelprojekt, mit dem man sowohl Millennials als auch alten Hasen jährlich einen neuen Systemwechsel zumuten muss. Was viele unterschätzen: Ein Praxismanager hält selten still. Gerade in Leipzigs wachstumsfreudigen Stadtteilen kommt der Terminkalender kaum hinterher – da reichen Managementkurse allein nicht aus, da braucht es Pragmatismus, den berühmten Draht zu Menschen und – ja, auch ein bisschen Chuzpe, gelegentlich Grenzen zu setzen. Manchmal landet man ganz nebenbei in der Rolle destruktiver Diplomatin: Rezeption schimpft über das neue Abrechnungstool, die Chefin plant das Sommerfest, zwischen Tür und Angel werden Lieferverträge neu verhandelt. Sie balancieren, schlicht und einfach.
Unschönes Thema, aber ehrlich: Wer einsteigt, rechnet selten mit Luftschlössern. In Leipzig liegt das Einstiegsgehalt oft irgendwo zwischen 2.700 € und 3.100 € – das schwankt je nach Praxistradition, Größe und dem vielzitierten „Verantwortungsspielraum“. Mit Erfahrung und fortgeschrittener Zertifizierung sind durchaus 3.200 € bis 3.700 € drin. Ja, dafür sitzt man selbst dann in der Falle, wenn der Chef spontan zur Fortbildung ist und man zwischen Digitalisierungsstrategie und Personalgespräch rotiert. Viele Kolleginnen scherzen: „Praxismanager – das ist der, der noch lacht, wenn niemand mehr lacht.“ Vielleicht tröstet, dass in Leipzig die Mieten noch halbwegs im Rahmen sind – zumindest, solange man nicht zu dicht an trendige Kieze wie Plagwitz will. Und ganz ehrlich, Freude am Jonglieren muss sein, sonst bleibt das Gehalt am Monatsende nur eine Zahl unter vielen.
Der Leipziger Markt ist eigen. Ein bisschen ostdeutscher Pragmatismus, gepaart mit städtischem Modernisierungsdrang, ergibt eine Gemengelage, die man in Düsseldorf oder München so nicht findet. Hier hagelt es nicht ständig neue Regularien, aber die Zahnärzteschaft wächst jünger und weiblicher nach – das färbt auf die Teamdynamik ab. Ein frei gelebter Stil, direkter als anderswo, manchmal weniger geduldig mit Hierarchien. Digitalisierung? Kommt meist in Wellen, oft im Sandwich zwischen Altgeräten und Cloudabos, Finanzen werden hier nicht lockerer verteilt als andernorts. Also, wer schnell Routine sucht, wird enttäuscht. Wer gern improvisiert, hat einen Heimvorteil.
Klar gibt es Weiterbildungen, speziell für Management in medizinischen Kontexten. Leipzig bietet abseits der klassischen Kammern auch berufsbegleitende Kurse, ausgerichtet auf Abrechnung, IT-Lösungen, Personalführung und Qualitätszirkel – alles keine Hexerei, wenn man dranbleibt. Was aber wirklich zählt? Neugier, Durchhaltevermögen, vielleicht sogar eine Portion Humor. Die wenigsten steigen als „komplette“ Praxismanager ein. Meistens wächst das Mütchen mit den Aufgaben. Und irgendwann – es fühlt sich an wie ein kleines Wunder – funktioniert der Laden spürbar runder. Auch wenn es erst mal keiner merkt. Das ist, Hand aufs Herz, der schönste Moment. Und vielleicht der einzige Beweis, dass diese Aufgabe mehr wert ist als jede Gehaltsangabe im Vertrag.
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