Contilia Therapie und Reha GmbH | 45127 Essen
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amt - Gesundheitsakademie im Vest Inh. Dr. Margret Stromberg e.K. | 45657 Recklinghausen
Völker-Schule e.V. | 49074 Osnabrück
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Wer als Berufseinsteiger oder Wechselwilliger einen Blick auf die Podologie in Hamm wirft, stolpert schnell über ein paradoxes Bild: Einerseits wird dieses Handwerk zwar gern ins hintere medizinische Regal geschoben – irgendwo zwischen Fußpflege und Esoterik, was ehrlich gesagt ziemlich danebenliegt. Andererseits spielt gerade in Hamm, einer Stadt mit wachsender älterer Bevölkerung, das Können der Podologen eine Rolle, die unterschätzt wird. Da fragt man sich mitunter: Warum haben Füße eigentlich so oft einen schlechten Ruf? Und wie kommt es eigentlich, dass hier häufig noch mit Vorurteilen statt Wertschätzung gearbeitet wird?
Für viele markiert der tägliche Umgang mit Hühneraugen, eingewachsenen Nägeln und diabetischen Füßen vor allem eines – Präzision und Sinn für Details. Wer in Hamm podologisch tätig ist, kennt den Mikrokosmos Fuß wie seine Westentasche. Und doch ist keine Behandlung wie die andere. Mal rückt die klassische Fußpflege ins Zentrum, mal geht es um hochsensible Risikopatienten – Diabetes Typ 2 ist hier ein Dauerthema, auch weil die Region traditionell viele ältere Menschen zählt. Das kann an manchen Tagen schon anstrengend werden: Die Kombi aus medizinischer Expertise, Empathie und der Fähigkeit, auch nach dem dritten Gespräch freundlich zu bleiben, verlangt mehr als nur Routine.
Was viele unterschätzen: Podologie ist mittlerweile ein medizinischer Heilberuf, mit gesetzlich regulierter Ausbildung und komplexen Anforderungen – so ganz anders als früher. Allein der Umgang mit modernen Techniken und Hygienestandards hat eine Dynamik bekommen, die auch erfahrene Kräfte fordert. Zuckt man mit den Schultern und denkt „halb so wild“, sieht man sich rasch von Lasertherapie, digitaler Befunddokumentation und immer neuen Regularien eingeholt. In Hamm, wo die sozialen Unterschiede sichtbar sind und der Kostendruck in der Gesundheitsversorgung spürbar wird, erfordert das Durchhaltevermögen und gelegentlich einen kräftigen Schuss Pragmatismus.
Was verdient man eigentlich in Hamm? Nicht selten wird über das Gehalt geflüstert, als wäre es ein Betriebsgeheimnis. Im Schnitt bewegt sich der Verdienst für Einsteiger im Bereich von etwa 2.300 € bis 2.700 €. Wer sich spezialisiert, etwa auf komplexe Krankheitsbilder – diabetisches Fußsyndrom lässt grüßen – kann durchaus auf 2.800 € bis 3.400 € kommen. Klingt okay? Jein. Angesichts der Verantwortung, etwa beim Erkennen von Infektionen oder chronischen Erkrankungen, wäre da eigentlich mehr Wertschätzung angebracht. Und mehr Lohn sowieso – aber Hamm ist eben nicht Hamburg.
Was sich gerade tut? Digitalisierung und moderne Therapieverfahren halten – langsam, aber sicher – auch in Hamm Einzug. Mobile Praxisdienste, Kooperationen mit Diabetologen, Fort- und Weiterbildungen unter dem Stichwort „interprofessionelle Zusammenarbeit“. Klingt erstmal nach Buzzword-Bingo, ist in der Praxis aber alles andere als uninteressant. Nur reicht technische Innovation allein nicht aus: Viele Podologen – besonders Berufseinsteiger – stehen nach wie vor vor der Mammutaufgabe, Anerkennung innerhalb des medizinischen Teams zu erkämpfen und den eigenen Wert sichtbar zu machen.
Bleibt noch die Frage: Warum sollte man sich das antun? Weil es genau dieser irritierende Mix ist – zwischen Handwerk und Heilkunde, Automatismus und echter Verantwortung. Wer in Hamm podologisch arbeiten will, braucht beides: Humor für die täglichen Kuriositäten und Ernsthaftigkeit für die großen Themen. Und: Einen langen Atem. Die Wertschätzung ist da, sie zeigt sich nur selten laut. Aber manchmal genügt ein ehrliches „Danke“, wenn der Schmerz nachlässt – das weiß man irgendwann, wenn man dabeigeblieben ist.
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