Contilia Therapie und Reha GmbH | 45127 Essen
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amt - Gesundheitsakademie im Vest Inh. Dr. Margret Stromberg e.K. | 45657 Recklinghausen
Corius Deutschland GmbH | 47906 Kempen
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Als jemand, der seit einiger Zeit mit beiden Füßen in der Podologie steht – Wortspiel beabsichtigt – kann ich sagen: Wer diesen Beruf in Bochum ergreifen will, taucht in ein Feld ein, das irgendwo zwischen Medizin, Handwerk und Dienstleistung balanciert. Dabei erlebt man rasch: Zum Wohlfühl-Einheitsbrei taugt dieser Job nun wirklich nicht. Zu direkt, zu praktisch, bisweilen zu herausfordernd. Tatsächlich, das spürt man schnell, ist jeder Arbeitstag ein Patchwork aus den unterschiedlichsten Aufgaben. Mal medizinhaft, mal fast schon detektivisch. Und manchmal – das sei ganz offen gesagt – auch ein bisschen schmerzhaft für die eigenen Hände.
Wer bei „medizinischer Fußpflege“ nur an Feile und Politur denkt, kennt das Berufsfeld nicht. In Bochum – dem alten Ruhrgebietsherzen, irgendwo zwischen Großstadtpuls und Dorfcharme – kreuzen sich alle denkbaren Fußgeschichten: Diabetiker mit drängenden Problemen, Senioren mit langjährigen Beschwerden, sportive Jugendliche mit unklaren Druckstellen. Ein Podologe hier ist medizinischer Dienstleister, Berater, aber auch Handwerksprofi. Da geht es nicht nur um Nagelprothesen, Orthosen oder hygienische Standards (und die sind strenger als so mancher denken mag). Auch der Einsatz moderner Diagnostik nimmt zu. Digitalisierung? Ja, schleicht sich langsam ein – etwa beim Terminmanagement, Teilweise begeistert, teils zähneknirschend. Man stelle sich einen Mittsechziger-Podologen vor, der das erste Mal eine 3D-Fußvermessung bedienen muss. „Früher ging’s auch mit Augenmaß“, mögen manche schimpfen. Mag sein. Aber die Zeit steht eben nicht still, auch nicht am Fuß.
Warum ausgerechnet in Bochum Podologe werden? Die Antwort ist so ehrlich wie bodenständig: Weil die Leute hier alt werden, aber die Füße eben nicht. Die Population altert – besonders im Ruhrgebiet, das ist ein offenes Geheimnis – und die Nachfrage nach kompetenter podologischer Versorgung steigt stetig. Ich erinnere mich an eine Patientin, die mal sagte: „Früher hat Oma die Hühneraugen noch selbst rausgepult.“ Heute wird das – zum Glück – delegiert. Und ehrlich: All die Volkskrankheiten, die mit Füßen beginnen (Diabetes, Gelenkbeschwerden, Durchblutungsstörungen), machen diesen Job praktisch zukunftssicher. Nicht umsonst beobachtet man einen Anstieg von neuen Praxen, oft auch in Kooperation mit Fachärzten. Konkurrenz? Sicher. Aber man kennt sich. Und ab und zu hilft sogar das Klischee der „Kohlenpott-Solidarität“ ein wenig.
Nüchtern betrachtet: Der finanzielle Start ist nicht berauschend, aber auch kein Griff ins Leere. Wer neu dabei ist, landet meist zwischen 2.200 € und 2.500 €. Mit ein paar Jahren Erfahrung, Spezialisierung (etwa diabetischer Fuß) und etwas Geschäftssinn kommen auch 2.800 € bis 3.200 € in Reichweite. Klingt solide, bleibt im Gesundheitswesen aber immer ein Ringen zwischen Wertschätzung und Preisdruck. Kostenerstattung, Kassenärztliche Zulassung – ein Kapitel für sich, das hier zu weit führen würde. Sagen wir es so: Wer primär für das große Geld einsteigt, wird eher unzufrieden werden. Wer Freude daran hat, Menschen tatsächlich helfen zu können – und das mit ganz praktischem, manchmal undankbarem Handwerk – erlebt im Alltag mehr Sinn als so manch systemferner Bürojob.
Was viele unterschätzen: Weiterbildung ist nicht Deko, sondern Notwendigkeit. Wer auf der Stelle tritt, wird von neuen Techniken, medizinischem Fortschritt und Regulatorik locker überholt. In Bochum gibt’s ein paar wirklich gute praxisnahe Angebote. Workshops zu orthopädischen Hilfsmitteln, Einblicke in Wundmanagement oder Fortbildungen rund um moderne Hygienekonzepte. Manche Praxen zahlen das sogar, wenn man Glück hat. Und manchmal – ja, das sagen viele Kolleginnen und Kollegen – wird man durch die freiwillige Annahme von Herausforderungen zur besten Version seines Fachs.
Ob man als Berufseinsteiger, Umsteiger oder gar als latent frustrierte Fachkraft im Trubel von Bochum in diesem Feld glücklich wird? Das hängt von der eigenen Motivation ab. Wer Menschen, Füßen und Fortschritt nicht aus dem Weg gehen will; wer mit den unvermeidlichen Ecken des Ruhrgebiets leben kann und gerne ausgetretene Pfade verlässt – der findet in diesem Job mehr als eine Beschäftigung. Eher einen vielseitigen, fordernden Alltag, in dem kein Tag wie der andere ist. Und vielleicht – ganz vielleicht – irgendwann das gute Gefühl, in einer Stadt wie Bochum wirklich gebraucht zu werden.
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