The Bellezza Group GmbH & Co. KG | 80331 München
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Lechwerke AG | 86150 Augsburg
Deutsche Bahn | 80331 München
Das Weitblick Allgäu | 87616 Marktoberdorf
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Sagen wir es, wie es ist: Wer den Beruf des Pizzabäckers in Augsburg wählt – egal ob frisch von der Schule, als Quereinsteiger oder mit Erfahrung aus einer anderen Küche – der entscheidet sich nicht für den bequemsten Weg. Es ist ein Handwerk, durchaus robust, mit Tradition und einer Prise Lokalstolz. Am Ofen stehen, Teig kneten, Tomatensauce riechen, mit bloßen Händen spüren, ob die Luftfeuchtigkeit heute alles wieder anders macht als gestern – das ist kein Bürojob und auch kein glamouröser Gastronomie-Hype. Und dennoch strömen immer wieder Menschen in diesen Beruf – warum eigentlich?
Augsburg ist nicht München. Muss man wissen. Einerseits bodenständig, andererseits mit einer erstaunlichen Vielfalt, was das kulinarische Angebot betrifft. Wer etwa am Abend durch die Innenstadt geht, merkt schnell: Italienisches Essen – und damit Pizza – gehört hier zum Alltag wie Lech, Fugger und FCA. Die Dichte an Pizzerien hat zugenommen, kleine Familienbetriebe existieren neben Ketten und modernen Food-Konzepten. Der klassische „Pizzabäcker alter Schule“, meist aus Italien stammend und mit jahrzehntelanger Erfahrung, bekommt zunehmend Gesellschaft – von Jüngeren, aus anderen Nationen, manchmal sogar aus Augsburg selbst. Ein nice-to-have-Nostalgiebonus ist das, aber das Spielfeld wird internationaler. Viel Konkurrenz, aber auch frischer Wind.
Kurios: Einige Betriebe haben inzwischen auf elektrisch gesteuerte Hybrid-Öfen und digitale Bestellsysteme umgestellt. Mancher Traditionalist rümpft darüber die Nase. Ist das noch Pizzahandwerk oder schon Industrieküche? Kurz: Augsburg macht es sich nicht einfach. Und vielleicht liegt genau darin sein Reiz.
Jetzt Tacheles: Es ist kein Geheimnis, dass die Löhne in klassischen Augsburger Pizzerien nicht mit den Gehältern der IT-Branche konkurrieren. Im Einstieg sind monatliche Vergütungen von 2.200 € bis 2.700 € typisch, in etablierten Häusern oder bei Zusatzqualifikationen durchaus bis zu 2.900 € oder – sehr selten – 3.100 € möglich. Wer handwerkliches Geschick und ein gewisses Durchhaltevermögen mitbringt, kann auch als Quereinsteiger relativ schnell Fuß fassen. Aufstiegsmöglichkeiten? Nun ja: Wer Verantwortung übernimmt – für den Warenbestand, den Einkauf und manchmal auch für ein ganzes Team – kann sich mittelfristig Richtung 3.000 € bis 3.400 € orientieren. Viel Reichtum? Natürlich nicht. Aber: Es gibt Entwicklungsspielraum, gerade durch die steigende Nachfrage nach authentischen, hochwertigen Produkten. Nur: Wer keine Leidenschaft für den Job mitbringt und rein aufs schnelle Geld aus ist? Dem rate ich, es lieber zu lassen. Schwere Teigwannen, lange Abende, Stress am Samstag – das trägt sich nicht ohne Herzblut.
Wer glaubt, ein Pizzabäcker müsse sich sein Leben lang mit Marinara und Salami begnügen, unterschätzt die heutige Branche – gerade in Augsburg. Ein wachsendes Angebot an Workshops (zum Beispiel für glutenfreien Teig oder vegane Käsealternativen), Pizza-Academys und interne Schulungen bringt echten Mehrwert. Immer mehr Betriebe schicken ihr Team zu Lehrgängen, in denen nicht nur das Handwerk geschult, sondern auch Grundlagen der Kalkulation oder ein Spritzer Gastro-Marketing vermittelt werden. Und tatsächlich: Wer etwa ein Faible für neue Kreationen, regionale Zutaten oder sogar nachhaltige Verpackungskonzepte entwickelt, kann sich im Betrieb weiter profilieren. Manchmal trifft man dann auch auf Kollegen, die meinen: „Immer diese Neuerungen – früher hat ein Holzofen gereicht!“ Aber so ist das – die Branche verändert sich, und am Ende profitieren oft jene, die offen für Wandlung sind.
Vielleicht klingt das alles pathetisch, aber ein bisschen Wahrheit ist dran: Pizzabäcker in Augsburg zu sein, heißt, mitten im Trubel zu stehen, den Puls der Stadt am eigenen Handrücken zu spüren – zwischen Wareneingang, Schichtwechsel, 300-Grad-Ofen und einer hungrigen Kundschaft, die manchmal meint, Pizza müsse in fünf Minuten perfekt sein. Ja, es ist anstrengend. Ja, der Lohn ist selten üppig. Aber: Wer sich auf das Handwerk einlässt, macht Erfahrungen, die andere nie hinter ihren Bildschirmen sammeln. Gibt schlechtere Orte, um den eigenen Weg zu suchen – oder?
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