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Kurita Europe GmbH | 68159 Mannheim
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Mainz. Stadt der Querköpfe, Sektkorken und – für Eingeweihte – überraschend vieler Patentanwältinnen und Patentanwälte. Wer zufällig im Schatten der Johannes Gutenberg-Universität oder nah am Mainzer Altstadtrand zwischen eleganten Kanzleischildern hindurchspaziert, ahnt meist gar nicht, wie feingetaktet das Uhrwerk dort in den Aktenzimmern tickt. Denn Patentanwaltsfachangestellte – klingt sperrig, ist aber eine der seltenen Schnittstellenberufe zwischen juristischem Fingerspitzengefühl, Technikaffinität und administrativer Präzision. Perfekt für jene, die weder in rein maschineller Routine noch im Paragraphenjungel versauern wollen. Doch wie sieht das konkret aus? Und warum tut man sich das freiwillig an, ganz abgesehen von klaustrophobischen Aktenschränken?
Die Arbeit – ja, ich spreche hier aus herzlicher Beobachtung, gelegentlicher Verzweiflung inklusive – verlangt Nerven wie Drahtseile. Da jongliert man mit Fristen, internationale Anmeldeverfahren, und – falls das Chaos zu groß wird – mit seltsam launischen Mandantinnen. Typisch Mainz eben: Ameisenfleiß trifft rheinhessische Gelassenheit. Wer hier als Berufsanfänger antritt, sollte keinen Schrecken vor dem Wort „PCT-Anmeldung“ bekommen, aber auch nicht den Glauben verlieren, wenn ein Aktendeckel zum dritten Mal vom Schreibtisch purzelt, nur weil die Poststelle acht Nachsendungen vergessen hat.
Was viele unterschätzen: Die Arbeit besteht nicht einfach aus Blindübernahme von Vorlagen. Man muss mitdenken – meist schneller, als einem lieb ist. Die Koordination von Amtsgängen, die Pflege von Datenbanken (und ja, Patentschutz ist ein besonders trockener Acker), Anwaltskorrespondenz, Gebühren. „Patentanwalt? Was machen die eigentlich?“, fragt das Umfeld oft. Antwort: Als Fachangestellte sind wir der rettende Faden im Spinnennetz der Erfindungen. Ohne uns läuft gar nichts, zumindest nicht sauber.
Jetzt ins Detail: Mainz profitiert, eigenartig genug, von Nachbarschaft und Konkurrenz zugleich. Direkt am Rhein gelegen, mit den Ballungszentren Frankfurt und Wiesbaden in Wurfweite, ist der Anspruch an Mainzer Kanzleien gewachsen – und damit auch an das Personal. Die Nähe zur Universität bringt einen beständigen Strom an technikorientierten Mandanten, während die lokale Industrie erstaunlich innovationsfreudig daherkommt. Pharma, Medizintechnik, Maschinenbau – das Sammelsurium an Patentthemen ist eine Liga für sich. Bedeutet: Routine stört hier niemanden, aber zum Spezialistentum werden Azubis fast zwangsläufig erzogen. Einmal Motoren rechtzeitig ölen, bitte.
Isolierte Monotonie gibt es nicht (zum Glück, sagen viele); dafür eine gewisse Erwartung, schnell Verantwortung zu übernehmen. Manchmal, jedenfalls nach zwei, drei Kaffee, fühlt sich das Arbeitsumfeld in Mainzer Kanzleien fast familiär an – sofern man sich in der Mischung aus Hierarchie und Hands-on-Kultur nicht verliert. Wer wechselt – etwa von Frankfurt –, merkt bald den Unterschied: In Mainz wird Mitsprache noch praktiziert, Chefs sind ansprechbar, aber auch unnachgiebig, wenn’s um Ordnung im Fristenbuch geht. Dieses Maß an Verlässlichkeit findet sich nicht überall.
Hand aufs Herz: Die Gehälter in Mainz sind – sagen wir es vorsichtig – keine Himmelsstürmer, schon gar nicht für Frischlinge. Wer einsteigt, kann mit etwas zwischen 2.300 € und 2.700 € rechnen. Nach ein paar Jahren, mit entsprechender Verantwortung, ist der Sprung auf 2.800 € bis 3.300 € durchaus drin. Wer sich spezialisiert – etwa auf internationale Verfahren oder Markenrecht und sich von der täglichen Routine nicht unterkriegen lässt –, darf über 3.500 € bis 3.800 € schielen. Das ist keine Raketenwissenschaft – aber eben auch kein Spaziergang. Und: Die eigentlich wertvollste Währung hier ist ein gewisses Maß an Autonomie, verlässlicher Perspektive und, ja, das angenehme Mainzer Betriebsklima.
Was viele nicht wissen: Patentfachangestellte sitzen selten auf ihren Akten fest. Wer mehr will, kann sich zum/zur „Patentreferent/in“ oder Richtung Fachwirt qualifizieren. Gerade in Mainz gibt es zahlreiche Möglichkeiten, sich über Seminare und – neuerdings – Online-Kurse fit zu halten. Sinnvoll? Sicher. Wer sich umsieht, entdeckt auch Kanzleien, die Weiterbildung honorieren – Zeit, Geld oder schlicht Wertschätzung im Alltag.
Abschweifung vielleicht, aber nicht unwichtig: Ich habe erlebt, wie Kolleginnen erst im zweiten oder dritten Berufsjahr ihre wahre Berufung fanden – nach einer Weiterbildung im Markenrecht oder einem Ausflug ins Europäische Patentwesen. Manchmal führt erst der Umweg ins Ziel.
Diesen Beruf muss man wollen. Mainz ist kein Ort für Schaufensterkarrieren, sondern für Leute, die Genauigkeit schätzen – und einen Arbeitsplatz, der zwischen Papierstapeln und Patentträumen schwankt. Wer sich darauf einlässt, bleibt selten lange auf der Stelle stehen – es sei denn, man will es so. Mainzer Patentanwaltsfachangestellte: Nicht die lautesten, aber die stillen Architekten des Fortschritts. Irgendwer muss ja die Fäden ziehen. Und warum nicht du?
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