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Patentanwälte BERNHARDT/WOLFF Partnerschaft mbB | 66111 Saarbrücken
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Wahrscheinlich fragt sich jeder, der im Südwesten frisch mit dem Gedanken spielt, in den Beruf des Patentanwalts einzusteigen: Warum ausgerechnet Saarbrücken? Nun – hier, im Dreiländereck, trifft spröder Rechtsalltag auf Innovationskultur. Selten drängt sich ein Beruf derart zwischen Technik und Recht, zwischen nüchternem Gesetzestext und eigenwilligem Tüftlerseelenleben wie der des Patentanwalts. Klingt nach Spagat – ist es auch. Und manchmal nach Balance auf einer Slackline im Wind.
Der Alltag lässt sich schwer auf ein pauschales Klischee herunterbrechen. Wer Maschinenbau, Chemie oder Elektrotechnik im Blut hat, schleppt sein ingenieurwissenschaftliches Gepäck direkt mit ins Büro – und es lohnt sich. Denn hier in Saarbrücken, wo Universität und Forschungsinstitute im Schatten alter Industrie atmen, entstehen noch immer Erfindungen im Wochentakt. Plötzlich sitzt man da, zwischen Notizblöcken voller Skizzen und Paragrafen, und verteidigt die kreative Leistung eines Teams, das vielleicht gestern erst seine Garagentür hinter sich zugezogen hat. Es gibt Momente, da fühlt sich Patentanwaltsarbeit eher wie Detektivspiel an: Zerpflücken, was neu ist – enttarnen, was überall schon einmal ausprobiert wurde. Was vielen von außen verborgen bleibt: Der Grat zwischen Routineprüfung und Gänsehaut-Momente ist schmal. Und manchmal fragt man sich wirklich, ob es nicht simpler gewesen wäre, einfach Yachtcharter in Lothringen zu machen.
Gehalt? Natürlich immer ein Lieblingsthema, aber auch eine Mogelpackung. Die Spannweite reicht, im Saarland realistisch betrachtet, für Berufseinsteiger meist von 3.500 € bis 4.200 € – Ausreißer nach oben gibt es, aber die sind so selten wie eine Franco-germanische Patentkonvention. Wer bereit ist, sich auf hochspezialisierte Themen einzulassen, wem es gelingt, eine dreisprachige Patentbeschreibung überzeugend zu verteidigen, der sieht sich mit der Zeit in Richtung 5.000 € oder mehr. Aber: Der Weg dorthin ist kein Spaziergang über den St. Johanner Markt. Wer schnelle Belohnung im Alltag sucht, sollte vielleicht doch lieber zur Innovationsberatung – anstrengend ist das nämlich auch.
Saarbrücken – ja, ich mag die Stadt – ist für den Patentanwalt ein widersprüchlicher Ort. Einerseits die grenzüberschreitende Industrie, die Nähe zu Frankreich und Luxemburg; vielfältige Mandate aus Maschinenbau, Medizintechnik und Software. Andererseits: Ein überschaubarer Markt mit traditionell wenigen großen Kanzleien, viel gegenseitiger Bekanntschaft und gefühlt wenig Platz für Anfänger. Trotzdem, so paradox das klingt, öffnen technische Neuerungen im IT-Sektor und das verstärkte Bewusstsein für geistiges Eigentum bemerkenswerte Lücken für neugierige Quereinsteiger. Wer glaubhaft Technik und Recht zusammenbringen kann – und keine Angst vor französischen oder englischen Patentschriften hat –, dem stehen aufregende Nischen offen. Nicht selten war gerade das Saarland Sprungbrett für Patentanwälte, die später europaweit tätig wurden.
Ein Punkt, der vielen zu selten klar ist: Der Beruf schreibt Weiterbildung quasi als Pflicht ins Grundgesetz der eigenen Biografie. Neue Technologien, europäische Standards, Gerichtsurteile aus Luxemburg oder München – tatsächlich entwickelt sich kaum ein Bereich des gewerblichen Rechtsschutzes so atemlos wie das Patentrecht. Wer also glaubt, mit dem Examen in der Tasche sei das Lernen zu Ende, der hat handfeste Chancen, in wenigen Jahren als wandelndes Patent von gestern zu gelten. Persönlich gesprochen: Man wird irgendwann zum Hybridwesen aus Ingenieur, Jurist und manchmal halbem Fremdsprachenlehrer. Ein bisschen Skurrilität gehört da fast schon zum guten Ton.
Unterm Strich? Der Patentanwaltsberuf ist in Saarbrücken weder rustikaler Auslaufposten noch hippe Start-up-Schmiede – sondern eine Art Werkstatt der Ambivalenz. Mal ist man zu nah dran am Tüftler – mal zu weit entfernt von den wirtschaftlichen Realitäten großer Klienten. Wer hier einsteigt, braucht nicht nur Verstand, sondern Widerstand. Aber, um ehrlich zu sein: Gibt es einen spannenderen Platz in der Region, an dem Recht auf Erfindergeist trifft und kein Tag wie der andere ist? Wohl kaum. Manchmal schmunzle ich, wenn ich daran denke, wie viele schon dachten, sie hätten das System verstanden. Doch der Patentanwalt in Saarbrücken – der lernt fast täglich, dass nichts endgültig sicher ist, außer vielleicht der juristische Zweifel. Und das ist schon ein ziemlich gutes Fundament.
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