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Es gibt Berufe, bei denen Worte wie „Nische“ oder „Spezialistentum“ schlicht untertrieben scheinen. Patentanwalt in Chemnitz – das klingt für viele noch immer nach fest verschlossenen Türen, nach duftenden Akten und knisternd stillen Bibliotheken. Ein Irrtum, wie ich inzwischen weiß. Wer nach einer Laufbahn sucht, bei der sich naturwissenschaftliche Akribie und juristische Rhetorik die Hand geben, der ist hier zumindest nicht völlig an der falschen Adresse. Aber Romantik? Die findet sich allenfalls in Fußnoten.
Im Grunde sitzt man als Patentanwalt selten „nur“ am Schreibtisch. Oder doch – aber nie mit dem Gefühl, den Hut des reinen Theoretikers zu tragen. Das Themenfeld ist weit: Maschinenbau und Chemie sind in Chemnitz nach wie vor tragende Säulen und sorgen für regelmäßigen Zulauf an Mandaten. Wer meint, sich locker durch technische Zeichnungen hangeln zu können, wird spätestens beim Formulieren einer sauberen Patentschrift eines Besseren belehrt. Hier kommt es auf Nuancen an, auf dieses „Wie genau war das jetzt gemeint?“ – und zwar jede Woche aufs Neue.
Chemnitz hat sich gemausert – auch wenn das mancher ungern laut ausspricht. Zwischen traditionsreicher Industrie und cleveren Ausgründungen (vor allem aus der TU heraus) spiegelt sich ein gewisser Erfindergeist. Doch der Bedarf an Patentanwälten wächst schleppend. Das liegt nicht zuletzt daran, dass viele Unternehmen ihre Innovationen so schnell in Serie bringen, dass die Frage nach Schutzrechten manchmal zu spät gestellt wird. Manchmal sitzt man also vor Ideen, die halb im Prototypenstatus, halb schon kopiert am Markt unterwegs sind. Ein ständiges Tauziehen zwischen Präzision und Pragmatismus.
Manchmal habe ich den Eindruck, Außenstehende unterschätzen die Tiefe dieses Berufs. Ein solides technisches (oft naturwissenschaftliches) Studium braucht es ohnehin, erst recht für den Einstieg. Und das juristische Rüstzeug kommt nicht als Taschenbuch daher – vielmehr jagt man zwischen den Paragraphen und Bestimmungen deutscher und europäischer Patentordnung hin und her. Das nervt, ja. Und reizt. Typische Fragen im Alltag: Wie weit darf man abgrenzen? Wo steckt die echte Erfindung? Und was, wenn die Gegenseite plötzlich Dinge fordert, die im Sachverhalt eigentlich gar nicht vorkamen? Wer schmunzelt, wird wahrscheinlich Patentlatten aus Eisen verlesen haben. Hier hilft nur eine Mischung aus Sorgfalt, bissigem Nachfragen und – ab und zu – schlicht Bauchgefühl. Wer das nicht aushält, landet selten freiwillig beim Deutschen Patent- und Markenamt.
Das Thema Gehalt ist selbstverständlich auch in Chemnitz ein zweischneidiges Schwert. Wer sich als Berufseinsteiger an die ersten Mandate wagt, darf mit Summen um 3.800 € bis 4.800 € rechnen – das klingt ordentlich, liegt regional aber auch daran, dass der Markt überschaubar bleibt. Mit wachsender Erfahrung sind deutlich höhere Einkommen realistisch, aber ein Selbstläufer ist das nicht: Der Mandantenstamm will gepflegt, die Weiterbildung (Stichwort: europäisches Patent, veränderte Rechtslage) fortlaufend absolviert sein. Und dann ist da diese Ungewissheit: Wie sehr beeinflussen wirtschaftliche Schwankungen die Beratungsnachfrage? Klar ist nur: Wer zwischen Komplexität und Klartext nicht den Faden verliert, kann sich in Chemnitz durchaus behaupten – aber das erfordert, wie so oft, einen langen Atem und die Bereitschaft, auch mal abends den PC noch einmal hochzufahren.
Patentanwalt in Chemnitz: Das ist ein Spagat zwischen solidem Fachwissen, regionaler Verwurzelung und einer Prise Abenteuerlust. Klingt hochtrabend? Vielleicht. Es ist kein Sprung ins Haifischbecken, aber auch kein behaglicher Binnensee. Wer sich von Kontroversen, Detailverliebtheit und gelegentlicher Frustration nicht abschrecken lässt, der findet hier ein Arbeitsfeld, das ebenso lebendig wie anspruchsvoll ist. Oder, um es mit einem Augenzwinkern zu sagen: Wer im Labor nie den Kaffee verschüttet, versteht auch keine Patentschrift so richtig. Das Leben draußen, es bleibt voller Überraschungen – selbst am Schreibtisch.
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