Parkettleger Jobs und Stellenangebote in Mönchengladbach
Beruf Parkettleger in Mönchengladbach
Parkettleger in Mönchengladbach: Ein Handwerk im Wandel, zwischen Tradition, Technik und Realität
Ich muss gestehen: Wenn ich das Wort „Parkettleger“ jemandem in Mönchengladbach zuwerfe, kommt selten sofort Begeisterung. Eher die Frage, ob das noch ein Beruf mit Zukunft ist – oder eben so ein Relikt aus der Zeit der Onkel-Wohnzimmer. Dabei steckt hinter diesem Berufsbild für mich weit mehr als bloße Kniefallromantik auf knarzenden Dielen. Es ist ein Handwerk – ja, eines der besonderen Sorte. Und es hat, zumindest hier am linken Niederrhein, immer noch erstaunlich viel Biss.
Wer frisch einsteigt oder aus anderen Baugewerken wechselt, merkt rasch: Parkett ist kein Produkt wie jedes andere. Die Arbeit riecht nach Holzstaub, klingt nach Sägeblatt und verlangt, auch wenn das kaum einer ausspricht, einen feinen Grat zwischen Geduld und Kraft. Die Mönchengladbacher Betriebe ticken, oft mehr als anderswo, noch nach familiären Prinzipien. Klein, teils längst schon in dritter Generation – nicht selten duzt der Chef die Auszubildenden weiter, selbst wenn sie längst Kollegen sind. Klingt charmant? Nach Außen sicher. Wer dagegen mit glatten Karrierekonzepten um die Ecke kommt, merkt schnell: Hier zählt handfeste Praxis – und der Humor, sich am Ende des Tages trotz schiefer Sockelleisten ein paar Sprüche um die Ohren hauen zu lassen.
Was unterschätzen viele? Für mich ganz klar: Die Mischung aus Alt und Neu, mit der man hier als Parkettleger tagtäglich jongliert. Einerseits diese vollgedämmten Büroneubauten – voller „Design-Vinyl“, die Kundschaft links und rechts nervös, wenn der alte Dielenboden knackt. Andererseits immer wieder die stuckverzierten Altbauten rund um Windberg, Rheydt oder Eicken, die ihren eigenen Kopf haben (und gern auch ihren eigenen Geruch). Die Fertigkeiten müssen variabler werden: Dreischichtparkett schwimmend verlegen heute, morgen Original-Stabparkett restaurieren – das verlangt mehr als kräftige Unterarme. Präzision beim Schleifen, ein Gefühl für Farböle und kleine Improvisationskunst: Wer dabei nur nach Schema F arbeitet, wird im Team bald zur Reibungsstelle.
Menschlich? Mönchengladbach ist kein Pflaster für Dünnhäutige. Die Arbeitsatmosphäre schwankt irgendwo zwischen ehrlichem Zusammenhalt und rauer Ironie. Arbeitet man in kleinen Familienbetrieben, steht die Kollegialität vorn – und meist ein Chef, der auch mal mitanpackt. Wer dagegen in größere Firmen wechselt, begegnet zunehmend Fluktuation, teils unsicheren Auftragslagen, vor allem, wenn die Bautätigkeit schwächelt. Und das passiert – wie neulich erst, als einige Bauprojekte im Nordpark fast gleichzeitig verzögert wurden. Dann heißt es: Flexibel bleiben. Und ein bisschen Pragmatismus mitbringen. Aber das gilt ja überall, oder?
Was viele wissen wollen: Wie sieht’s mit dem Geld aus? Für Einsteiger ist in Mönchengladbach nicht alles Gold, was glänzt – aber auch kein Ramsch. Das Einstiegsgehalt liegt meist bei 2.500 € bis 2.800 €, osteuropäische Konkurrenz und Preisdruck hin oder her. Wer sich spezialisiert – Stichwort: Altbausanierung, Sonderbeläge, repräsentative Objekte – kann auf 3.100 € bis 3.600 € kommen, auch ohne Meisterbrief. Aber Achtung: Wer anspruchsvolle Aufgaben will, muss sich regelmäßig weiterbilden. Die Betriebe erwarten längst Kenntnisse zu neuen Werkstoffen, Maschinenbedienung oder emissionsarmen Versiegelungen. Fortbildungen sind kein Luxus – sie öffnen Türen, manchmal überraschend in Nischen, die man vorher nicht auf dem Schirm hatte.
Bleibt die Frage nach der Zukunft. Viele alte Hasen erzählen, sie hätten „den Wandel kommen sehen, aber im Kern bleibt’s Holz, Leim und Handwerk“. Einerseits stimmt das. Die Digitalisierung schleicht nur langsam ins Gewerk – böse Zungen behaupten, ein Parkettleger mit Tablet sei wie ein Installateur mit Ballettschuhen. Andererseits sind präzise Maschinen, nachhaltige Materialien und anspruchsvolle Kunden längst Alltag – auch rund ums Borussia-Stadion. Man muss, finde ich, bereit sein, die Komfortzone zu verlassen. Denn gefragt ist nicht mehr nur Muskelkraft, sondern auch der Wille, sich auf wechselnde technische und gesellschaftliche Anforderungen einzulassen. Nichts ist so stetig wie der Wandel. Oder, wie es ein älterer Kollege mal sagte: Am Ende bleibt das Gefühl, mit beiden Händen etwas Bleibendes zu schaffen. Und das, ehrlich gesagt, ist in Mönchengladbach immer noch mehr wert, als man manchmal denken mag.