Seeßle Fußgesund GmbH | 80331 München
- Relevanz
- Titeltreffer
- Datum
Seeßle Fußgesund GmbH | Dorfen
Seeßle Fußgesund GmbH | 85435 Erding
Seeßle Fußgesund GmbH | 85435 Erding
Seeßle Fußgesund GmbH | 85435 Erding
Seeßle Fußgesund GmbH | 80331 München
Seeßle Fußgesund GmbH | Dorfen
Seeßle Fußgesund GmbH | 85435 Erding
Seeßle Fußgesund GmbH | 85435 Erding
Seeßle Fußgesund GmbH | 85435 Erding
Orthopädieschuhmachermeister in Düsseldorf – das klingt nach einer Nische, nach handgeschmiedeten Einlagen und Spezialschuhen für wenige, und vielleicht auch nach jahrzehntealtem Ladenstaub. Doch dieser Eindruck täuscht gründlich. Wer, wie ich, einst mit Schusternägeln und Gerbsäure assoziierte, merkt rasch: Hier sieht die berufliche Welt nicht nur anders aus als gedacht, sondern auch deutlich weitläufiger. Eigentlich eher eine Kreuzung aus Werkstatt, Hightech-Labor und Beratungsraum, mit Düsseldorf als nicht zu unterschätzender Kulisse.
Fangen wir dort an, wo die meisten Zweifel keimen: Lohnt sich dieser Beruf heute noch, speziell im Westen der Republik? Wer frisch von der Ausbildung kommt oder schon mit einer anderen handwerklichen Qualifikation liebäugelt, der schwankt oft zwischen Optimismus und Skepsis. Klar, Düsseldorf ist kein Provinznest. Die Nachfrage nach medizinischer Versorgung wächst – nicht zuletzt, weil die Gesellschaft seit langem altert, sich schief bewegt, und Sporttrends orthopädische Sonderwünsche schaffen wie am Fließband. Aber was viele unterschätzen: Zwischen Krankenhaus, Facharzt und Sanitätshaus sind Orthopädieschuhmachermeister diejenigen, die wirklich an den Fuß ran dürfen – modellierend, korrigierend, oft rettend. Es ist ein Beruf, der lautes Selbstbewusstsein nicht nötig hat, aber leise Nischen für Spezialisten bietet.
Mit Füßen reden – bildlich natürlich. Wer glaubt, hier geht’s nur um alte Handwerkskunst und Nadel & Faden, wird spätestens beim ersten Kontakt mit modernen 3D-Scannern und digitalen Planungsdaten wachgerüttelt. Klassische Techniken und neue Technologien tanzen einen irritierenden Pas de deux. Die Digitalisierung ist längst durch die Hintertür gekommen; sie bleibt nicht auf dem Flur stehen. Ich habe erlebt, wie sich Kollegen und Kolleginnen in Düsseldorf regelrechte Dämmerungsphasen leisten mussten, als CAD-Software Einzug hielt und plötzlich CNC-Fräsen mehr gefragt waren als Schusterleim. Wer technikfern bleibt, rutscht hinten runter.
Das Geld? Ein heikles Thema, vor allem für Berufseinsteiger. In Düsseldorf landet man meist irgendwo zwischen 2.800 € und 3.400 € – je nach Betriebsgröße, Aufgabenlast und vorhandenem Netzwerk. Mit wachsender Erfahrung oder Spezialisierung, beispielsweise in der orthopädischen Kinderversorgung, können es auch mal 3.600 € sein. Doch ganz ehrlich: Reich wird hier niemand, der nur die Norm bedient oder den Werkstattschlüssel um 16 Uhr mit Schwung an den Haken hängt. Wertschätzung durch Patienten oder das Team kommt selten spektakulär daher. Sie ist eher still, fast schüchtern, manchmal unsichtbar – aber spürbar, wenn man darauf achtet. Und manchmal, das gebe ich zu, muss man sie sich geradezu erkämpfen; etwa dann, wenn Ärzte skeptisch auf handwerkliche Vorschläge reagieren oder Kostenträger (die üblichen Verdächtigen) den Rotstift wetzen.
Was an Düsseldorf eigen ist? Die Nähe zum medizinischen Netzwerk kann Fluch und Segen sein. In den schicken Vierteln blüht die Nachfrage nach modischen, „unsichtbaren“ Lösungen – am besten so, dass keiner merkt, mit welchem Fuß man eigentlich in den Tag humpelt. In den Außenbezirken, wo es weniger um Schein als um Funktion geht, landen wieder ganz andere Fälle auf der Werkbank. Ich frage mich manchmal, wer hier eigentlich näher an der Lebensrealität der Klientel arbeitet. Beide Welten zu verbinden, das klingt wie ein frommer Wunsch – doch vielleicht ist genau darin die größte Herausforderung (und der Reiz) dieses Berufs in Düsseldorf zu finden. Ein Fuß ist eben nie nur ein Fuß. Manchmal ist er das Echo einer ganzen Biografie.
Wer sich nicht weiterentwickelt, bleibt stehen – und das gilt hier besonders. Kurse zur Fußdruckmessung, Fortbildungen zu Materialinnovationen, Austausch mit Kolleginnen über digitale Anwendungstechniken: All das ist Pflicht, nicht Kür, wenn man nicht zum Ausstellungsstück in der eigenen Werkstatt werden will. Düsseldorf bietet Chancen – wenn man sich auf den Wandel einlässt. Manchmal, ganz ehrlich, war ich nahe dran, das Handtuch zu werfen. Aber dann kam wieder so ein Moment: ein Patient, der staunend zum ersten Mal schmerzfrei geht. Das, so glaube ich immer noch, lässt sich mit keiner Zahl aufwiegen. Nicht mal mit 3.600 €.
Das könnte Sie auch interessieren