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Potsdam, diese hybride Stadt. Preußisch, wie der Park Sanssouci, aber mit Berliner Punch und Brandenburger Bodenständigkeit. Wer hier als Objektleiterin oder Objektleiter in der Gebäudereinigung startet, findet keinen Bühnenplatz im Rampenlicht – und trotzdem: Ohne die Koordinatorinnen im Hintergrund läuft in Behörden, Bürohäusern, Schulen und Kliniken kaum etwas. Das ist mir spätestens klar geworden, als ich mich mit Kolleginnen austauschte, die ihren Alltag zwischen kehrender Crew, knurrenden Kunden und tickender Uhr stemmen.
Im Alltag flattert zwar kein Arbeitsvertrag mit goldenen Buchstaben auf den Tisch – verlässliche Strukturen sind trotzdem gefragt. Wer als Objektleiter Verantwortung übernimmt, jongliert zuerst mit Dienstplänen, Maschinenspezifika und gesetzlichen Auflagen. Fachlich klar umrissene Bereiche: Einsatzplanung, Qualitätskontrolle, Gewährleistung, Kundenkontakt. Was viele unterschätzen: Menschliches Fingerspitzengefühl ist hier mehr wert als das berühmte Zertifikat im Rahmen. Selbst nach Jahren im Job frage ich mich manchmal, ob ich bei Dauerpersonalmangel – das bleibt ein Evergreen, nicht nur in Potsdam – eher Konfliktlöserin, Motivationscoach oder Feuerwehr sein muss.
Während anderswo die Nachfrage stagniert, platzt Potsdam aus allen Nähten. In den letzten Jahren sind in der Stadt große Unternehmen, aber auch ein Heer von Start-ups und betreuten Wohnangeboten aus dem Boden gewachsen. Die Kehrseite: So mancher Neubau mit Glasfassade bringt nicht nur Sichtachsen aufs Grüne, sondern zusätzliche Quadratmeter für die Reinigung. Wer meint, man habe es ausschließlich mit Putzkolonnen zu tun, irrt ohnehin. Technische Dokumentationen digital führen? Check. Hygienevorschriften aus dem Gesundheitswesen implementieren? Läuft. Und dann der unausweichliche Auftrag, die Abläufe kontinuierlich auf Effizienz zu trimmen.
Verdienen kann man, je nach Erfahrung, Leistungsbereich und Verantwortungsradius, in Potsdam mittlerweile durchaus passabel. Für Einsteiger bewegen sich die Monatsgehälter oft zwischen 2.800 € und 3.200 €. Wer Erfahrung aus größeren Objekten oder einschlägige Weiterbildungen – etwa den geprüften Objektleiter – mitbringt, sieht schnell 3.300 € bis sogar 3.800 € auf der Abrechnung. Modern ausgestattete Betriebe stechen dabei übrigens oft mit flexiblen Arbeitszeiten und IT-gestützter Einsatzplanung heraus. Mir begegnen immer öfter Kolleginnen, die das als Wettbewerbsvorteil sehen: „Lieber eine App zu viel als ein Dienstplan auf Papier – wenigstens im Winter, bei Erkältungswelle.“ Vielleicht ein bisschen pointiert, aber nicht ganz falsch.
Manchmal blitzt es fast futuristisch durch: Wischroboter in weiten Fluren, digitale Zeiterfassung auf dem Handy, E-Learning zum Infektionsschutz. Die klassischen Putztrupps werden noch lange gebraucht – keine Frage. Aber der technologische Wandel, auch in Potsdam, ist da. Wer da nicht mitzieht, endet schneller im Abseits, als man „Strukturplan“ sagen kann. Was hilft? Lernbereitschaft. Und der Mut, Neuland zu testen, sei es die Schulung zu nachhaltigen Reinigungsmitteln oder der Crashkurs zum Thema Datenschutz. Zugegeben: Mir persönlich fällt das manchmal schwer – aber wer stehenbleibt, den überholt nicht nur der Kehrwagen.
Manchmal frage ich mich, wie viele wissen, was wirklich hinter dem Job der Objektleitung steckt. Staubwischen war gestern, Organisation ist heute. Wer hier einsteigt, muss Konflikte moderieren, Technik begreifen und Menschen führen können. Es ist kein reiner Verwaltungsposten. Kein staubtrockener Schreibtischjob. Ehrlich gesagt: Die Mischung aus Verantwortung, Pragmatismus und dem gelegentlichen Lob für „diese blitzblanke Etage“ – das macht es aus. Nicht immer einfach, aber selten langweilig. In Potsdam sowieso nie.
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