Objektbeschichter Jobs und Stellenangebote in München
Beruf Objektbeschichter in München
Zwischen Isar, Baustellenlärm und Luftfilter – Objektbeschichtung in München heute
Jetzt mal ehrlich: Wer in München mit der S-Bahn fährt, kommt an ihnen selten vorbei. Die speckig glänzenden Bahnhofsdecken, makellose Fassaden im Museumsviertel, Treppengeländer, bei denen man kurz überlegt, ob man sie überhaupt anfassen darf – all das trägt in irgendeiner Form die Handschrift der Objektbeschichterinnen und Objektbeschichter. Wird Zeit, über diesen Beruf jenseits vom spritzigen Oberflächenfinish zu sprechen, finde ich: weil hier am Rand zwischen Handwerk und Technik etwas passiert, das für Berufseinsteiger wie für Umsteiger spannender ist, als viele glauben.
Woraus das Handwerk wirklich gemacht ist
Objektbeschichter – klingt für Außenstehende irgendwie wie ein Kompromiss zwischen Maler und Lackierer. Ist es aber nicht. Klar, das Schleifen, Grundieren, Lackieren kann am Ende kein Roboter, schon gar nicht bei den kniffligen Oberflächen, die München nun mal in Hülle und Fülle bietet. Ich spreche von denkmalgeschützten Treppenhäusern, öffentlichen Großbauten, sanierten Schulen oder diesen fast schon protzigen Neubau-Interieurs, die ihre eigene Philosophie der Oberfläche entwickeln. Beton? Holz? Aluminium? Objektbeschichter müssen nicht nur wissen, was sie tun – sie müssen spüren, wie ein Material reagiert, wenn Temperatur, Luftfeuchte oder auch mal schludernde Vorarbeiten ins Spiel kommen. Kein Tag wie der andere. Ich habe Kollegen erlebt, die morgens auf dem Gerüst ein Stück Stadtgeschichte in der Hand halten und nachmittags in einem hochmodernen Laborstahlrahmen die letzte Pinselspur versiegeln. Wer liebt, dass sein Alltag überraschend bleibt (und physisch präsent ist): Hier wird’s nicht langweilig.
Münchens eigene Dynamik: Ein Balanceakt zwischen Tradition und Technologie
Jetzt aber zum Wesentlichen. München ist kein x-beliebiger Arbeitsort für Objektbeschichter. Klar, Arbeitsaufträge gibt’s fast überall – aber hier schlagen verschiedene Takte. Einerseits das ewige Baugerüst, das beliebte Panoramafotos ruiniert – andererseits Innovationsdruck: Nachhaltige Beschichtungssysteme, emissionsarme Lacke, digital gestützte Farbtonanalysen. Es gibt kaum eine größere Stadt, wo Hightech und Handwerkskunst auf dem Bau so eng tanzen. Ich habe das am eigenen Leib gespürt: Kaum hat man die Regeln von Vorgestern begriffen, kommt der nächste Baustellenleiter mit einem Lasermessgerät à la James Bond um die Ecke. Dann heißt es: Flexibilität zeigen, nicht nur grobmotorisch, sondern auch im Kopf. Aber das macht ja irgendwo auch den Reiz aus – ein bisschen wie Jazz im Blaumann.
Konditionen: Von trockenen Zahlen und feuchten Händen
Was viele wirklich interessiert? Klar: Lohnt sich das finanziell, vor allem für Einsteiger oder wenn man den Sprung wagt? München ist teuer – das muss niemand euphemistisch formulieren. Die gute Nachricht: Objektbeschichter sind gefragt, auch weil viele junge Leute lieber was mit Laptop als mit Lackwalze machen. So steigt das Durchschnittsgehalt für Einsteiger in München meist auf 2.800 € oder mehr. Mit Erfahrung, Weiterbildungen oder Spezialisierungen an den gängigen Münchner Bildungsstätten (überraschend vielseitig, ehrlich gesagt) sind 3.000 € bis 3.600 € erreichbar. Sonderfälle steuern Richtung 4.000 €, beispielsweise bei komplexen Großprojekten oder Leitungsfunktionen. Trotzdem: Der Geldsegen tropft nicht automatisch in die Tasche – Arbeitszeiten sind oft wenig planbar, Hektik und Lärm gehören dazu, und ja, die Feierabendbierchen schmecken so manches Mal nur, weil sie nach einem langen Tag noch am sprichwörtlichen Handschweiß kleben.
Was bleibt? Hand aufs Herz – und nicht auf die frische Lackschicht!
Ich habe mir oft gedacht: Wieviel Zukunft hat das eigentlich, solange sich Technik und Gesellschaft dauernd gegenseitig überholen? Vielleicht erstaunlich viel. Denn der Mix aus praktischem Können, regionalem Traditionsbewusstsein und einem Schuss Improvisationstalent bleibt gefragt. Klar, die Münchner Bauherren sind eigensinnig, die Vorgaben streng – aber am Ende braucht jede Stadt, die sich verändern will, genau die Leute, die im Kleinen wie im Großen mitdenken und mit anpacken. Wer anpacken kann, findet seinen Platz, erst recht in dieser Stadt. Das Aluminium von heute ist vielleicht morgen schon wieder out, aber ordentlich aufgetragener Lack – der hält. Daran glaube ich tatsächlich.